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Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger

Titel: Conan-Saga 22 - Conan der Verteidiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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erklären, was ein paar tausend berittene, turanische Bogenschützen mit dieser Phalanx machen würden, doch ehe er den Mund öffnen konnte, näherte sich eine neue Gruppe, und die Offiziere verbeugten sich alle tief.
    Ein großer Mann mit eckigem Gesicht führte sie an. Die Krone auf seinem Haupt – ein goldener Drache mit Rubinaugen und einer riesigen Perle in den Pranken – wies ihn als König Garian aus. Doch Conan hatte kein Auge für den Monarchen, noch für die Ratgeber um ihn oder die Höflinge, die ihm folgten. Er sah nur die einzige Frau in dieser Gruppe: ein langbeiniges, blondes Mädchen mit vollem Busen, den das fast durchsichtige rote Seidengewand – goldgefaßte Perlenschnüre hielten es an den Schultern und um die Taille zusammen – mehr als nur ahnen ließ. Wenn sie die Angehörige eines der Höflinge war, bedachte er sie nicht mit dem gebührenden Respekt. Aber auch ihr Blick, mit dem sie seinen erwiderte, war nicht der einer lebensunerfahrenen Hofdame, und er brachte Conans Blut in Wallung.
    Als dem Cimmerier klar wurde, daß der König auf ihn zukam, nahm er hastig den Helm ab und hoffte nur, daß dem Herrscher nicht aufgefallen war, wem sein Blick gegolten hatte.
    »Ich habe Eure Vorführung vom Balkon aus beobachtet«, sagte Garian freundlich. »Nie zuvor habe ich Ähnliches gesehen.« Seine braunen Augen ruhten wohlwollend auf Conan – offenbar hatte er dessen Blick nicht bemerkt. »Wie heißt Ihr?«
    »Conan. Conan von Cimmerien.« Er sah nicht, wie fahl Vegentius' Gesicht plötzlich wurde.
    »Seid Ihr nur zu unserer Unterhaltung gekommen, Conan?«
    »Nein, sondern um in Euren Dienst zu treten, Eure Majestät. Mit meinem Leutnant und vierzig Mann, die ich darin ausgebildet habe, vom Pferderücken mit dem Bogen zu schießen.«
    »Ausgezeichnet!« Garian tätschelte die Schulter des Rapphengsts. »Neuerungen in der Kriegsführung haben mich schon immer interessiert. In meiner Kindheit verbrachte ich mehr Zeit in Feldlagern als im Palast. Doch jetzt ...«, Bitterkeit sprach aus seiner Stimme, »... reicht mir die Zeit nicht einmal mehr zu Fechtübungen.«
    »Mein König«, sagte Vegentius mit ergeben klingender Stimme. »Diese Schießerei ist lediglich gut zur Unterhaltung, doch von keinem Nutzen im Kampf.« Während er sprach, wanderte sein Blick kurz zu Conan. Haß und Furcht verriet dieser Blick, das erkannte der Cimmerier sehr wohl, aber er konnte es nicht glauben.
    »Nein, Vegentius.« Garian schüttelte den Kopf. »Ich achte Euren Rat in militärischen Dingen, doch diesmal irrt Ihr Euch.« Vegentius wollte etwas sagen, aber Garian beachtete ihn nicht mehr. Er wandte sich an Conan. »Hört, Conan von Cimmerien, wenn Ihr in meinen Dienst tretet, erhält jeder Eurer Mannen drei Goldmark Handgeld und alle zehn Tage ebenfalls drei Goldmark. Ihr selbst sollt zehn Goldmark bekommen und eine für jeden Tag.«
    »Einverstanden.« Conan ließ sich seine Freude nicht anmerken. Kein Kaufmann hätte auch nur halb soviel bezahlt.
    Garian nickte. »Gut. Aber Ihr müßt jeden Tag ein Glas lang mit mir fechten, denn nach dem abgegriffenen Knauf Eures Schwertes schließe ich, daß Ihr auch damit sehr wohl umzugehen wißt. Vegentius, sorgt dafür, daß Conan im Palast untergebracht wird und zwar in geräumigen Gemächern.«
    Nachdem er seine Befehle erteilt hatte, drehte Garian sich ohne ein weiteres Wort um. Soldaten und Offiziere verbeugten sich tief, und Ratgeber und Höflinge folgten ihm. Auch die blonde Frau ging mit ihnen, doch ehe sie sich umdrehte, bedachte sie Conan noch einmal mit einem glühenden Blick.
    Aus dem Augenwinkel sah der Cimmerier, daß Vegentius ebenfalls gehen wollte. »Hauptmann«, rief er, »sagte der König nicht, daß meiner Kompanie Unterkünfte zugeteilt werden sollen?«
    Die Antwort Vegentius kam einem Knurren sehr nah. »Der König sagte, daß du untergebracht werden solltest, Barbar. Von deinem Lumpenpack, das du Kompanie nennst, war keine Rede. Sollen sie doch in der Gosse schlafen!« Grimmig stiefelte er davon.
    Das dämpfte Conans Freude. Er konnte schließlich nicht winselnd zu Garian laufen und ihm sagen, daß Vegentius seine Leute nicht unterbringen wollte. Am Fuß des Berges gab es genügend Gasthäuser, doch selbst im billigsten würde er den Sold seiner Männer aus seiner eigenen Tasche aufstocken müssen. Das würde sein neues Einkommen mindern. Aber das war es nicht, was ihn am meisten beschäftigte. Er fragte sich, weshalb Vegentius ihn so haßte. Die Antwort

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