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Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer

Titel: Conan-Saga 24 - Conan der Zerstörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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an Valeria. Und Jehnna hatte selbst gesagt, es sei ihre Bestimmung, sie sei geboren zu tun, was sie nun tat. Er ballte die Hand zur Faust, daß seine Knöchel knackten. Er konnte nichts tun, als die Sache jetzt bis zum Ende durchzustehen.
    Aus ihrem Gewand zog Jehnna den schwarzen Samtbeutel hervor, in dem sie das Herz Ahrimans aufbewahrte. Als sie den Zauberstein in die Hand nahm, breitete sein blutroter Schein sich in dem Gemach aus, und die Edelsteine an der Kuppel schienen noch stärker zu funkeln. Behutsam legte sie das Herz Ahrimans vor sich in das Pentagramm, in dem sich eine eigens für es geschaffene Mulde befand. Als sie sich aufrichtete, wirkten ihre Augen leer. Sie begann zu sprechen, und ihre Worte hallten von den Wänden wider.
    Bei ihrer Beschwörung verstärkte sich das Leuchten des Zauberjuwels, doch nun war es allein auf den großen Steinkopf gerichtet, dessen Schwarz dadurch rötlich schimmerte. Vor allem die Augen schienen sein Glühen widerzuspiegeln, und roter Glimmer tanzte in ihrer Tiefe – einer Tiefe, die Augenblicke zuvor nicht vorhanden gewesen war.
    »Er lebt!« hauchte Zula, und Malak murmelte ein Stoßgebet.
    »Du mußt sie aufhalten«, rief Akiro plötzlich eindringlich. »Schnell, Conan, du mußt ...« Er unterbrach sich mit einem qualvollen Stöhnen.
    Lautlos hatten sich die Steinkiefer des monströsen Schädels geöffnet – so weit, daß sie drei Männer auf einmal hätten verschlingen können –, und in diesem Rachen brannte ein Feuer, wie noch keiner der Anwesenden es je zuvor gesehen hatte. Es war wie zur Flamme gewordenes Blut. Unwillkürlich wich Conan zurück und legte eine Hand vors Gesicht, um es vor der Hitze zu schützen, die selbst die Luft zu versengen schien. Obgleich es die Augen schmerzte, auch nur durch einen schmalen Schlitz zu blinzeln, schaute Conan doch und sah inmitten dieser Flammen eine kristallene Spitze. Sie ähnelte der durchsichtigen Halbsäule, auf der das Herz Ahrimans in Amon-Ramas Palast gelegen hatte. Auf dieser jedoch befand sich ein goldenes Horn, ein Horn wie das eines Stiers. Weder Säule noch Horn schienen von dem um sie prasselnden Feuer berührt zu werden.
    Jehnnas Augen waren immer noch leer, und ihr Gesicht war ausdruckslos. Langsam hob sie die Hände zu den Schultern, und ihr Gewand glitt zu ihren Füßen. Nackt stand sie da, ihre schlanke Gestalt in den Schein der Flammen vor ihr gebadet, und das Muttermal zwischen ihren Brüsten glühte wie dieses Feuer. Ohne Zögern schritt sie vorwärts. Reglos beobachtete Bombatta sie, und das Licht in seinen dunklen Augen hätte ein Widerschein der tosenden Flammen sein können.
    »Nein!« brüllte Conan. Doch es war bereits zu spät.
    Jehnna war in das prasselnde Feuer getreten, das wie im Zorn über ihr Eindringen aufflackerte und an ihrer Blöße leckte. Doch ohne sich dessen bewußt zu sein und ohne, daß die Flammen ihr etwas anzuhaben vermochten, ging sie tiefer hinein. Mit beiden Händen griff sie nach dem goldenen Horn, und mit ihm trat sie aus dem prasselnden Feuer, zurück in den Drudenfuß.
    Einen Augenblick blieb sie reglos stehen, und alle in dem großen Gemach schienen an ihrem Platz erstarrt zu sein. Dann seufzte sie, ihre Knie gaben nach, und sie wäre gefallen, wäre nicht Zula zu ihr gerannt, um sie zu stützen. Schnell zog die Schwarze Jehnnas Gewand an ihr hoch.
    »Es ist vollbracht«, sagte Bombatta befriedigt. »Das Horn befindet sich in den Händen der EINEN.«
    »Conan«, sagte Akiro mit zitternder Stimme. »Da ist etwas, das du wissen mußt!«
    Plötzlich erhob sich ein Wind in dem Gemach, ein eisiger, gespenstisch brüllender Sturm, dessen Kälte sie bis in die Knochen spürten, der jedoch nicht einmal die Flammen der Fackeln beugte. Und dann hörte er auf, so plötzlich wie er gekommen war, genau wie das Feuer in dem riesigen Rachen. Doch die Eiseskälte blieb.
    »Conan!« sagte Akiro erneut.
    »Später!« wehrte der Cimmerier unwirsch ab. Zu viele Zauber hatte er an diesem einen Tag erlebt, und dieser letzte war, soviel er wußte, von niemandem gerufen worden. »Wir brechen jetzt auf!« Kaum darauf wartend, daß Jehnna sich das Herz Ahrimans zurückholte, drängte er alle aus dem Gemach.

Kapitel 19
    19
     
     
    Etwas, das von dem kleinen Zug ausging, den Conan zurück durch den schmalen Gang führte, gefiel dem Cimmerier nicht. Jehnna drückte das goldene Horn an ihren Busen, mit Zula und Bombatta als Beschützer neben sich. Die beiden warfen abwechselnd besorgte Blicke

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