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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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war zu schnell, als daß er ihm hätte folgen können, besonders ohne Deckung, die ihn bei einem Blick nach hinten geschützt hätte. Loganaro beschloß, sich statt dessen an die Fersen des alten Zauberers zu heften. Er war sicher, daß Conan über kurz oder lang wieder zum weißhaarigen Alten zurückkehren würde.
     
    Der Klang von Conans Stiefeln hallte auf dem groben Kopfsteinpflaster der Straße. Es wurde immer dunkler, als der Abend sich näherte und sein nächtliches Netz über alles legte. Conans scharfe blaue Augen drangen beim Vorbeilaufen in alle dunklen Nebengassen und erfaßten mit einem Blick alles von oben bis unten. Eldia war nicht zu sehen.
    Wieder rannte er an einer der engen Gassen vorbei, in denen sich der Abfall der Stadt häufte. Ein schneller Blick, und Conan blieb stehen. Aufmerksam schaute er in einen Hinterhof. Nichts bewegte sich in diesem dunklen Rechteck. Da war er sicher. Dort lag ein Berg mit Abfällen: Lumpen, Fetzen von Tierhäuten, zerbrochene Töpferwaren – und ein Stoß Holz. Dieser Hof glich Dutzenden, an denen er vorbeigekommen war, und doch war hier etwas anders. Seine Sinne erfaßten eine Kleinigkeit, eigentlich nicht faßbar, aber vorhanden. Irgend etwas stimmte nicht.
    Da! Vor dem dunklen Hintergrund des Holzstoßes leuchtete ein winziger weißer Fleck! Conan erkannte augenblicklich, daß es sich um ein menschliches Auge handelte, auf das der schwache Schein des aufgegangenen Mondes gefallen war. Mit gezogenem Schwert betrat er den Hof. Die Spitze war auf die Augen des Menschen gerichtet, den die Dunkelheit verbarg.
    Als sich die scharfen Augen des Barbaren auf die Dunkelheit eingestellt hatten, erkannte er eine kauernde Gestalt vor dem gespaltenen Feuerholz. Die Gestalt erhob sich. Im fahlen Mondlicht schimmerte der Stahl einer Klinge, deren Spitze auf Conan gerichtet war.
    »Warte!« rief eine Mädchenstimme. Eldia! »Das ist Conan, ein Freund.«
    Jetzt wurde die Gestalt deutlicher: eine Frau, die mit ihrem Körper Eldia dahinter beinahe verdeckte. Die Frau hielt dem Näherkommenden einen Dolch mit welliger Klinge entgegen.
    »Eldia, komm ins Licht!« rief Conan.
    »Nein«, antwortete eine Frauenstimme. Sie klang wie Honig auf Stahl, weich und dennoch hart.
    Conan blieb reglos stehen, fand aber, daß ihm keine Gefahr drohe. Er steckte das Schwert zurück in die Scheide und streckte die Hände aus, um zu zeigen, daß sie leer waren.
    Die Frau trat einen Schritt vor. Das fahle Mondlicht liebkoste sie. Conans Schätzung nach war sie ungefähr achtzehn. Rabenschwarzes Haar hing ihr offen bis zur Taille. Sie trug eine seidene Bluse und dünne lederne Beinkleider. Die Füße steckten in fein gearbeiteten Riemchensandalen. Aber noch feiner als die Sandalen war ihr Körper. Schlanke Beine und üppige Hüften, und die Brüste unter der dünnen blauen Seide der Bluse waren schwer und voll. Die Züge waren makellos und Conan irgendwie vertraut. Er war sicher, daß er eine so wunderschöne Frau nie vergessen könnte, wenn er sie schon einmal gesehen hätte. Aber dennoch kannte er dieses Gesicht. Da gab es keinen Zweifel ...
    Eldia trat in sein Blickfeld. Da wußte Conan, wo er die rabenschwarze Schönheit schon gesehen hatte: Es war Eldia als vollerblühte Frau. Die andere Frau war aber zu jung, um Eldias Mutter zu sein, also mußte sie ihre ...
    »Du bist ihre Schwester.« Conan sprach den Gedanken laut aus, der ihm gerade gekommen war.
    »Stimmt«, antwortete die junge Frau. »Und ich bin gekommen, sie von den Schurken zurückzuholen, die sie aus unserem Heim raubten.«
    Conan hob die mächtigen Schultern und amüsierte sich im stillen über die Frau. »Ich habe niemanden verschleppt«, sagte er. »Und meiner Meinung nach reist Eldia freiwillig mit Vitarius.«
    Die Frau warf einen Blick auf den Eingang zum Hof, dann schaute sie wieder Conan an. Sie hielt den Dolch etwas höher. Conan sah, wie sich die Knöchel weiß färbten, weil sie ihn so fest umklammerte. »Sie schrie, als man sie in die Nacht hinauszerrte. Mein Vater wurde erschlagen und meine Mutter ebenso. Ehe meine Mutter starb, vertraute sie mir noch an, daß Eldia etwas Besonderes sei, daß sie Brüder habe und eine Schwester – meine Halbbrüder und Halbschwester –, von denen sie uns nie etwas erzählt habe. Sie forderte mich auf, Eldia unter allen Umständen zu finden und sie vor denen zu verbergen, die sich ihrer für ihre eigenen bösen Ziele bedienen wollen.«
    Conan schaute Eldia an, die anscheinend froh war,

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