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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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und poliertem Granit die einfachen Hütten verdrängt hatten.
    Der Palast hatte viel von der Festung ringsum übernommen, allerdings bestanden seine Mauern mit den Brustwehren nun aus glänzendem weißem Marmor, und die Türme, die sich dahinter erhoben, aus Porphyr und grünem Basalt. Die Fallgatter waren aus vergoldetem Eisen, und über einen trockenen Graben ringsum, der mit spitzen Pfählen gespickt war, führten Zugbrücken. Außerhalb des Grabens befand sich eine größere Fläche kurzgehaltenen Rasens ohne jegliche andere Gewächse, um zu verhindern, daß sich irgend jemand unbemerkt anschleichen konnte. Diese Rasenfläche trennte den Palast vom Tempelviertel rings um den Fuß des Berges.
    Am Rand der Rasenfläche ließ Conan anhalten. »Bleibt hier!« befahl er.
    »Nur zu gern«, murmelte Hordo.
    Conan ritt allein weiter auf seinem ein wenig ungeduldig tänzelnden Rapphengst. Zwei mit Piken bewaffnete Soldaten in goldfarbenen Umhängen bewachten die Zugbrücke, und ein Mann mit dem Kammhelm des Offiziers trat aus dem Wachtturm, als der riesenhafte Cimmerier sein Pferd anhielt.
    »Was sucht Ihr hier?« fragte der Offizier. Er betrachtete den Rest der Freien Söldner nachdenklich, aber sie waren noch eine gute Strecke entfernt und nicht sehr zahlreich.
    »Ich möchte meine Kompanie in den Dienst König Garians stellen«, antwortete Conan. »Ich habe sie in einer Kampfart ausgebildet, die in Nemedien und der übrigen westlichen Welt neu ist.«
    Der Offizier lächelte spöttisch. »Ich habe noch von keinem freien Söldnertrupp gehört, der keine angeblich geheime Kriegskunst beherrscht. Was ist Eure?«
    »Ich werde sie Euch vorführen. Es ist besser, wenn Ihr Euch selbst überzeugt.« Innerlich atmete er erleichtert auf. Seine einzige Befürchtung, neben der, den Palast nicht zu erreichen, war die gewesen, daß man ihm überhaupt nicht zuhören würde.
    »Also gut«, sagte der Offizier bedächtig und musterte erneut den Söldnertrupp. »Doch nur Ihr allein dürft eintreten und diese Kunst vorführen. Aber ich warne Euch, wenn sie etwas ist, was jedem Rekruten der nemedischen Armee beigebracht wird – wie die meisten Tricks Freier Söldner –, wird man Euch die Rüstung vom Leib reißen und Euch vom Tor bis zum Fuß des Berges zur Belehrung Eurer Mannen auspeitschen.«
    Conan drückte die Fersen leicht an die Flanken des mächtigen Hengstes. Der Rappe tänzelte einen Schritt vorwärts. Die beiden Soldaten senkten ihre Piken, und der Offizier beobachtete den Cimmerier wachsam. Conan gestattete sich ein kaltes Lächeln, das seine Augen nicht berührte. »Es ist etwas, was in Nemedien nicht bekannt ist, sehr wohl aber jedem Rekruten beigebracht werden kann.«
    Der Offizier kniff bei diesem Ton die Augen zusammen. »Ich glaube, auch andere möchten Euer Kunststück sehen, Barbar.« Er steckte den Kopf in den Wachtturm und erteilte einen Befehl. Als Conan vor dem Offizier durchs Tor ritt, kamen weitere Soldaten aus dem Wachtturm und folgten ihnen. Der Cimmerier fragte sich, ob sie zum Zuschauen kamen, oder um aufzupassen, daß er den Palast nicht als Einmannarmee einnahm.
    Der mit Fliesen gepflasterte Außenhof war vierhundert Schritt in jeder Richtung und von vier Stock hohen Arkaden umsäumt. Jenseits eines Bogengangs, gegenüber dem Tor, waren die Türme zu sehen, die sich aus dem Garten des Innenhofes und dem Palast erhoben, in dem König Garian und sein Hofstaat lebten.
    Die Soldaten, die durch das Tor gefolgt waren, blieben respektvoll zurück, als etwa zwanzig Offiziere, geführt von einem, der so groß und kräftig wie Conan war, ankamen. Der Offizier, der den Cimmerier hereingebracht hatte, verbeugte sich, als dieser große Mann näher kam.
    »Alle Ehren Euch, Hauptmann Vegentius«, sagte er. »Ich dachte, dieser Barbar könnte Euch vielleicht ein wenig Unterhaltung bieten.«
    »Ist gut, Tegha«, murmelte Vegentius abwesend, ohne den Blick von Conan zu lassen. Merkwürdig, wie wachsam er mich mustert, dachte sich der Cimmerier. Plötzlich sagte der riesenhafte Offizier: »He du, Barbar. Kenn ich dich, oder kennst du mich?« Die Hand um seinen Schwertgriff verkrampfte sich.
    Conan schüttelte den Kopf. »Ich kenne Euch nicht, Hauptmann.« Und doch, wenn er recht überlegte, war ihm, als hätte er diesen Vegentius schon einmal gesehen, wenn auch nur flüchtig. Aber das spielte jetzt keine Rolle. Wenn es wichtig war, würde er sich schon wieder erinnern.
    Vegentius schien sich zu entspannen, als der Cimmerier

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