Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
Freie Kompanie überhaupt in ihren Dienst aufgenommen? Doch nur,
um damit Antimides zu verärgern, was ihr schon immer Spaß gemacht hatte. Es
bestand kein Grund, sie zu behalten, außer, daß Antimides sich einbilden würde,
sie hätte klein beigegeben, wenn sie sie entließe. Und da war der Barbar!
    Verzweifelt
versuchte sie, die Gedanken an ihn zu verdrängen. »Ich werde mich ihm nicht
hingeben!« rief sie laut. »Keinem Mann! Nie!«
    Es
gab anderes, womit sie sich befassen mußte. Die Frauen. Ja. Der Bronzestatuette
Al’Kiirs war sie sich jetzt sicher. Die Männer, die Taramenon hinter Galbro
hergeschickt hatte, würden sie ihr bringen. Doch sie brauchte eine Frau für das
Ritual, und nicht jede war geeignet. Diese Frau mußte von überragender
Schönheit sein und von ungeheurem, ja wildem Stolz. Stolze Frauen gab es genug,
aber sie waren häßlich oder alt oder aus vielen anderen Gründen ungeeignet.
Schöne Frauen gab es in großer Zahl, manche hatten sogar ein gewisses Maß an
Stolz, aber wilden? Ohne Ausnahme würden sie bei einem heftigen Mann erzittern
und sich ihm schließlich beugen, auch wenn sie sich ihm eine Weile
widersetzten.
    Weshalb
mußte das bei den Frauen nur so sein? Doch ein bißchen verstand sie es jetzt.
Welches weibliche Wesen konnte schon einem Mann wie dem Barbaren widerstehen?
Schon wieder er! Hilflos hämmerte sie mit den Fäusten auf ihre schlanken
Schenkel. Warum schlich er sich immer wieder in ihre Gedanken?
    Plötzlich
strafften sich ihre Züge entschlossen. Sie trat an ein Tischchen mit
Marmorplatte, das an einer teppichbehangenen Wand stand, und griff nach einem
Stückchen zusammengedrehten Pergaments. Darin waren drei lange schwarze Haare,
die auf ihrem Gewand geklebt hatten, nachdem dieser Barbar … Ihre Hand
zitterte. Nein, daran durfte sie jetzt nicht denken! Ihr Kopf mußte ganz klar
sein. Er mußte es!
    Warum
ausgerechnet jener? Warum nicht Taramenon? Weil der nie ein solches Gefühl wie
Conan in ihr geweckt hatte? Weil sie so lange mit ihm gespielt hatte, daß nur
das Vergnügen am Spielen blieb?
    »Es
wird Conan sein!« flüsterte sie. »Aber so, wie ich es will!« Ihre Hand schloß
sich um das Pergamentstück, und sie eilte aus dem Gemach.
    Sklavinnen,
die die Böden zu Zeiten schrubbten, in denen ihre Herrin gewöhnlich schlief,
machten ihr hastig Platz und drückten die Stirn auf die Marmorfliesen. Sie
beachtete sie nicht mehr als die Möbelstücke ihres prunkvollen Hauses. Sie
rannte geradewegs zu ihrer Geheimkammer, schloß die Tür hinter sich und zündete
die Lampen an. Ihr Triumphgefühl lenkte ihre Handgriffe – die Überzeugung, daß
sie ihr Ziel bald erreichen würde!
    Auf
dem Tisch mit den verschiedenen Gefäßen nahm sie vorsichtig eines der Haare aus
dem Pergament. Eines genügte, dann blieben ihr die beiden anderen, falls sie
noch mal einen Zauber gegen den riesenhaften Barbaren ausüben müßte.
    Auf
eine glatte Silberplatte malte sie das Zeichen der Hörner – Al’Kiirs Zeichen –
mit Jungfrauenblut. Dazu benutzte sie einen Pinsel aus den Haaren eines
Ungeborenen, mit einem Fingerknöchelchen seiner Mutter als Stiel. Als nächstes
stellte sie zwei Kerzen an zwei gegenüberliegenden Seiten auf die Platte und
zündete sie an. Schwarz waren sie, aus dem Fett von Ermordeten, die man aus
ihren Gräbern in geweihtem Boden gestohlen hatte.
    Nun
war Eile vonnöten, doch auch größte Sorgfalt, damit sich statt des Gewünschten
nicht etwas Schreckliches ergab. Sie hielt die Zunge zwischen die Zähne gepreßt
und malte die letzten Zeichen um den Rand der Platte: Verlangen, Lust,
Bedürfnis, Begierde, Leidenschaft, Drängen.
    Schnell
warf sie den Pinsel von sich, hob die Hände über den Kopf, dann senkte sie sie
vor sich in einer Geste des Flehens. In einer fremden Sprache, die sie mit
großer Mühe gelernt hatte, flüsterte sie Worte, die wie Schreie von den
bleichen Wänden widerhallten, und rief Mächte, die mit Al’Kiir verbunden, doch
nicht von ihm waren, Mächte dieser Welt, nicht der Leere, in der er gefangen
war. Am Anfang hatte sie versucht, diese Mächte zu benutzen, um sich mit
Al’Kiir in Verbindung zu setzen. Das Ergebnis war eine Feuersbrunst gewesen,
die einen Turm ihrer Burg – sie lag auf halbem Weg zur aquilonischen Grenze von
hier – ausgebrannt hatte. Dieses Feuer vermochte kein Wasser zu löschen, die
Flammen brannten erst nieder, als es nichts mehr gab, das sie hätten
verschlingen können. Noch lange danach hatte sie sich

Weitere Kostenlose Bücher