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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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anhöre? – über Fremde, denen in diesen gefährlichen Zeiten nicht zu trauen ist. Gefährliche Zeiten. Pah!«
    »Macht ja nichts«, beruhigte ihn Conan. Aber er hatte doch gehofft, wieder mit diesem bärtigen Bären von einem Mann zusammenarbeiten zu können. Es verbanden sie gute Erinnerungen.
    Die Schankmaid kehrte zurück. Sie stellte zwei lederne Becher auf den Tisch und dann einen groben Tonkrug von eineinhalbfacher Männerkopfgröße. Sie schenkte ein und streckte auffordernd die Hand aus.
    Hordo kramte die nötigen Kupferstücke aus seinem Beutel und kniff das Mädchen. »Mach, daß du fortkommst, Mädchen«, sagte er lachend, »ehe wir vielleicht mehr von dir wollen, als du zu geben bereit bist.«
    Sie rieb sich die stramme Hinterbacke und warf im Gehen einen schmachtenden Blick auf Conan, der verriet, daß sie gar nicht so dagegen wäre, mehr zu geben, falls er es wäre, der danach verlangte.
    »Ich erklärte ihm, daß du kein Fremder bist«, fuhr Hordo fort. »Ich erzählte ihm viel von dir und von unserem Schmuggel in Sultanapur. Er wollte nicht einmal zuhören. Du seist zu gefährlich, wie ich dich beschrieb, sagte er. Und er befahl mir, dir aus dem Weg zu gehen. Kannst du dir vorstellen, daß er wirklich glaubte, ich würde ihm in diesem Fall gehorchen?«
    Conan schüttelte verneinend den Kopf.
    Plötzlich spürte der Cimmerier eine kaum merkliche Berührung nahe seinem Säckel. Seine gewaltige Prankenhand schoß zurück, bekam ein schlankes Handgelenk zu fassen und zog seine Besitzerin nach vorn, damit er sie sehen konnte.
    Goldene Locken umrahmten ein Gesicht voll kindlicher Unschuld mit offenen blauen Augen. Aber der schmale Streifen roter Seide über dem festen Busen verriet ihr Gewerbe, genau wie der Gürtel aus Kupfermünzen tief um ihre Hüften, von dem zwei rote Stoffstücke hingen, die die vordere Blöße und das Gesäß nur teilweise bedeckten.
    »Da hast du deine Frau mit Saphiren und Gold«, sagte Hordo lachend. »Dein Preis, Mädchen?«
    »Versuch es das nächstemal nicht bei einem, der noch nüchtern genug ist, um zu bemerken, wie ungeschickt du dich anstellst«, mahnte Conan das Mädchen.
    Das junge Ding lächelte verführerisch, doch wirkte es wie eine Maske. »Ihr täuscht Euch in mir. Ich wollte Euch nur berühren. Von einem wie Euch verlange ich nicht viel. Und die Heilerin hat gesagt, daß ich wieder ganz gesund bin.«
    »Heilerin!« Hordo verschluckte sich fast. »Laß bloß die Pfoten von ihr, Conan! Es gibt zwanzig und neun verschiedene Arten von solchen Krankheiten – du weißt schon, welche ich meine – in dieser Stadt. Und wenn sie eine davon gehabt hat, hat sie vermutlich die anderen zwanzig und acht ebenfalls.«
    »Und sie macht mich sofort darauf aufmerksam«, murmelte Conan nachdenklich.
    Er verstärkte den Griff um ihr Handgelenk. Schweiß perlte auf ihrer Stirn. Sie stieß einen leisen Schmerzensschrei aus und öffnete die verkrampfte Faust. Zwei Silbermünzen fielen in Conans freie Hand. Blitzschnell zog er das Mädchen dicht an sich heran, wobei er ihren gefangenen Arm auf den Rücken drückte, so daß ihr Busen an seine Brust gepreßt wurde. Ihre himmelblauen Augen starrten verstört in seine gletscherblauen.
    »Die Wahrheit, Mädchen! Bist du eine Diebin, eine Hure oder beides? Die Wahrheit, dann lasse ich dich laufen. Aber wenn du versuchst, mich zu belügen, nehme ich dich mit nach oben und werde auf meine Kosten kommen!«
    Sie benetzte verlegen die Lippen. »Laßt Ihr mich wirklich laufen?« wisperte sie. Conan nickte. Er spürte, wie ihr Busen an seiner Brust zitterte. »Ich bin keine Hure«, murmelte sie schließlich.
    »Also eine Diebin«, knurrte Hordo. »Ich wette trotzdem, daß man sich an ihr anstecken würde!«
    »Du hast dich da auf ein gefährliches Spiel eingelassen, Mädchen«, sagte Conan.
    Trotzig warf sie den blonden Lockenkopf zurück. »Wem fällt denn eine Dirne mehr unter vielen auf? Ich stehle von jedem nur ein paar Münzen, und jeder glaubt dann, er habe sie für Wein ausgegeben. Und wenn ich erst einmal die Heilerin erwähne, will niemand mehr das, was er glaubt, daß ich anbiete.« Plötzlich drückte sie ihre Lippen fast an sein Ohr. »Ich bin keine Hure«, wisperte sie. »Aber ich könnte bestimmt Vergnügen an einer Nacht in Euren Armen finden.«
    »Keine Hure.« Conan lachte. »Aber eine Diebin. Ich kenne Diebe! Und wenn ich aufwache, würde ich feststellen, daß mein Beutel, mein Umhang, ja vielleicht sogar meine Stiefel verschwunden

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