Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
lenken.
    Conan ging zu Muktar zurück, der
noch an der gleichen Stelle an der Reling stand und auf die Galeere blickte.
Der bronzene Rammbug, der durch die grauen Wellen schnitt, war bereits deutlich
zu sehen. »Werden sie uns vor Einbruch der Nacht erreichen?« fragte der
Cimmerier den Kapitän. »Oder ehe der Sturm ausbricht?«
    »Vielleicht kommt es überhaupt
nicht zum Sturm«, brummte Muktar. »Auf der Vilayetsee mag es aus heiterem
Himmel blitzen, oder es stehen tagelang dunkle Wolken darüber, die sich
plötzlich auflösen, ohne daß auch nur ein Tropfen gefallen ist. Wenn ich
Euretwegen mein Schiff verliere, Cimmerier, werde ich nicht ruhen, bis ich Euch
als Leiche sehe.«
    »Ich hielt Euch für einen
Seekapitän«, spöttelte Conan, »nicht für ein altes Weib, das nur noch mit
seinen Enkelkindern spielen mag.« Er wartete, bis Muktars Hals vor Wut
anschwoll und sein Gesicht tiefrot anlief, ehe er fortfuhr: »Hört mir zu.
Vielleicht können wir uns alle retten. Solange es möglich ist, müssen wir vor
ihnen fliehen. Dann …«
    Während Conan weitersprach,
verließ alle Farbe Muktars Gesicht. Einmal versuchte er, des Cimmeriers
Redestrom zu unterbrechen, aber Conan gab ihm keine Chance. Er redete weiter,
und nach einer Weile hörte Muktar ihm interessiert zu und schließlich nickte
er.
    »Es könnte glücken. Bei Dagons
goldenem Schwanz, es könnte glücken! Kümmert Euch um Eure Nomaden, Cimmerier.«
Mit größerer Behendigkeit, als man ihm zugetraut hätte, wirbelte der
Stiernackige herum. »Zu mir, ihr Hurensöhne!« brüllte er. »Zu mir, und hört gut
zu, wie ich eure nutzlose Haut bis zum nächstenmal retten werde!«
    »Was, in Mitras Namen, soll
das?« fragte Akeba, nachdem Conan wieder neben ihm stand.
    Während Muktar seine Mannschaft
mit lauter Stimme am Heck einwies, erklärte Conan seinen Gefährten, was er
beabsichtigte.
    Sharaks hageres Gesicht verzog
sich zu einem breiten Grinsen, und er hüpfte aufgeregt herum. »Wir haben sie!
Wir haben sie! Welch großartiges Abenteuer!«
    Tamur grinste wölfisch. »Ob wir
es überleben oder ob wir sterben, man wird noch lange davon an den Lagerfeuern
erzählen! Komm, Turaner, zeig uns, ob noch ein bißchen hyrkanisches Blut in
deinen Adern fließt!« Kopfschüttelnd folgte Akeba Tamur, um sich den anderen
Nomaden anzuschließen.
    Dann ist also alles bereit,
dachte Conan. Nur Yasbet … Ehe er sich weiter damit befassen konnte, stand
sie vor ihm. Ihre sanften Augen schienen zärtlich sein Gesicht zu streicheln.
    »Ich habe alles mitgehört«,
sagte sie. »Was habe ich zu tun?«
    »Ich werde dir einen Platz
mitten unter den Ballen machen«, erwiderte er, »wo du sicher sein wirst.
Zumindest vor Pfeilen und Wurfgeschossen.«
    »Ich werde mich nicht
verkriechen!« Ihre Augen blitzten, waren keineswegs mehr sanft. »Du hast mich
viel gelehrt, aber nicht, feige zu sein.«
    »Du wirst dich verstecken, und
wenn ich dir Hände und Füße fesseln muß. Doch wenn es soweit kommen sollte,
wirst du zehn Tage nicht mehr sitzen können, das verspreche ich dir! Gib mir
dein Schwert!« verlangte er plötzlich.
    »Mein Schwert? Nein!«
    Schützend drückte sie den Griff
an den Busen, aber er entriß ihr die Klinge und stapfte damit über das Deck.
Stumm folgte sie ihm, zutiefst gekränkt, und Tränen glänzten in ihren Augen.
    Am Wetzstein, wo die Mannschaft
ihre Klingen und Äxte schliff – er war fest an den dicken Planken vor dem Mast
befestigt –, blieb er stehen. Mit dem Fuß bediente er das Pedal und drückte die
stumpfe Klinge des Kurzschwerts an den wirbelnden Stein. Funken sprühten von
dem Metall. Mit der freien Hand tropfte er Öl aus einem Tonkrug auf das Rad.
Die Hitze durfte nicht zu hoch werden, denn das würde der Klinge schaden.
    Yasbet strich mit der Rechten
über die tränenfeuchten Wangen. »Ich dachte, du wolltest mir … Daß du …«
    »Du bist keine Kriegerin«, sagte
er rauh. »Weder jetzt, noch wenn es ernst wird. Aber du wirst dich verteidigen
müssen, falls es zum Schlimmsten kommt.«
    »Dann wirst du mich nicht
zwingen …«, begann sie, aber er brachte sie mit einem eisigen Blick zum
Schweigen. Kampflust war in ihm erwacht und vertrieb alle weicheren Gefühle in
ihm. Im Kampf konnte die kleinste Spur von Sanftmut, dem, der sie empfand, zum
Verderben werden. Feurige Funken sprühten vom Stahl, der nicht härter war als
der Mann, der ihn schliff.

16
     
     
    Auf dem Deck der Schaumtänzerin beeilten sich die Männer, die letzten

Weitere Kostenlose Bücher