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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hätte sie viele tausend Taler eingebracht. Yasminas feingeschnittenes, wunderschönes Gesicht strahlte, als sie mit ausgestreckten Armen vor Conan stehenblieb und murmelte:
    »Mein wilder Häuptling aus den Bergen! Du bist zurückgekehrt!«
    Conans Blut pochte heftig in den Schläfen, als er mit einem Riesenschritt bei ihr war und sie in die Arme schloß. Sie schmiegte sich an ihn und flüsterte:
    »Wir werden ungestört sein, mein Häuptling. Ich habe die Wachen für die Nacht fortgeschickt. Die Tür zu diesem Gemach ist verschlossen. Liebe mich! Dreizehn Jahre habe ich mich danach gesehnt, deine Arme um mich zu spüren. Du warst meine erste Liebe und bist meine einzige geblieben, und es gab kein Glück mehr für mich, seit wir uns nach der Schlacht im Femeshtal trennten. Halt mich ganz fest und laß dies eine Nacht werden, die uns beiden unvergeßlich bleiben wird!«
     
    In einem anderen Teil des Palasts saßen fünf Männer in einem kostbar ausgestatteten Gemach. Immer wieder hoben sie die goldenen Kelche an die Lippen, während sie dem hochgewachsenen dunklen Mann zuhörten.
    »Der Augenblick ist gekommen!« sagte er. »Heute nacht ist die günstigste Gelegenheit. Ich habe soeben erfahren, daß Yasmina die zwanzig Gardisten fortgeschickt hat, die gewöhnlich ihre Gemächer bewachen. Die Laune einer Frau, zweifellos, aber sie kommt uns gerade recht!«
    »Mein Lord Chengir«, unterbrach ihn einer der Anwesenden. »Ist es denn wirklich erforderlich, die Devi zu töten? Ich bin kein Feigling, ich habe gegen die Turaner an der Grenze gekämpft, und mir so manchesmal meinen Weg aus einem Hinterhalt der Bergstämme freigehauen, aber mir gefällt es nicht, eine Frau kaltblütig umzubringen.«
    Der große Mann lächelte. »Mir genausowenig, Ghemur, aber es muß sein, zum Besten des Königreichs. Wir brauchen frisches Blut. Neue Eroberungen müssen unsere Macht stärken. Die friedliche Herrschaft der Devi hat zur Verweichlichung unserer Jugend geführt. Wir, die wir eine Rasse von Kriegern und Eroberern sind, vergeuden unsere Zeit mit dem Bau von Dämmen und Straßen für die schmutzigen unteren Kasten! Nein, sie muß sterben! Dann werde ich, der Thronfolger, die Kshatriyas zu neuen Eroberungen führen. Mit der Klinge werden wir unser Reich vergrößern, werden uns Khitai, Uttara Kuru und Turan einverleiben. Wir werden die Stämme der Himelians vernichten! Der Osten wird unter unseren Hufen und Schritten erbeben und wanken. Tag und Nacht werden Karawanen mit der Beute unserer Feldzüge in Ayodhya eintreffen. Seid ihr bereit, mir zur Seite zu stehen?«
    Vier Krummsäbel glitten halb aus ihren goldgewirkten Scheiden, und die Generale versicherten Chengir Khan einstimmig ihre Ergebenheit.
    Eine Handbewegung des Prinzen ließ sie verstummen. »Nicht so laut, meine Herren! Ihr dürft nicht vergessen, daß fast alle Yasmina treu ergeben sind, denn nur wenige haben unseren Weitblick. Bei einer offenen Revolte würden die Truppen und das Volk uns in Stücke reißen. Fällt die Devi jedoch einem geheimen Anschlag zum Opfer ... Nun, ich als ihr Vetter und Erbe werde natürlich eifrig nach den Missetätern suchen. Ich glaube, wir sollten auch ein paar Sündenböcke hinrichten – nachdem wir ihnen die Zungen herausgeschnitten haben, natürlich. Nach einer angemessenen Trauerzeit werde ich dann die Streitkräfte um mich sammeln und in die Nachbarländer im Norden und Osten einfallen. Mein Name wird wie die unserer alten großen Eroberer in die Geschichte eingehen!«
    Seine Stimme klang schrill vor Erregung, und seine Augen leuchteten. Mit einer gebieterischen Gebärde erhob er sich. »Zu den Waffen, meine Herren. Streift eure Masken über. Ich kenne einen Geheimgang zu Yasminas Gemächern. In kurzer Zeit werden wir unsere Pflicht gegenüber dem Vaterland erfüllt haben!«
    Fünf vermummte Edle machten sich heimlich auf den Weg, um eine wehrlose Frau niederzumetzeln.
     
    Der schwache Sternenschein fiel ins Schlafgemach der Königin, als Conan zum zweitenmal in dieser Nacht aus dem Schlaf aufschreckte. Seine scharfen Ohren vernahmen ein kaum hörbares Geräusch. Ein anderer hätte vielleicht höchstens verschlafen vor sich hingebrummt, das Geräusch Ratten oder einem Traum zugeschrieben, sich umgedreht und wäre wieder eingeschlafen.
    Doch nicht Conan! Er war sofort hellwach und ging dem Geräusch nach. Seine Raubtierinstinkte warnten ihn. Während seine Rechte sich um den Schwertgriff legte und die Klinge lautlos aus der

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