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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gefallen.«
    »Hier vor all diesen Leuten?« fragte er. Er konnte es nicht fassen.
    »Anderswo ist noch weniger Platz, Conan.« Ihre Stimme klang leicht belustigt. »Außerdem sind alle hier Künstler der einen oder anderen Richtung. Sie achten überhaupt nicht auf mich.«
    Er betrachtete ihre Kurven und hätte gegen ihre Worte gewettet, doch er sagte nur: »Ich nehme an, Ihr könnt tun, was Euch beliebt.«
    »Das stimmt.«
    Sie winkte den fünfen zu, die sie zeichneten, und hüpfte vom Tisch hinunter, daß alles an ihr in aufregende Bewegung geriet. Conan wünschte, sie würde so etwas nicht tun, solange sie unbekleidet war. Nur mit Mühe beherrschte er sich, sie sich nicht über die Schulter zu werfen und zu seiner Kammer hinaufzutragen. Da bemerkte er ihren verschmitzten Blick und die leicht geröteten Wangen. Sie wußte also, welche Wirkung sie auf ihn ausübte.
    Schnell nahm sie ihm den Umhang aus den Händen und wickelte ihn keusch um sich. »Ich würde gern einen Schluck Wein trinken. Mit Euch«, sagte sie. Er blickte auf den Umhang und hob fragend eine Braue. Sie kicherte. »Dort oben ist es anders. Da stehe ich Modell. Hier unten wäre ich nur nackt. Kommt, dort drüben wird ein Tisch frei.«
    Sie eilte darauf zu. Er folgte ihr und fragte sich, welchen Unterschied die Entfernung zwischen Tisch und Boden machte, und ob er Frauen je verstehen würde. Als er sich ihr gegenüber am Tisch auf einem Hocker niederließ, stellte jemand einen Tonkrug mit Wein und zwei verbeulte Metallbecher vor sie auf den Tisch und verschwand, während Conan noch nach seinem Beutel griff.
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist das erste Wirtshaus, in dem nicht die Bezahlung gefordert wird, ehe der Wein überhaupt auf dem Tisch steht.«
    »Hat das denn gestern niemand erklärt?« fragte sie lachend.
    »Vielleicht schon, aber es machte mehr als ein bißchen Wein die Runde.«
    »Habt Ihr wirklich alles erlebt, von dem Ihr in der Nacht erzählt habt?« Interessiert beugte sie sich vor. Der Umhang klaffte über dem Busen auf und offenbarte die oberen Rundungen. Dieser Anblick war fast so aufregend, wie der des völlig entblößten Busens gewesen war. Er fragte sich, ob sie das wußte und den Umhang deshalb nicht zusammenzog.
    »Einige«, erwiderte er vorsichtig. Tatsächlich erinnerte er sich nicht mehr, welche Geschichten er und Hordo erzählt hatten. Es hatte viel mehr als ein bißchen Wein gegeben. Er füllte ihre Becher aus dem Tonkrug.
    »Ich dachte es mir«, sagte sie zufrieden. »Was das Geld betrifft, gebt, war Ihr geben könnt. Das tut jeder hier. Allerdings einige, die nur tagsüber kommen, geben nichts. Manche von uns bekommen Geld von unseren Familien, das wir natürlich in den gemeinsamen Topf stecken. Sie sind dagegen – unsere Familien, meine ich –, aber sie finden uns hier noch besser aufgehoben als in ihrer Nähe, wo sie sich unserer schämen müßten. Was uns übrigbleibt, benutzen wir, um Brot und Salz für die Hungrigen im Höllentor zu kaufen. Es ist viel zuwenig«, fügte sie seufzend hinzu. »Aber ein Hungriger ist schon für eine Krume dankbar.«
    »Einige von diesen Leuten hier haben Familien, die reich genug sind, ihnen Geld zu geben?« Ungläubig schaute er sich um. Da wurde er sich wieder ihrer kultivierten Sprache bewußt, und er erinnerte sich seines Respekts vor ihr, der nicht zugelassen hatte, daß er sie duzte.
    »Mein Vater ist ein Lord.« Es klang, als hielte sie es für ein Verbrechen, sowohl die Tatsache, daß er ein Lord, als auch, daß sie die Tochter eines Lords war.
    »Warum lebt Ihr dann hier, am Rand vom Höllentor, und posiert nackt auf dem Tisch? Könnt Ihr denn Eure Gedichte nicht auch in Eures Vaters Palast schreiben?«
    »O Conan!« Wieder seufzte sie. »Versteht Ihr denn nicht, wie ungerecht es ist, daß Edle reich sind und in Palästen leben, während die Bettler in irgendeinem finsteren Loch verhungern?«
    »Mag sein«, erwiderte Conan. »Trotzdem liebe ich Gold, auch wenn ich noch nie viel davon hatte. Und was die Armen betrifft, nun, wenn ich reich wäre – falls ich mich nicht in mir täusche –, würde ich dafür sorgen, daß es viel weniger hungrige Bäuche gibt.«
    »Hast du eine andere Antwort erwartet?« fragte ein schlaksiger Mann, der sich einen Hocker an den Tisch rückte. Sein langes Gesicht wirkte ständig finster, ein Eindruck, der durch die buschigen, über der Nase fast zusammenwachsenden Brauen verstärkt wurde. Ohne zu fragen, griff er nach Arianes Becher und trank

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