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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Männer und Frauen sich über den Lärm der Musik hinweg zu, was sie an den Werken der anderen auszusetzen hatten. Drei Männer am Fuß der Treppe schrien ebenfalls gleichzeitig aufeinander ein. Es ging offenbar darum, wann sittlich verwerfliche Taten moralisch gerechtfertigt waren. Jedenfalls glaubte er das herauszuhören. Alle Männer und Frauen hier, von denen keine älter als fünfundzwanzig war, diskutierten lautstark über das eine oder andere.
    Auf ihre Weise hatten sie ihn und Hordo in der Nacht willkommen geheißen. Zu dem Zeitpunkt hatten sich nur etwa zwanzig Leute in dem Wirtshaus aufgehalten – wenn es ein Wirtshaus war. Der Cimmerier hegte da seine Zweifel. Alle hatten Ariane angestarrt, als brächte sie zwei brythunische Bären mit. Und unter diesen Leuten, die keine anderen Waffen hatten als ein paar Gürtelmesser zum Fleischschneiden, hatten sie wahrscheinlich auch wirklich so geschienen.
    Während Hordo hinaus zu den Bädern gegangen war – hölzerne Bottiche, die im ungepflasterten Hof standen und nichts mit den Marmorpalästen für Sauberkeit und Schwelgerei gemein hatten, wie sie in der Oberstadt zu finden waren –, hatten die seltsamen Leutchen sich um Conan geschart und seinen Becher mit billigem Wein nachgefüllt, kaum daß er leer zu werden drohte, und ihn bedrängt, ihnen Geschichten zu erzählen. Und als Hordo, strahlend vor Sauberkeit, zurückkehrte, mußte auch er sie mit seinen Erlebnissen unterhalten. Bis spät in die Nacht hinein oder vielmehr bis in den frühen Morgen versuchten Conan und der Einäugige, sich gegenseitig abwechselnd mit ihren Geschichten zu übertreffen.
    Diese ungewöhnlichen jungen Männer und Frauen – Maler waren einige, wie sie sagten, andere Musiker und wieder andere Philosophen – lauschten, als hörten sie Märchen von einer anderen Welt. Oft machten die, die sich als Philosophen ausgaben, Bemerkungen, von denen er keine einzige verstand. Er hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er erkannte, daß es den anderen nicht besser erging. Jeder dieser merkwürdigen Bemerkungen folgte ein kurzes Schweigen, während dessen der Rest den beobachtete, der sie gemacht hatte, um zu sehen, ob von ihnen erwartet wurde, daß sie ernst über diese Offenbarung nickten oder über den Geisteswitz lachten. Ein paarmal hatte Conan das Gefühl gehabt, daß jemand sich über ihn lustig machte, doch er hatte nichts unternommen. Es wäre schließlich nicht richtig, jemanden zu töten, wenn er nicht sicher sein konnte, daß eine Kränkung beabsichtigt war.
    Am Fuß der Treppe bahnte er sich einen Weg durch die drei Philosophen – keiner der drei bemerkte ihn überhaupt – und blieb erstaunt stehen. Ariane stand auf einem Tisch in einer Ecke der Gaststube – nackt! Sie war schlank, und ihre Brüste waren von erfreulicher Fülle, und die Taille über den hübsch gepolsterten Hüften war ungemein schmal.
    Er nahm seinen Umhang von den Schultern – das Schwert mit der Wellenklinge war sicher in der Kammer verborgen, die man ihm für die Nacht zur Verfügung gestellt hatte – und stapfte durch den Raum, um der Frau das Kleidungsstück hochzureichen.
    »Hier, Mädchen! Ihr seid zu gut für diese Art von Unterhaltung. Wenn Ihr Geld braucht, ich habe genug, daß wir beide eine Zeitlang nicht hungern müssen.«
    Einen Moment blickte sie zu ihm hinunter, mit den Händen an den Hüften und unergründlichen Augen. Dann überraschte sie ihn, indem sie den Kopf zurückwarf und lachte. Sein Gesicht lief rot an. Er mochte es nicht, ausgelacht zu werden. Sofort sank sie auf dem Tisch in die Knie und war sichtlich zerknirscht. Die Weise, wie ihre festen Brüste nur eine Handbreit vor seiner Nase hüpften, lockte Schweißperlen auf seine Stirn.
    »Verzeiht mir, Conan«, bat sie sanft – so sanft es in diesem Lärm in der Gaststube ging. »Das war vielleicht das Netteste, was je jemand zu mir gesagt hat. Ich hätte nicht lachen dürfen.«
    »Wenn Ihr Euch schon nackt zur Schau stellen wollt«, sagte er barsch, »warum tut Ihr es dann nicht in einer Schenke, wo Ihr wenigstens ein paar Münzen dafür bekommt?«
    »Seht Ihr diese Leute?« Sie deutete auf drei Männer und zwei Frauen, die in der Nähe des Tisches saßen. Jeder hatte ein Pergament auf eine hölzerne Tafel geheftet und ein Stück Holzkohle in der Hand, und alle blickten ungeduldig auf ihn und das Mädchen. »Ich stehe Modell für sie«, erklärte Ariane. »Sie haben nicht das Geld, jemanden dafür zu bezahlen, also tue ich ihnen den

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