Conan-Saga 23 - Conan der Unbesiegbare
Kezankier kauerte, stieß vorsichtig ein Eisen ins Feuer. »Er hat noch nicht viel gesagt, Sir«, meldete er.
»Ihr ungläubigen Hundesöhne!« krächzte der Gefangene. Seine schwarzen Augen funkelten Haranides über einem langen, zottigen Bart an, der fast genauso schwarz war. »Brut verseuchter Kamele! Eure Mütter sind nicht besser als Schafe! Eure Väter ...«
Gleichmütig schlug Resaro ihm die Hand über den Mund. »Bedaure, Sir. Aber in einem ihrer Dörfer würde es uns an seiner Statt viel schlimmer ergehen. Der Bursche scheint es als persönliche Kränkung aufzufassen, daß wir von ihm ein wenig Auskunft erwarten, statt ihn auf der Stelle zu töten.«
»Ich werde nicht reden!« knurrte der Kezankier. »Schlagt mir die Hände ab! Ich werde nicht reden! Stecht mir die Augen aus! Ich werde nicht reden! Schneidet mir ...«
»Das sind recht interessante Aufforderungen«, unterbrach ihn Haranides, »aber ich habe etwas anderes mit dir vor.« Die schwarzen Augen beobachteten ihn besorgt. »Ich wette, daß irgendwo dort oben zumindest einer deiner Leute auf uns herunterspäht. Vielleicht auch einer von einem anderen Stamm. Aber das spielt ja keine Rolle. Was, glaubst du, würde passieren, wenn dieser Kundschafter sieht, wie wir lächelnd deine Fesseln lösen, dir auf die Beine helfen und freundschaftlich auf die Schulter klopfen?«
»Tötet mich!« zischte der Mann. »Ich werde nicht reden!«
Haranides lachte. »Wir brauchen dich nicht zu töten. Das würden sie uns abnehmen. Und du würdest durch sie bestimmt einen viel langsameren, qualvolleren Tod finden, fürchte ich. Aber das Schlimmste ist wohl«, sein Lachen schwand, »daß sie dich als Verräter verfluchen werden. Und dein Geist wird für alle Zeit gefangen zwischen dieser Welt und der nächsten umherirren, allein, von anderen Verrätern abgesehen – und von Dämonen.« Der Kezankier schwieg auch jetzt noch, aber seine Miene verriet Unsicherheit. Er ist soweit, dachte Haranides. »Narses, schaff den Kadaver hierher und zeig ihn unserem Gast.«
Die Soldaten rissen die Augen auf, schluckten und murmelten Schutzgebete, als Narses und ein Kamerad die starre Leiche herbeischleppten. Haranides ließ den Gefangenen nicht aus den Augen, der den Blick von dem toten Echsenmann schnell abwandte, ihn jedoch kurz darauf voll giftigem Haß wieder auf ihn richtete.
»Du kennst diese Kreatur, nicht wahr?« fragte der Hauptmann ihn.
Der Kezankier nickte zaudernd. Jetzt bedachte er Haranides mit einem mörderischen Blick. »Man nennt ihresgleichen S'tarra.« Er verzog den Mund voll Ekel und spuckte auch noch aus. »Viele dieser dreimal verfluchten Aasfresser dienen dem Bösen, der in der dunklen Burg im Süden haust. Viele Männer und sogar Frauen und Kinder verschwinden hinter den dicken Mauern, und keine werden je wiedergesehen, nicht einmal als Leichen, die man beerdigen könnte, damit die toten Seelen ihren Frieden finden. Diese Schändlichkeiten können wir nicht länger hinnehmen. Also taten wir uns zusammen ...« Der dünnlippige Mund schnappte zu, und der Mann stierte finster vor sich hin.
»Du lügst!« höhnte Haranides. »Du kennst die Wahrheit genausowenig wie deine Mutter deinen Vater. Berghunde greifen keine Burg an. Ihr habt ja schon Angst vor euren Weibern und würdet eure eigenen Kinder für ein Kupferstück verkaufen.«
Das dunkle Gesicht wurde bei Haranides' Worten immer wütender. »Binde mich los!« heulte der Kezankier. »Binde mich los, du, der du Schakalsurin trinkst, dann werde ich dir meinen Mut beweisen und dich zerstückeln!«
Der Hauptmann lachte verächtlich. »Mit den paar Mann, die ihr gesammelt hattet, hättet ihr nicht einmal eine Lehmhütte einnehmen können, die von einer alten Frau und ihren Enkelinnen verteidigt wird.«
»Dank unserer guten Sache war unsere Stärke mit der Tausender vergleichbar!« sagte der Mann heftig. »Ein jeder von uns hätte zwei Dutzend dieses stinkenden Höllenpacks besiegt!«
Haranides studierte die wutverschleierten Augen des Kezankiers und nickte unmerklich. Das war eine bessere Bestätigung seiner Vermutung, daß keine weiteren Bergkrieger auf einem Feldzug unterwegs waren, als er erhofft hatte. »Du sagst, diese Echsenkreaturen bemächtigen sich der Menschen? Interessieren sie auch Kleinodien? Gold? Edelsteine?«
»Nein!« stieß Aheranates plötzlich hervor. Haranides wirbelte ergrimmt zu ihm herum, aber der junge Offizier brabbelte weiter. »Wir können diese – diese Ungeheuer nicht
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