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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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merkwürdige Weise bewegten.
    Als Amalric in dieser Nacht in seinem eigenen Zelt lag, vernahm er das dumpfe Schlagen einer Trommel aus Xaltotuns Zelt. Unaufhörlich pochte sie durch die Finsternis, und hin und wieder, das hätte der Nemedier beschwören können, vermischte sich eine tiefe quakende Stimme mit dem Trommelschlag. Er erschauderte, denn er wußte, daß diese Stimme nicht Xaltotuns war. Die ganze Nacht dröhnte die Trommel dahin wie ferner Donner, und als Amalric vor dem Morgengrauen einen Blick aus seinem Zelt warf, sah er das Zucken von Blitzen fern am nördlichen Horizont. Überall am Himmel funkelten die Sterne, aber die fernen Blitze zuckten unentwegt, wie roter Feuerschein auf einer kleinen, sich drehenden Klinge.
     
    Gegen Sonnenuntergang des nächsten Tages kam Tarascus mit seinen Streitkräften an, mit den staubbedeckten, erschöpften Fußsoldaten in großem Abstand hinter den Reitern. Sie schlugen ihr Lager in der Nähe von Amalrics in der Ebene auf. Im Morgengrauen setzten beide sich gemeinsam in Bewegung.
    Amalric hatte mehrere Spähtrupps ausgeschickt und wartete ungeduldig, daß sie zurückkehrten und ihm meldeten, die Poitanen stünden hilflos vor dem hochwasserführenden Fluß. Doch als sie endlich eintrafen, berichteten sie, daß Conan den Shirki überquert hatte.
    »Wa-as?« rief Amalric. »Hat er es noch vor dem Hochwasser geschafft?«
    »Hochwasser?« fragten die Kundschafter verwirrt. »Der Fluß führte kein Hochwasser. Spät in der vergangenen Nacht erreichte er die Furt und überquerte sie sofort.«
    »Kein Hochwasser?« Zum erstenmal, seit Amalric ihn kannte, schien Xaltotun außer Fassung zu sein. »Unmöglich! In der letzten und vorletzten Nacht gab es ungeheuerlich starke Regenfälle am Oberlauf des Shirki!«
    »Das mag sein, Eure Lordschaft«, antwortete ein Späher. »Es stimmt, daß der Fluß ungewöhnlich schlammig war, und in Tanasul hörte ich auch, daß das Wasser des Shirki gestern um etwa einen Fuß gestiegen war, aber das genügte nicht, Conan von der Überquerung abzuhalten.«
    Xaltotuns Zauber hatte versagt! hämmerte es in Amalrics Gehirn. Sein Grauen vor diesem seltsamen Mann aus der fernen Vergangenheit war seit jener Nacht in Belverus stetig gewachsen, als er selbst gesehen hatte, wie eine braune, verschrumpelte Mumie zu einem kräftigen, lebendigen Mann geworden war. Und Orastes' Tod hatte das geheime Grauen in kaum noch zu unterdrückende Angst verwandelt. Er war absolut davon überzeugt gewesen, daß dieser Mann – oder Teufel – unschlagbar war. Doch jetzt hatte sich herausgestellt, daß er keineswegs unfehlbar war.
    Selbst dem größten Zauberer konnte eben nicht alles gelingen, dachte der Baron. Wie auch immer, er wagte es nicht, sich gegen den Mann von Acheron zu stellen – noch nicht! Orastes war tot und wand sich in weiß Mitra welcher grauenvollen Hölle, und Amalric konnte nicht hoffen, daß sein Schwert etwas ausrichten würde, wo die Schwarzen Künste des abtrünnigen Priesters versagt hatten. Was Xaltotun auch Fürchterliches beabsichtigte, es lag in unvorhersehbarer Zukunft. Conan und seine Streitkräfte dagegen waren eine unmittelbare Bedrohung, gegen die Xaltotuns Kräfte gewiß noch gebraucht werden würden, ehe der Kampf zu Ende war.
     
    Sie kamen nach Tanasul, einer kleinen befestigten Ortschaft am Shirki, wo eine Felsformation einen natürlichen Steg über den Fluß bildete. Er war nur bei starkem Hochwasser nicht passierbar. Kundschafter meldeten, daß Conan in den Goralianischen Bergen Stellung bezogen hatte, die sich einige Meilen jenseits des Flusses erhoben, und daß die Gundermänner kurz vor Sonnenuntergang dort angekommen waren.
    Amalric blickte Xaltotun an, der im flackernden Schein der Fackeln noch rätselhafter und fremdartiger als sonst wirkte.
    »Was jetzt? Eure Magie hat versagt. Conan steht uns mit einer fast gleich starken Armee gegenüber und hat dazu noch die bessere Stellung. Wir haben nur die Wahl zwischen zwei Übeln: Wir können hier lagern und auf seinen Angriff warten, oder uns nach Tarantia zurückziehen und auf Verstärkung hoffen.«
    »Zu warten, würde uns zum Verhängnis«, antwortete Xaltotun. »Überquert schnell den Fluß und schlagt euer Lager in der Ebene auf. Im Morgengrauen greifen wir an.«
    »Aber seine Stellung ist zu stark!« gab Amalric zu bedenken.
    »Narr!« Die schwelenden Feuer brachen flüchtig durch den scheinbaren Gleichmut des Zauberers. »Habt Ihr Valkia vergessen? Haltet Ihr mich

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