Conan-Saga 33 - Conan der Herausforderer
darauf zu warten.
Feinde in seinem Schloß! Wie sie hereingekommen waren, konnte er später herausfinden. Erst einmal mußten sie gefangen und vernichtet werden.
Neg zwirbelte sich nervös den Schnurrbart. Er würde das Schloß mit seinen Hörigen füllen. Dann gab es keine Stelle mehr, wo sich ein Feind verstecken konnte.
Er gab den Befehl.
Gleich darauf würden weitere fünfhundert der Schlafwandler die Gänge patrouillieren!
Skeer samt seinem Spinnengefolge führte Conan und Elashi eine steile Steintreppe hinab. Es waren schon weniger Taranteln, da Conan einige mit seinen großen Füßen plattgetreten hatte. Aber die übriggebliebenen marschierten verbissen weiter.
Die drei hörten die Schritte der Verfolger auf den Steinfliesen dröhnen. Doch keiner kam die Treppe herunter.
»Die Stufen führen ins Verließ«, erklärte Skeer.
»Was ist mit dem Talisman?« fragte Conan.
»Auf der anderen Seite des Schlosses. Aber wir können einen Großteil der Strecke unterirdisch zurücklegen.«
»Dann geh voraus!«
Vor Neg stand jener, welcher sich Meister der Maske nannte. »Sprich!« forderte ihn der Nekromant auf.
»Er nennt sich ›Conan‹, Herr. Ein fremder Barbar. Er war es, der mich – tötete. In seiner Begleitung ist jetzt eine Frau, vorher war noch eine andere dabei, ein Zombie ...«
»Was? Beschreib diese Zombie-Frau!«
Der Meister der Maske tat es.
Tuanne! Aha!
»Ich hatte mit dem Kerl eine Rechnung zu begleichen und ...«
»Deine lächerlichen Streitereien interessieren mich nicht«, unterbrach ihn Neg. »Erzähl mir mehr über den Barbaren und die Frau!«
»Es war noch ein Mann bei ihnen. Einer deiner Hörigen.«
»Wirklich? Beschreib ihn!«
»Er hat ein Gesicht, das jedem Heiligen zur Ehre gereichen würde. Ihm folgt eine Schar Spinnen.«
»Skeer! Bei Sets schwarzen Locken! Ich werde seine Knochen zu Staub reiben! Nein, das wäre zu gut für ihn. Ich werde ihm Arme und Beine abhacken und als Fußschemel benutzen!«
Skeer blieb in dem Labyrinth der unterirdischen Gänge plötzlich stehen. »O nein! Er ruft mich!«
Falls es möglich war, wurde Skeer noch blasser als vorher.
»Er – er weiß es!«
»Der Meister der Maske«, meinte Elashi.
»Ja«, stimmte Conan ihr zu. »Benutz die Salzlösung.«
Die Tochter der Wüste holte die Flasche heraus und besprengte Skeer mit der Flüssigkeit. Der Zombie erstarrte. Conan fing ihn auf und legte ihn neben die Wand auf den Boden.
Die restlichen Spinnen bildeten um Skeer einen Halbkreis.
»Jetzt sind wir auf uns gestellt«, sagte Conan. »Wir müssen weiter und den bewachten Raum finden.«
Elashi nickte. »Ich folge dir.«
Tuanne hatte eine gewisse Beweglichkeit wiedererlangt, als die beiden Männer-ohne-Augen sie vor Neg auf die Beine stellten. Der Nekromant lächelte so gemein wie ein Dämon nach einer besonders höllischen Tat.
»Ah, die schöne Tuanne! Wir haben eine Menge zu besprechen, meine Liebe!«
Tuanne schwankte leicht, blieb aber doch stehen. Sie war verloren und konnte jede Hoffnung fahren lassen.
»Was hat dieser Muskelprotz Conan vor, von dem ich erst vor kurzem erfahren habe?«
Obwohl Tuanne die Worte zurückhalten wollte, zwang sie Negs Blick zum Sprechen. »Er – er will deinen Tod.«
»Meinen Tod? Ha! Den wollten schon Tausende, und ihnen ist es nicht gelungen. Die meisten fanden das, was sie mir wünschten.«
»Aber er ist jetzt in deinem Schloß, oder etwa nicht?«
Neg runzelte die Stirn. »Du hast dir ja eine ganz schöne Unverschämtheit angewöhnt. Das kann ich nicht dulden.« Der Nekromant drohte mit dem Finger.
Ein scharfer Schmerz durchfuhr sie, als würde jemand eine glühende Nadel in ihren zarten Busen stechen. Sie rang nach Luft, blieb aber aufrecht stehen.
»Ist das alles, was der Kerl will?«
Sie wußte, daß sie nicht lügen konnte; aber vielleicht konnte sie die Wahrheit irgendwie umgehen. Conan hatte zweifellos viele Wünsche, und sie konnte nicht alle kennen.
»Ich weiß nicht, was er alles will.« Das war die Wahrheit. Sie hatte Neg nicht belogen – er hatte sie nicht gefragt, was Conan noch plante. Würde er sie direkt fragen, müßte sie es ihm offenbaren; aber ohne diesen Zwang konnte sie ihre Antworten etwas steuern.
Der Nekromant zwirbelte sich wieder den Schnurrbart und lächelte. »In wenigen Augenblicken ist das Schloß voll mit meinen Schlafwandlern. Dein Held wird gefangen und zu meiner Belustigung zu mir gebracht werden. Vielleicht könnt ihr beiden dann für mich
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