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Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche

Titel: Conan-Saga 26 - Conan der Siegreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Münzen auf dem Tisch wegen getan, und dann gab es keine
einträglichen Aufträge mehr.
    »Stinkender
Schleim eines verseuchten Kamels! Erst vor kurzem sah ich eine Figur, an die du
mich erinnerst. Ein häßliches Ding, das jeder Frau das Blut in den Adern
gerinnen lassen muß, genau wie du! Nichts als Hörner und Fänge und der Beweis
seiner Männlichkeit doppelt so groß als normal, und sein Verstand hätte sich
vermutlich darauf beschränkt, wäre es lebendig, wie bei dir – falls du
überhaupt das besitzt, was zum Mann gehört!«
    Er
war sehr still geworden, während sie sprach. Sein Ärger schwand, und er konnte
die Aufregung kaum unterdrücken, als er sprach: »Diese Figur! Wie viele Hörner
hatte sie? Wie viele Augen? Hatte sie ansonsten die Gestalt eines Mannes?«
    Karela
starrte ihn erstaunt an. War dies vielleicht ein Versuch, sie abzulenken? Wenn
ja, war er reichlich merkwürdig. »Was kannst du für ein Interesse daran haben?«
    »Ein
größeres jedenfalls, als du dir vorzustellen vermagst. Also, sprich schon!«
    »Es
war wie ein Mann«, sagte sie bedächtig, »außer, daß er zu viele Finger und
Zehen hatte und Krallen überall. Dazu vier Hörner und drei Augen. Und es stank
nach Bösem, genau wie du!«
    Sein
Lächeln kehrte zurück, doch nun galt es nicht ihr. Zu ihrem Staunen war es ganz
offenbar triumphierend. »Vergiß Inaros«, sagte er. »Bring mir diese Figur, und
ich gebe dir fünfhundert Goldstücke.«
    »Glaubst
du vielleicht, ich nehme dein Gold noch, nach dem, was du versucht hast?«
    »Ich
glaube, du würdest fünfhundert Goldstücke nehmen, selbst wenn Erlik sie dir
gäbe! Überleg doch! Fünfhundert! «
    Karela
zögerte. Es war eine verlockende Summe. Und auf Kosten des Cimmeriers noch
dazu, das allein schon reizte sie. Doch mit diesem Kerl ein Geschäft zu machen!
»Einverstanden!« hörte sie sich überraschenderweise sagen. »Wo wollen wir uns
treffen, wenn ich das Ding habe?«
    Er
schlüpfte aus seinem leuchtend roten Waffenrock, so daß die vergoldete Rüstung
nun ganz zum Vorschein kam. »Einer deiner Leute soll das über seinem Wams
tragen und sich, wenn die Sonne im Mittag steht, vor das Haupttor des Palasts
stellen. Am gleichen Abend werde ich bei Sonnenuntergang mit dem Gold zu dieser
Hütte kommen.«
    »Einverstanden«,
sagte Karela erneut. »Ich werde jetzt gehen, und ich rate dir, bis tausend zu
zählen – wenn du dazu überhaupt fähig bist! –, ehe du aufbrichst. Sonst wirst
du nämlich feststellen, daß deine hübsche Rüstung dich nicht vor Armbrustbolzen
schützt.« Sie verließ die Hütte und schwang sich in den Sattel.
    Während
sie durch den Wald ritt, hätte sie am liebsten laut gesungen. Fünfhundert
Goldstücke und ein Streich gegen den Cimmerier, wenn auch ein unbedeutender.
Aber schmerzlichere würden folgen. Und diesmal würde es Conan sein, der aus dem
Land fliehen mußte, nicht sie. Ja, er würde fliehen oder sterben!
     
    Synelle
rannte wie ein gefangener Panther in ihrem Schlafgemach hin und her. Sie haßte
ihre Unruhe und konnte sie doch nicht unterdrücken. Silberlampen vertrieben die
Dunkelheit hinter den Fenstern und brachten die hauchdünnen Vorhänge ihres
Bettes zum Schimmern. Ihr bleiches Haar klebte schweißnaß am Kopf, obwohl die
Nacht kühl war. Üblicherweise achtete sie auf die Vollkommenheit ihres
exotischen Aussehens, erlaubte nie, daß auch nur ein Löckchen sich löste oder
das Rot ihrer Lippen sich verschmierte, nicht einmal, wenn sie allein war. Doch
in ihrer Aufgewühltheit achtete sie auf nichts.
    Zum
hundertstenmal blieb sie vor einem Spiegel stehen und betrachtete ihre vollen,
sinnlichen Lippen. Sie sahen nicht anders aus als sonst, und doch fühlten sie
sich geschwollen an. Wütend die Zähne fletschend, rannte sie weiter im Gemach
hin und her. Ihr langes Gewand aus schillernder Seide schmiegte sich an jede
Rundung. Deutlich war sie sich des feinen grauen Stoffes auf der glatten Haut
bewußt.
    Seit
dieser – dieser Barbar sie geküßt hatte, fühlte sie sich so. Sie konnte einfach
nicht aufhören, an ihn zu denken. Groß war er, mit Schultern wie ein Stier und
Augen wie ein See im Winter. Ein grober Tölpel ohne Manieren! Wild und
ungezähmt wie ein Löwe, mit Armen, die eine Frau zerdrücken konnten. Wie
blubbernder Honig rumorte es in ihr. Sie konnte nicht schlafen. Stundenlang
hatte sie sich in dieser Nacht in ihrem Bett gewälzt, voll zum Überlaufen mit
Gefühlen, die sie bisher nicht gekannt hatte.
    Warum
hatte sie diese

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