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Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose

Titel: Conan-Saga 30 - Conan der Furchtlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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dahinfliegenden Wolken erschienen die Sterne und die silberne Mondsichel am Firmament. Mit abnehmendem Sturm wurde auch der Schein um Vitarius schwächer. Einen Augenblick lang sah der Magier müde aus. Dann aber holte er tief Luft und richtete sich auf. Er schüttelte die Müdigkeit ab wie ein Hund das Wasser.
    »Es ist schon zu lange her, daß ich diese Spielchen betrieben habe«, erklärte Vitarius. »Ich bin aus der Übung.«
    Obwohl er Zauberei nicht leiden konnte, mußte Conan zugeben: »Dafür habt Ihr aber ausgezeichnete Arbeit geleistet.«
    »Na ja, aber das sind nur kleine Tests. Wenn Sovartus seine Kräfte richtig einsetzt, muß ich mich mehr anstrengen.«
    Der Cimmerier nickte.
    »Je schneller wir die Burg erreichen, desto schneller können wir diese verfluchte Ebene hinter uns lassen.«
    »Ja, Conan. Reiten wir weiter!«
    Sie trieben ihre Pferde vorwärts.
     
    Hoch oben in seiner Burg bemerkte Sovartus eine Störung. Irgend etwas stimmte nicht in dem mystischen Gewebe der Kräfte, mit dem er sich umgab. Auf der Dodligia-Ebene gab es einen schwachen Schein antithetischer Kräfte, die dort nicht auftreten sollten, ein Geschwür auf einer sonst gesunden Haut. Na, wenn schon! Er hatte jetzt keine Zeit für solche Dinge. Er schickte einen Wind, um es wegzublasen.
    Sovartus widmete sich wieder seinen Vorbereitungen für das Eintreffen des Feuermädchens. Er legte das Gewand aus Jungfrauenhaar an und spürte die Kraft, die es in sich trug. Dann ließ er sich eine Flasche seines ältesten und besten Weines bringen. Während er daran nippte, überlegte er seine neue Stellung in der kosmischen Ordnung der Dinge. O welche Macht er gewänne!
    Etwas juckte ihn an der Seite; aber es war ein metaphysischer Juckreiz, kein körperlicher. Er erweiterte sein Bewußtsein und suchte nach dem Ursprung des lästigen Juckens ...
    Verflucht! Dieser Schein auf der Ebene war trotz seines Besens von Nachtwind immer noch vorhanden. Nun, er konnte noch einen Augenblick von seiner Erwartung künftigen Ruhmes abzweigen und sich darum kümmern. Innerhalb seines Einflußbereichs brauchte Sovartus sich nicht wegen allem an die Drei zu wenden, die er eingesperrt hatte. Er verfügte über eigene Kräfte, besonders so nahe an seinem Horst. Er beschwor einen Sturm herauf und sandte höllische Kraft in den Himmel empor, um den entstandenen Sturm nach seinem Willen zu formen. Dann schickte Sovartus, wie ein kleiner Junge seinen Ball wirft, einen tropischen Hurrikan zu dem lästigen Fleck. Vernichte dieses Insekt!
    Sofort wurde das Jucken schlimmer. Nachdem Sovartus sein Erstaunen überwunden hatte, daß dieses Übel immer noch existierte, wurde ihm klar, was es war: Vitarius von den Weißen ging gegen ihn vor!
    Wahrlich erstaunlich! Der alte Mann sollte es doch besser wissen! Er hatte sich nicht einmal mit seiner Magie jung erhalten – diese Weißen benutzten ihre Kräfte nur selten zum persönlichen Vorteil. Aber selbst wenn er senil war, mußte er doch wissen, wie schwachsinnig es war, gegen einen der Schwarzen in seinem eigenen Machtquadrat vorzugehen.
    Nachdem das Mädchen des Feuers ergriffen worden war, hatte Sovartus keinen Gedanken mehr an Vitarius verschwendet, da dieser nie hoffen konnte, seine schwachen Kräfte mit denen Sovartus' zu messen. Ein Wettkampf wäre glatter Selbstmord – das mußte der Mann doch wissen –, selbst wenn Sovartus nicht das Kraft-Ding beherrschte, was bald geschehen würde. Das Weiße Quadrat konnte sich hier nur auf ganz wenig stützen, wo das Schwarze beinahe allmächtig auf der Ebene konzentriert war. Hogistum hatte sie beide gelehrt, daß Weiß und Schwarz ihre eigenen Orte hatten. Und dieser Ort gehörte Schwarz, so sicher, wie die Nacht dem Tag folgte. Vitarius war der bessere Schüler gewesen. Er mußte es wissen!
    Es sei denn – es sei denn, Vitarius besaß einen verborgenen Kräftesammelpunkt. Irgendeinen Trick, den er zurückhielt, um sich damit auf einen ahnungslosen Gegner zu stürzen.
    Sovartus rieb sich das Gesicht. Ja! Das mußte es sein! Der alte Mann hatte noch ein geheimes As. Er mußte eins haben! Am besten ich finde es heraus, ehe ich etwas tue, das vielleicht auf mich zurückschlägt, dachte Sovartus. Eine Probe, um zu sehen, wie Vitarius reagiert.
    Sovartus lächelte, zufrieden mit seiner Gedankenschärfe. Und er besaß genau das Richtige, um es an seinem alten Mitschüler auszuprobieren. Genau das Richtige ...
     
    Die Morgendämmerung zog herauf; aber noch regierte die Dunkelheit,

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