Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
den
Kultanhängern das Betreten des Turmes zu ermöglichen. Soviel hielt man hier
also wirklich von der Wertlosigkeit der ausgestellten Schätze!
    Auf mögliche Geräusche innerhalb
der Festung lauschend, entfernte er sich auf dem Marmorplattenweg vom Turm und
zählte seine Schritte. Stille. Zumindest hatte Akeba offenbar noch niemanden
auf sich aufmerksam gemacht. Den Turm vermochte er nun noch verschwommen zu
sehen, doch der Türbogen, der sein Ziel war, wirkte nur wie ein Flecken im
Fundament. Er nahm seinen Schwertgürtel von der Mitte und schlang ihn sich um
eine Schulter, daß die Lederscheide über seinen Rücken hing. Das Schwert durfte
ihm nicht im unrechten Moment vor oder zwischen den Beinen baumeln.
    Er holte tief Atem, dann begann
er zu laufen. Seine breite Brust hob und senkte sich wie ein Blasebalg, bei dem
Bemühen, möglichst schnell zu werden. Das Fliesenstück lag vor ihm, und in dem
Augenblick, als er sprang, spürte er den Rand der Marmorplatte unter der
Stiefelsohle. Mit den Ballen landete er unmittelbar innerhalb des Türbogens.
Fast wäre er nach hinten getaumelt. Sofort streckten sich seine Finger nach dem
Türrahmen aus. Einen ihm unendlich erscheinenden Augenblick lang war er nahe
daran, in die Falle zu stürzen, doch langsam gelang es ihm, sich in den Turm zu
ziehen.
    Lautlos lachend nahm er das
Schwert aus der Scheide und schlich tiefer hinein. So leicht könnt ihr euch
einen Cimmerier nicht fernhalten! dachte er spöttisch.
    Im Erdgeschoß befanden sich
mehrere Türen, die jedoch alle verschlossen waren. Doch was er wollte, war
ohnedies oben, und so folgte er der Wendeltreppe, die aus dem Mittelraum
hochführte. Jede Stufe, die er nahm, tastete er erst mit dem Schwert ab. Er
hatte zwar eine Falle überlistet, aber das mußte noch lange nicht bedeuten, daß
sie die einzige war. Er gelangte jedoch ohne jegliche Schwierigkeiten zum
Kopfende der Treppe und in den obersten Turmraum.
    Das gehämmerte Silber des
gewölbten Daches verstärkte spiegelnd den Mondschein und verwandelte ihn zu
nützlicher Beleuchtung in dem Raum. Ein halbes Dutzend Türbogen, alle mit
feinem Filigran verziert, führten zu dem schmalen Balkon ringsum. Offene
Schränke und Truhen mit lackiertem Schnitzwerk standen auf dem Mosaikboden, und
kostbare Kleinode lagen auf Samtkissen zur Schau: eine Krone mit Rubinen und
Perlen, ein Prunkstück für einen König; ein Smaragd von der Größe einer
Männerfaust; zwanzig fingerlange Saphire als erotische Figurinen. Schätze waren
hier zusammengetragen, die selbst einen Bettelpriester in Versuchung geführt
hätten.
    Da war auch die Halskette mit
ihren dreizehn makellosen Rubinen, die in dem silbrigen Licht dunkel glühten.
Conan betrachtete sie mit Kennerblick, ehe er sie in seinen Beutel schob.
Vielleicht würde sie die Frau, die sie trug, unwiderstehlich machen, aber die
meisten Frauen schienen ohnedies zu glauben, daß Edelsteine, wenn sie nur groß
genug waren, das fertigbrächten, ob ihnen nun ein Zauber anhaftete oder nicht.
Diese Davinia machte kein schlechtes Geschäft, wenn sie dafür hundert
Goldstücke bezahlte. Sein Blick wanderte noch einmal durch das Turmgemach. Die
Schätze hier waren bestimmt zehntausend Goldstücke wert. Nein, zehnmal
zehntausend. Ferian hatte recht gehabt, was er von hier mitnehmen konnte, würde
ihn zum reichen Mann machen.
    Es fiel ihm nicht ganz leicht,
aber er wies diesen Gedanken von sich. Er hatte Schluß gemacht mit dem Stehlen,
und was er heute nacht hier tat, änderte daran nichts. Aber er wußte, wenn er
diesen Raum ausplünderte, würde es ihm schwerfallen, das Diebesleben wieder
aufzugeben, und er zweifelte nicht daran, daß das Gold, das er für dieses Zeugs
hier bekommen würde, nicht länger in seinen Händen bleiben würde, als das, was
er früher für anderes Diebesgut erhalten hatte.
    »Ich hatte gehofft, du würdest
nicht kommen.«
    Conan wirbelte mit erhobenem
Schwert herum, dann senkte er es grinsend. »Emilio! Ich dachte schon, du seist
tot, Mann. Da, du kannst dieses mitraverfluchte Halsband haben, ich mache es
dir bestimmt nicht streitig.«
    Der hochgewachsene Corinthier
stieg die restlichen Stufen hoch und trat in den Raum. Er hielt ein Schwert und
einen Dolch in den Händen. »Findest du nicht auch, daß es eine passende Strafe
ist, für immer das zu bewachen, was ich stehlen wollte?«
    Auf Conans Nacken stellten sich
die Härchen auf. »Hat man dich mit einem Zauber belegt?«
    »Ich bin tot«, erwiderte Emilio
und

Weitere Kostenlose Bücher