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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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hiesigen Winzers mitfeiern wollte. Als Conan beobachtete, wie der Alte sich durch die Menge schlängelte, merkte er, daß der Mann mehr war, als er zu sein vorgab. Conan hatte schon oft gesehen, wie alte Männer junge in den Schatten stellten, hielt daher keinen alten Mann für hilflos. Wenn es einem Mann an Muskelstärke fehlte, glich er das oftmals durch Weisheit aus.
    »Wir wollen uns einen Platz in der Nähe des Winzers suchen«, erklärte Eldia Conan. »Dort kommen die reicheren Freunde der Winzertochter zusammen, und unsere Vorstellung wird großzügiger belohnt.«
    Conan schwieg. Er sah, wie ein kräftiger junger Mann drei Pferde am Zügel führte, von denen eines dem Pferd sehr ähnelte, das er vor wenigen Tagen an die Seegeister verloren hatte. Bei diesem Anblick loderte Wut in seinen Augen auf.
    In diesem Augenblick drehte Vitarius sich um und schaute Conan an. »Euch scheint etwas zu bedrücken, Conan«, sagte er.
    »Nur eine schlimme Erinnerung, Vitarius. Ich hatte ein Pferd, das genauso aussah wie das, an dem wir soeben vorüberkamen. Man hat es mir weggenommen.«
    »Es fällt mir schwer, das zu glauben. Ich jedenfalls möchte nicht der Mann sein, der so dumm ist und versucht, Euch um einen Teil Eurer Habe zu erleichtern, ganz zu schweigen von einem Pferd aus guter Zucht.«
    Conan lächelte wehmütig. »Das war auch kein Mann. Ich ritt über einen schneebedeckten Paß östlich von hier. Dort wurde ich von irgendwelchen Wasserungeheuern angegriffen, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Sie waren weiß, ohne Gesichter. Ihr Blut war so klar wie Wasser.«
    »Undinen!« Vitarius' Stimme klang überrascht und etwas verängstigt.
    »Ihr kennt diese Ungeheuer?«
    »Gewiß. Es sind Wassergeister.« Vitarius wechselte einen bedeutsamen Blick mit Eldia. Dann heftete der alte Zauberer den Blick wieder auf Conan und versuchte zu ergründen, wie der Cimmerier sie einschätzte. Die besondere Wärme, die Conan schon vorher aufgefallen war, schien von Eldia auszustrahlen, als sie neben ihm stand. Die Luft schien zu glühen. Die Sonne stand hoch und brachte mit ihren Strahlen die meisten in der Menge zum Schwitzen; aber diese neue Wärme war heißer.
    Schließlich sagte Vitarius: »Man sagt, die Undinen würden jetzt von Sovartus beherrscht, dem Magier des Schwarzen Quadrates. Er ist ein böser Zauberer, der – laut Gerüchten – in der Stadt Mornstadinos nach etwas oder jemandem sucht. Außer den Undinen hält dieser Schurke noch andere unirdische Wesen in den Klauen, um ihm bei der Suche zu helfen.«
    »Sovartus, hm?« Conan ließ den Namen auf der Zunge zergehen und dachte angestrengt nach. »Nun denn, wenn dieser Magier wirklich die Biester beherrscht, die mein Pferd gestohlen haben, schuldet er mir Ersatz.«
    »Es wäre unklug, sich diesen zu holen, Conan. Sovartus ist ein Mann ohne Gewissen und verfügt über sehr große Zaubermacht. Er tötet ohne Bedenken und Reue.«
    »Und dennoch! Ich vergesse nie eine Schuld, ganz gleich, ob meine eigene oder die eines anderen.«
    »Manche Dinge sollte man lieber vergessen«, sagte Vitarius leise, als er sich wieder einen Weg durch die Menge bahnte.
     
    Loganaro war gar nicht so wohl, als er vor dem hohen Podium und Sessel des Senators Lemparius stand, dem mächtigsten Politiker in Mornstadinos, vielleicht sogar in Corinthien. Es trug auch nicht zum Wohlbefinden des kleinen Mannes bei, daß er zwischen zwei Ordnungshütern des Senats stand, deren Dolchspitzen auf seine Kehle gerichtet waren.
    »Das muß ein Irrtum sein, Ehrenwerter Senator. Ich habe mich nicht gegen die Gesetze im Juwel von Corinthien vergangen und ...«
    Lemparius lachte, so daß seine strahlend weißen Zähne sichtbar wurden. »Du hättest Hofnarr werden sollen, Loganaro. Wären deine Verbrechen auf die Bewohner der Stadt verteilt, würden unsere Gefängnisse platzen. Allein wegen der Dinge, die ich weiß, müßtest du hundertfach verdammt werden und dreimal hundertfach, wenn auch nur die Hälfte der Dinge bewiesen würde, derer ich dich im Verdacht habe.«
    Loganaro schluckte. Er sah sich schon am Galgen baumeln. Bei dieser Vorstellung wurden ihm die Knie weich. Diese Begegnung hatte er nicht erwartet. Es sah auch nicht so aus, als würde er sie überleben. Was hatte er getan, um die Peitsche des Senats gegen sich aufzubringen? Und noch wichtiger war die Frage: Wie war man ihm auf die Schliche gekommen?
    Lemparius winkte gleichgültig mit der linken Hand. »Laßt uns allein!«
    Die beiden Bewaffneten

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