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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Willensanstrengung zwang er seine Züge zur üblichen äußeren Ruhe.
Mit aller Gewalt mußte er sich gemahnen, daß Panik nur schadete und an
vernünftigem Handeln hinderte. Er hatte seine Leute an vielen Orten und dazu
die Möglichkeit, ihnen schneller, als Adler zu fliegen vermochten, seine
Anweisungen zu übermitteln. Er prägte sich das Schiff gut ein, und seine Finger
zitterten nur ganz leicht, als sie sich mit den Zauberhilfsmitteln auf dem
Tisch beschäftigten. Von welcher Richtung das Schiff auch kam, an welcher Küste
es landete, überall würde es Männer geben, die es erkannten. Lange bevor es ihn
erreichen könnte, würde die Gefahr gebannt sein.

7.
     
     
    Als
Schutz gegen das Schlingern des Schiffes stand Conan breitbeinig an Deck und
stützte eine Hand an den Mast. So spähte er durch die Nacht auf die Schwärze,
die die Ostküste der Vilayetsee andeutete. Das Schiff hielt sich so dicht an
die Küste, wie die Untiefen es erlaubten. Nicht weit entfernt im Westen
befanden sich einige Inseln, auf denen Piraten ihre Standorte hatten, aber das
war nicht das schlimmste, was man von ihnen wußte. Es sollten dort nämlich auch
schreckliche Kreaturen hausen, deren Aufmerksamkeit niemand auf sich lenken
wollte.
    Conan
hielt seine einsame Wache nur in Gesellschaft der restlichen zwei Ziegen und
den Tauben im Weidenkäfig. Die Hühner hatten den gleichen Weg genommen wie die
dritte Ziege: in den Bauch der Schmuggler. Der größte Teil der Mannschaft lag
schlafend auf dem Deck, den Kopf auf die Arme oder Seilrollen gebettet. Wolken
bedeckten den Mond, nur hin und wieder, wenn sie kurz aufrissen, erhellte die
Dunkelheit sich eine Spur. Der Wind blähte das Dreieckssegel voll auf, und das
Rauschen des Wassers gegen die Schiffshülle versuchte sich mit den vereinzelten
Schnarchtönen zu messen. Aber außer ihm hatte auch niemand wirklich einen
Grund, so schnell wie möglich an Land zu gelangen, um die Männer zu finden, für
die die Truhen bestimmt waren, dachte der Cimmerier. So scharf seine Augen auch
waren, an Land ließen sich keine Einzelheiten erkennen. Unglücklicherweise auch
von den Zeichen nicht, die Hordo ihm erklärt hatte.
    »Sie
müssen doch hier sein!« murmelte er.
    »Aber
werden sie das Gegenmittel haben?« Ghurran reichte Conan den Becher, wie es
inzwischen zum allnächtlichen Ritual geworden war.
    Der
Cimmerier vermied, die schmutzfarbene Flüssigkeit anzublicken. Sie wurde auch
durch öfteres Hinsehen nicht appetitlicher. »Sie werden es haben!« Er hielt den
Atem an und leerte den verbeulten Zinnbecher, indem er sich bemühte, den Trunk
so in die Kehle zu gießen, daß er die Zunge möglichst wenig berührte.
    »Und
wenn nicht?« beharrte der Greis. »Es scheint ja nicht einmal jemand hier zu
sein.«
    Das
durch den Geschmack des Tranks verzerrte Gesicht des Cimmeriers milderte sich
zu einem Lächeln. »Dort sind sie!« Er deutete auf drei Lichtpunkte, die
plötzlich in der Nähe des Südufers der Flußmündung zu sehen waren. »Und sie werden das Gegenmittel haben!«
    Der
Heiler schlurfte hinter ihm her, als Conan zu Hordo eilte, der neben einer
großen, offenen Truhe aus eisenbeschlagenem Eichenholz kniete.
    »Ich
habe sie gesehen«, murmelte der Einäugige, noch ehe der Cimmerier den Mund
öffnen konnte. »Nun müssen wir uns vergewissern, daß sie diejenigen sind, die
wir suchen.« In Windeseile baute er ein seltsames Gerät zusammen: drei
abgeschirmte Messinglampen an einer langen Stange, die noch mehr Haken für
weitere Lampen hatte, falls diese benötigt würden, und Löcher zum Einsetzen von
Querstangen, falls eine andere Lampenanordnung erforderlich wäre. Das war keine
ungewöhnliche Methode des Signalisierens unter den Schmugglern.
    Sobald
die Lampen angezündet waren, hob Hordo die Stange aufrecht. Die paar Männer der
Mannschaft, die nicht schliefen, hielten Ausschau. An Land verschwand das
mittlere der drei Lichter, als wäre es plötzlich ausgelöscht worden. Dreimal
hob und senkte der bärtige Schmuggler die Stange mit den Lampen.
    Da
verschwanden auch die beiden restlichen Lichter an Land. Hordo legte die Stange
auf die Decksplanken und blies seine Lampen aus. Fast mit dem gleichen Atemzug,
mit dem er die letzte löschte, brüllte er. »Auf, ihr räudigen Hunde! Auf die
Beine ihr mißratenen Söhne von Kamelen! Erlik zerschmettere eure schwarzen
Seelen!« Das Schiff wurde zum Ameisenhaufen, als die Männer aus dem Schlaf
gerissen hochsprangen, manche aufgescheucht durch einen

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