Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche

Titel: Conan-Saga 25 - Conan der Unüberwindliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
rühren!«
knurrte Conan. So eindringlich war sein Befehlston, daß der Bärtige sich wieder
fallen ließ. Schnell fuhr Conan fort: »Jeden Augenblick werden Reiter hier
sein. Wer sie sind, weiß ich nicht. Verhaltet euch ruhig!« Ein Hyrkanier zog
die Hand zurück, mit der er nach seinem Bogen hatte greifen wollen, und ein
Seemann, der aufgestanden war und aussah, als hätte er davonlaufen wollen,
erstarrte. »Außerdem ist unser Posten verschwunden. Möglicherweise werden wir
beobachtet. Wählt eure Deckung, und wenn ich es sage, dann greift nach euren
Waffen – noch nicht! – und seid bereit. Jetzt!«
    In Herzschlagschnelle
verschwanden die Männer hinter den Treibholzhaufen und sonstigen Deckungen, daß
der Strand wie verlassen aussah. Conan ließ sich hinter den Baumstamm neben
Yasbet fallen. Er hob den Kopf gerade genug, um darüberschauen zu können, und
suchte die Dünen mit den Augen ab.
    »Warum hast du erst mich in
Sicherheit gebracht, ehe du den andern Bescheid gabst?« fragte Yasbet
verärgert. »Mein ganzes Leben lang hat man mich verhätschelt. Ich will keine
Sonderbehandlung mehr!«
    »Willst du vielleicht ein
Sagenheld werden?« War das Hufdonnern, was er hörte? Wo, in Zandrus neun
Höllen, war Akeba? »Bist du gegen Stahl und Pfeile gefeit?«
    »Eine Heldin«, antwortete sie.
»Ich werde eine Sagenheldin werden, kein Held!«
    Conan schnaubte abfällig. »Sagen
erzählt man an einem Lagerfeuer, oder Kindern, ehe sie einschlafen. Wir aber
sind aus Fleisch und Blut. Stahl und Pfeile können das Fleisch verwunden, daß
Blut fließ. Sollte ich je merken, daß du versuchst, ein Held zu werden – oder
eine Heldin, meinetwegen –, wirst du gleich darauf glauben, dein Hintern sei
zur Trommel geworden. Und jetzt sei still!«
    Ohne den Blick von den Dünen zu
nehmen, tastete er nach den Pfeilen in seinem Köcher und überprüfte ihre
gefiederten Enden.
    »Glaubst du, wir werden auf
diesem jämmerlichen Strand sterben, Conan?« fragte sie.
    »Natürlich nicht!« antwortete er
schnell. »Ich bringe dich nach Aghrapur zurück und schlinge Perlenketten um
deinen Hals, es sei denn, du bist widerspenstig, dann übergeb ich dich Fatima!«
Ja, ganz sicher war der Hufschlag der galoppierenden Pferde jetzt näher.
    Einen langen Augenblick schien
sie über seine Worte nachzudenken. Plötzlich brüllte sie: »Conan von Cimmerien
ist mein Buhle und ich bin seine! Ich bin stolz darauf, die Decken mit ihm zu
teilen!«
    Conan funkelte sie an. »Crom!
Ich hab dir gesagt, du sollst still sein!«
    »Wenn ich sterben muß, möchte
ich, daß zuvor alle Welt erfährt, wie wir zueinander stehen!«
    Ehe Conan den Mund öffnen
konnte, donnerten Dutzende von Pferden über die Dünen, daß der nasse Sand
aufspritzte. Er legte einen Pfeil an die Sehne, doch dann zögerte er, als er
sah, daß die meisten Pferde reiterlos waren, und dann entdeckte er auch Tamur.
    »Nicht schießen!« brüllte Conan.
Er kletterte über den Stamm und ging dem Hyrkanier entgegen, der sich aus dem
Sattel schwang.
    »Verdammt, Tamur!« fluchte
Conan. »So, wie du dahergeritten bist, härtest du mit mehr Federn gespickt
werden können, als eine Gans von Natur aus hat.«
    »Wieso? Hat Andar euch denn nicht
gesagt, wer wir sind?« fragte der narbige Hyrkanier stirnrunzelnd. »Ich habe
doch gesehen, daß du ihn als Posten aufgestellt hast.«
    »Er mußte mal!« brummte Akeba
verärgert, als er auf sie zukam. »Und es ist ihm nicht in den Sinn gekommen,
sich solange von einem andern ablösen zu lassen.« Ihm folgte ein Hyrkanier mit
spitzem Kinn und eingefettetem Bärtchen um Mund und Kinn.
    Tamur blickte den Mann finster
an. Der zuckte die Schultern und sagte: »Vor wem hätte ich denn warnen sollen,
Tamur? Vor diesen Aasgeiern und Misthütern?« Andar deutete mit dem Kopf auf die
Berittenen, die auf ihren kleinen zottigen Pferden um die reiterlosen Tiere
saßen.
    »Du hast nicht Wache gehalten,
wie dir befohlen wurde!« knirschte Tamur. Er drehte sich um und rief seinen
Leuten zu: »Ist einer unter euch, der das für richtig hält?« Keiner antwortete.
    Andar erschrak und griff nach
seinem Krummsäbel, aber schon wirbelte Tamur wieder zu ihm herum, riß seine
Klinge aus der Scheide und schlug zu. Mit halbgezogenem Säbel stürzte Andar tot
auf den Boden.
    »Schafft diesen Hurensohn in die
Dünen und laßt ihn dort bei dem Kot liegen, den er für wichtiger fand, als
Wache zu halten!«
    Zwei Hyrkanier packten den Toten
an den Fußgelenken und zerrten ihn fort.

Weitere Kostenlose Bücher