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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Wänden seines Palasts hallten seine Worte wider, und bei jedem Wort vertiefte sich das Glühen des Rubins und des Herzens von Ahriman. Obwohl es nach wie vor das Rot des Rubins und des Blutes beibehielt, wurde es doch klar wie Wasser, und in seinem Innern hoben sich Gestalten ab, die über einen steinigen Hügel ritten.
    Amon-Ramas Augen verengten sich, als er sie studierte. Drei Männer und ein Mädchen waren es, mit zwei zusätzlichen Pferden. Ganz leicht veränderte er die Haltung seiner Finger, und plötzlich nahm das Gesicht des Mädchens fast den ganzen Edelstein ein.
    Ein grausames Lächeln spielte über seine Züge, während er es betrachtete. Sie war die EINE, die er seit vielen Jahren suchte: sie, die auf Ahrimans Herz ausgerichtet war. Die Frau in Shadizar wollte sie benutzen. Diese Taramis hatte wahrhaftig Mut, allein den Gedanken zu wagen, sie könne das Herz für seinen eigentlichen Zweck benutzen. Nun, zugestanden, sie verfügte über nicht geringe Kräfte, aber sie rechnete eben nicht mit Amon-Rama. Viel Macht steckte in dem Stein, und er war für viele Dinge mehr geeignet als für das, wofür sie ihn benutzen wollte. Sobald erst das Mädchen, diese EINE, in seiner Gewalt war, würde er über all diese Kräfte verfügen können. Und er wußte, welcher er sich bedienen durfte und welcher nicht. Er beschloß, diese törichte Taramis am Leben zu lassen – als nackte Sklavin, die zu seinen Füßen kauern mußte. Aber soweit war es noch nicht.
    »Komm zu mir, Mädchen«, flüsterte er. »Bringt sie zu mir, meine mutigen Krieger. Bringt die EINE zu mir!«
    Erneut veränderte er die Haltung seiner Finger um den Stein, und er sprach eine Beschwörung, deren Laute nicht für eine menschliche Zunge gedacht und die auch nicht für menschliche Ohren bestimmt waren. Sie brannten in der Luft wie glühender Schmerz, und die Kristallwände ächzten unter den von ihnen verursachten Qualen. Das Herz Ahrimans leuchtete noch röter und immer heller. Dieses wilde, blutfarbene Licht brach und sammelte sich abwechselnd und warf seinen schaurigen Schein auf alles in dem Gemach, bis es aussah, als hielten sich hier zwanzig Männer auf, dann fünfzig, dann hundert. Und immer weiter leierte der Zauberer seine Beschwörung, und immer greller wurde das Licht.
     
    Ein seelischer Drang erwachte in Conan und wurde mit jedem Schritt seines Pferdes, das sich den Karpashen näherte, ärger. So nah waren sie dem Gebirge bereits. Er mußte abbiegen und Akiro finden, sagte er sich, doch andererseits wußte er, wie knapp die Zeit war. Jede Stunde, die er damit zubrachte, den rundlichen Zauberer zu suchen, würde ihm für die Suche des Schlüssels fehlen, der sich irgendwo in den Bergen vor ihnen befinden mußte, und für die Suche des Schatzes und natürlich für die Rückkehr nach Shadizar. Jede Stunde Verzögerung brachte das Risiko mit sich, eine Stunde zu spät anzukommen und dadurch Valerias Wiedergeburt in Gefahr zu bringen. Die Notwendigkeit, sich Akiros Hilfe zu vergewissern, schwand, während der Drang, die Berge zu erreichen, übermächtig wurde. Wichtiger als alles andere war, Jehnna zu den Bergen zu bringen.
    »Conan!«
    Bei Malaks Ruf wandte der Cimmerier den Kopf, zügelte jedoch sein Pferd nicht.
    »Akiro!« erinnerte ihn Malak. Er deutete mit der Hand, mit der er das Ersatzpferd führte. »Hier müssen wir nach Süden abbiegen. Das heißt, wir wollten es ... Ich dachte, wir ...« Mit unsicherem Lachen schüttelte er den Kopf. »Vielleicht ist es gar nicht so wichtig.«
    Nachdenklich hielt Conan nun doch sein Pferd an und blickte stirnrunzelnd zu den Bergen, dann südwärts und wieder zu den Bergen. Akiro war wichtig; Eile geboten; eine Verzögerung undenkbar.
    Bombatta und Jehnna blieben hinter den beiden so ungleichen Dieben stehen. Feuchte Strähnen ihres Schwarzhaars klebten an den geröteten Wangen des Mädchens, und ihr Blick hing wie gebannt an den grauen Höhen, die den ganzen Horizont einnahmen.
    Der schwarzgerüstete Riese zog finster die Brauen zusammen. »Warum hältst du an, Barbar?«
    Conan preßte die Lippen zusammen und schwieg. Gereizt spielte er mit dem Strick des Maultiers. Zeit, dachte er. Zeit. Er wußte, daß er Zeit vergeudete, nur so hier zu sitzen, ohne zu dem alten Zauberer oder den Bergen zu reiten. Er mußte sich entscheiden, aber welche Entscheidung würde die richtige sein?
    »Erlik verfluche dich, Barbar. Wir haben keine Zeit für eine Rast. Es ist nicht mehr weit bis zu den Bergen. Wir

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