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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Kreatur zu gestatten, ihm die Krallen in die Haut zu schlagen. Der Cimmerier schwang sein Schwert wie einen Fächer vor sich hin und her, der nach dem blutroten Ungetüm suchte. Das Biest bewegte sich rückwärts durch die zerstörte Obstbude. Conan folgte ihm, voll auf den Feind konzentriert.
    Diese Konzentration war ein Fehler. Conan trat auf eine zertretene matschige Frucht. Der Standfuß glitt ihm weg. Er verlor das Gleichgewicht und fiel beinahe hin. Nur seine Schnelligkeit rettete ihn; denn der Dämon reagierte schneller als die meisten Menschen und warf sich mit der ausgestreckten rechten Krallenhand auf Conan, um sie ihm um den Hals zu legen.
    Selbst als Conan auf ein Knie fiel, beschrieb seine Klinge einen Bogen nach oben. Er hatte das Schwert nur in einer Hand, da er mit der anderen sein Gleichgewicht zurückgewinnen mußte. Von Menschen hergestellter Stahl traf auf nichtmenschliches Fleisch und schwarzes Gebein. Und – das uralte Breitschwert schnitt durch das Handgelenk des Dämons. Eine höllische rechte Hand fiel zu Boden. Rauch stieg auf, und Säure tropfte wie eitrige Wundjauche auf den Boden. Die Finger des abgetrennten Körperteils zuckten noch mehrmals krampfhaft, als seien sie immer noch mit den dämonischen Muskeln verbunden, die sie vorher kontrolliert hatten.
    Der Dämon brüllte. Der schreckliche Lärm ließ alle Weinflaschen in der Nähe platzen und dröhnte Conan in den Ohren, bis er nichts anderes hören konnte. Während Conan sich bemühte, wieder festen Stand zu bekommen, schien das vor Wut rasende Ungeheuer zu explodieren. Mit dem handlosen Arm schlug es Conan das hocherhobene Schwert aus den Händen. Blut spritzte aus dem Stumpf. Dem Barbaren gelang es, sich außer Reichweite des Dämons zu rollen. Dann sprang er auf, um mit kräftigen Armen den einarmigen Angreifer zu packen. Conan spürte den fauligen Gestank seines nahen Endes im Gesicht. Er wußte, daß er es mit bloßen Händen nicht mit dem Dämon aufnehmen konnte. Aber er gab sich nicht geschlagen. Bei Crom! Er würde sein Ende im Kampf mit hocherhobenem Kopf finden.
    Der Dämon sammelte sich für den Endschlag gegen Conan. Da floß ihm plötzlich ein blauer Feuerstrom über den Hals und die Schultern, wodurch die rote Haut sich purpurn färbte. Das Kind der Hölle brüllte noch einmal; aber der übernatürliche Schein um ihn verstärkte sich. Einzelne Rauchfahnen stiegen von der versengten Haut gen Himmel. Conan drehte sich, um den Ursprung des blauen Feuers zu entdecken. Er sah Vitarius. Die eine Hand hielt er dem Dämon entgegengestreckt, die andere ruhte auf Eldias Haupt, die ebenfalls von einem blauen Flammenmantel eingehüllt war.
    »Nein!« schrie das gepeinigte Ungeheuer. Es kam ein blendendgreller gelber Lichtblitz, dann ein dunkelroter, und der Dämon war so jäh verschwunden, wie er gekommen war.
    Zurück blieb seine rechte Hand. Sie zuckte immer noch krampfhaft auf dem Kopfsteinpflaster neben Conan, als versuche sie immer noch, den zu packen, der für ihre Zerstörung verantwortlich war.
     
    Vitarius trat neben Conan und betrachtete die Hand des Dämons. Für eine Weile schwiegen beide. Schließlich war es Conan, der das Schweigen brach. »Ich glaube, Eure Erklärung, nur ein einfacher Zauberkünstler zu sein, weist ein paar Schwachstellen auf, Vitarius. Kein kleiner Zauberspruch rief dieses Ding herbei, und kein Trugbild vertrieb es.«
    »Das ist wahr«, antwortete der alte Mann. Er sah müde aus. »Ich schulde Euch eine Erklärung. Die sollt Ihr haben. Wenn Ihr nicht gewesen wärt, hätte Sovartus' Diener jetzt Eldia in den Klauen. Die Folgen sind nicht auszudenken.«
    »Ich warte auf Eure Geschichte.«
    »Gewiß doch. Wie Ihr schon vermutet, sind Eldia und ich nicht ganz das, was wir zu sein vorgeben, als wir uns in der ›Wolfsmilch‹-Schenke trafen. Ich ...« Der Alte brach ab und schaute über die Schulter nach hinten. Abgesehen von Conan und ihm waren Straße und Buden leer. »Eldia! Sie ist weg!«
    Conan drehte sich um und hielt nach dem Mädchen Ausschau. Es war nirgends zu sehen. »Der Dämon ...«, setzte er an.
    »Nein! Er ist allein verschwunden! Wir müssen sie finden, Conan! Wenn man sie zu Sovartus bringt, ist ihr Schicksal und das vieler anderer besiegelt. Ich gebe Euch mein Wort, daß ich Euch alles erklären werde; aber zuerst müssen wir das Mädchen wiederfinden. Ihr müßt mir vertrauen.«
    Conan überlegte nicht lange, sondern nickte. Er hatte zwar keinen Grund, Vitarius zu glauben, da der

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