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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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mußt du Massouf im Stehen begrüßen, denn sitzen kannst du nicht mehr!«
    Stumm nahmen die Frauen den Platz ein, den der Cimmerier ihnen anwies. Dann löste er die Wasserflaschen vom Sattel und machte sich auf die Suche nach einer Quelle.
     

Z EHN
     
     
    Bei Morgengrauen ritten sie los, als man – nach einer iranistanischen Redensart – ein schwarzes Pferdehaar von einem weißen unterscheiden konnte.
    Conan und Raihna führten ihre Pferde über das unwegsame Gelände, um es allen leichter zu machen. Mit den Mietpferden waren Dessa und Massouf versorgt, so daß sie nicht zu zweit reiten mußten.
    Leider waren die Reitkünste der beiden mehr als bescheiden. Dessa hing wie ein Sack Getreide im Sattel, und Massouf nicht viel besser. Bei einer plötzlichen Flucht mußten Conan und Raihna die beiden den eigenen Pferden zusätzlich aufbürden.
    Bis jetzt hatte Conan noch kein Anzeichen einer Verfolgung entdeckt. Er hoffte, daß dies noch eine Weile so bliebe. Sie hielten sich von den Hauptstraßen fern, vermieden die gängigen Pässe und trafen meist nur auf Schafherden mit Hirten und einmal einen Einsiedler.
    »Diese Bergbewohner sind verschlossene Menschen«, erklärte Conan. »Zugegeben, Gold oder Folter bringt auch sie zum Sprechen, wie alle anderen; aber es dauert eine Zeitlang. Würde Achmai freie Turanier foltern, würde er damit jegliches Wohlwollen aufs Spiel setzen, das er in Aghrapur genießt.«
    »Die Schafe beobachten uns schärfer als die Hirten«, meinte Illyana scherzend.
    »Hm, die Schafe und Ziegen, denen ich bisher begegnet bin, waren noch mundfauler als die Hirten.« Conan lachte. Es war ein herrlicher Morgen. Zwar war er müde, aber trotzdem bester Laune, wie immer nach einem Kampf, den er glorreich gewonnen hatte.
    »Es gibt Möglichkeiten, sogar Stumme zum Reden zu bringen«, meinte Illyana ernst.
    »Wie?« Conan lachte abermals. »Ich stelle mir gerade vor, wie Achmai einen Widder anbrüllt: ›Gestehe, wer kam gestern hier vorbei! Antworte oder ich brate dich zum Nachtmahl!‹ Ich glaube kaum, daß er die Antwort erhält.«
    »Auf diese Art nicht.«
    Conan musterte sie scharf. »Gibt es Zauber, durch welche man Tiere zum Sprechen bringen kann?«
    »Um herauszufinden, was sie gesehen haben, ja.«
    »Verfügt Achmai über derartigen Zauber?« Der sonnige Morgen kam ihm plötzlich so kalt wie ein cimmerischer Herbsttag vor.
    »Weder er noch irgendeiner, der ihm dient, beherrscht Magie. Wenn er jedoch wirklich nach Rache dürstet und Eremius kennt ... Dieser besitzt den zweiten Juwel und kennt alle Zaubersprüche. Es ist möglich, daß er inzwischen gelernt hat, sie über so weite Entfernungen wirken zu lassen. Schließlich sind zehn Jahre vergangen, seit ich ihn zum letzten Mal sah. Da weiß ich nicht mehr genau, was er vermag oder nicht.«
    Illyana zwang sich zu lächeln. »Aber das ist auch tröstlich. Er weiß nämlich auch nicht mehr alles, was ich vielleicht gelernt habe. Vor allem habe ich diese zehn Jahre nicht mit Ausschweifung oder Nichtstun verbracht.«
    Jetzt lächelte sie schelmisch. »Aber, Conan! Langsam glaube ich, daß du dich für Zauberei interessierst und durchaus damit leben kannst.«
    »Vielleicht, wenn ich keine andere Wahl habe«, antwortete der Cimmerier mürrisch. Dann grinste er. »Wenn du allerdings den Tanzzauber meinst – mit dem könnte ich mich Tag und Nacht anfreunden. Ja, wenn ich mir's so recht überlege – vielleicht hast du alles nur geplant, um dich so zu zeigen.«
    Illyana wurde dunkelrot. Wütend ritt sie zurück zu Dessa und Massouf. Conan trieb sein Pferd an und gesellte sich zu Raihna an die Spitze. Dabei murmelte er unfreundliche Bemerkungen über Weiber vor sich hin, die weder keusch noch unkeusch sein wollen.
    »Das war ein geschmackloser Scherz«, tadelte Raihna ihn.
    »Ach ja? Warum? Muß ich raten, oder erklärst du es mir?«
    »Es ist Illyanas Geheimnis. Nur sie allein kann es dir erklären – falls sie das will.«
    »Wenn ihr mir nicht alles sagt, was ich wissen muß, könnt ihr mich gleich blind in den Kampf schicken.«
    »Aber, Conan! Höchstens einäugig!«
    »Das ist gegen einen Feind mit zwei Augen auch verdammt nachteilig. Oder hat Meister Barathres dir das nicht beigebracht? Wenn nicht, dann solltest du nach Bossonien zurückreiten und dir das Lehrgeld wiedergeben lassen und ...«
    Raihna schlug blitzschnell zu. Trotzdem packte er vorher ihren Arm.
    »Wieder ein Schlag ins Leere.«
    »Laß mich los! Verflucht sollst du sein!«
    »Mich

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