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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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doch den Krug«, widersprach der erste wütend.
    »Was? Ich soll dich mit Chira allein lassen?«
    Faroush wollte gerade antworten, als Illyana die Pferde aus dem dunklen Stall herausführte.
    »Hallo, hübsche Dame. Willst du jetzt für uns tanzen?« fragte Faroush.
    »Eigentlich nicht«, erklärte Illyana ruhig. »Entschuldigt mich, bitte.« Ihre Stimme klang ruhig; aber ihre Augen huschten hin und her wie die eines gefangenen Tieres.
    »Wir entschuldigen überhaupt nichts«, sagte der zweite Mann. Plötzlich klang er stocknüchtern und legte die Hand an den Schwertgriff. Offensichtlich war er der gefährlichere von beiden.
    »Dennoch sage ich nein«, erklärte Illyana. »Ich bin viel zu müde, um so zu tanzen, daß es ein Vergnügen für euch wäre.«
    »Das bezweifle ich«, widersprach der Mann. »Der schönste Tanz ist doch der, bei dem die Frau auf dem Rücken liegt und ...«
    Er hatte einen Augenblick zu lange geredet und nicht schnell genug das Schwert gezogen. Die eisenharte Faust des Cimmeriers traf ihn am Kinn, daß er nach hinten gegen die Stallwand geschleudert wurde und bewußtlos im Mist davor zusammenbrach.
    Faroush schien das Mißgeschick seines Kameraden ernüchtert zu haben. Angst schimmerte in seinen Augen, dennoch war er entschlossen, sich dem Gegner zu stellen.
    Mishrak wird wissen wollen, was für Männer Achmai unter seinem Kommando hat, dachte Conan. Und ich auch!
    Inzwischen hatte das Mädchen schwankend ihre Kleidung zurechtgerückt. Jetzt holte sie tief Luft. Conan fluchte. Er konnte sie nur am Schreien hindern, wenn er sie niederstreckte; aber das brachte er nicht fertig.
    In nächsten Augenblick stieß sie einen gellenden Schrei aus.
    »Hilfe! Hilfe! Wachen! Diebe im Stall! Hilfe!«
    Dann rannte sie davon. Faroush war anscheinend zufrieden, daß der Alarm gegeben worden war, und lief ihr samt Schwert hinterher.
    Conan wandte sich an Illyana. »Kennst du zufällig einen Zauber, der uns so schnell wie möglich von hier wegbringt?«
    Illyana runzelte die Stirn. »Ich kann uns nicht alle herausfliegen, schon gar nicht mit den Pferden, und wir werden sie brauchen, um ...«
    »Verdammt, Weib!« brüllte Conan sie an. »Wir haben jetzt nicht die Zeit, lange zu überlegen. Ja oder nein?«
    »Ja. Aber du mußt mir ein bißchen Zeit lassen und eine Möglichkeit finden, die Verfolger aufzuhalten.«
    Conan blickte auf die Stalltür. Sie schien ihm solide genug, daß nur ein Rammbock oder ein Feuer sie zerstören konnte. Und Achmais Männer würden kaum das Dach über ihren eigenen Pferden anzünden.
    Der Cimmerier warf sich Dessa über die Schulter und nickte zum Stall hinüber. »Da hinein, schnell!«
    Dann verriegelte er die Tür. Drinnen war es stockdunkel. Schon hämmerten die ersten Fäuste gegen die Tür.
    Hinter ihm leuchtete ein Smaragd auf. Der Juwel erglühte an Illyanas Handgelenk. Sie zog die Tunika aus.
    »Was in Erliks Namen ...«
    Illyana lächelte ihn an. »Weißt du denn nicht, daß man einen Zauber nur nackt durchführen kann?«
    »Ich habe eine ganze Menge Frauen gesehen, die in der Tat nackt wahre Zauberkunststücke vollbrachten, aber sie gehörten nicht zu deiner Zunft.«
    »Siehst du, Cimmerier, in meiner Begleitung lernst du jeden Tag etwas Neues über Zauberei.«
    »Ja, ob ich will oder nicht!«
    Conan wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Lärm vor der Tür zu. Schreien, Fluchen, Schwerterklirren. Einige versuchten, Befehle zu erteilen. Noch drohte keine Gefahr. Dann war Illyana bis auf den Armreif mit dem Juwel und einen Elfenbeinring mit Runeninschrift am anderen Handgelenk völlig unbekleidet.
    Das smaragdfarbene Licht des Juwels ließ ihre helle Haut wie Bronze schimmern, die von grüner Patina überzogen war. Sie hätte eine der Göttinnen des alten Atlantis sein können, welche gerade den Meeresfluten entstiegen war, um jene zu bestrafen, die ihre Stadt erobert hatten.
    Conan nahm den Dolch, öffnete alle Boxen und schnitt die Pferde los. Illyana stand schon ungeduldig neben ihrem Roß.
    »Alles, was ich hier tun kann, ist erledigt. Jetzt ist es Zeit loszureiten.«
    Conan legte Dessa vor sich aufs Pferd und schwang sich in den Sattel. Illyana hob die Hand mit dem Juwel und rief:
    »Chaos, dreifach verflucht, erhöre unser Flehen ...« Dann folgten Worte in einer Sprache, die Conan nicht verstand, auch nicht verstehen wollte.
    Ein Wirbelwind trieb die Strohballen und das Heu auseinander. Die Halme schwirrten über Conans Kopf und fielen in einer Ecke nahe der Tür

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