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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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haben schon so viele Männer und Frauen verflucht; aber ich erfreue mich immer noch besserer Gesundheit als die meisten von ihnen.«
    Dann sah er, daß Tränen in Raihnas Augen standen. Schnell ließ er sie los und ritt voraus. Raihna zügelte ihr Pferd und weinte stumm vor sich hin.
    Doch dann wischte sie sich die Augen und ritt an Conans Seite.
    »Conan, verzeih mir. Dein Scherz war in der Tat sehr grausam; aber du konntest nicht wissen, wie tief du mich damit trafst. Ich bin aus Bossonien verbannt und habe keine Heimat. Ich gehe mit Illyana, wohin immer sie will. Mit Illyana oder jemandem, der schlimmer wäre.
    Daher schulde ich ihr sehr viel, nicht nur, daß ich ihre Geheimnisse bewahre. Sag mir, mein cimmerischer Freund, was würdest du von dem Scherz halten, wenn ich dir sagte, daß der General Khadjar von Fürst Houma bezahlt würde?«
    Conan schoß das Blut ins Gesicht. Jetzt lachte Raihna und deutete auf die Faust, die er unbewußt geballt hatte.
    »Siehst du? Ich verdanke Illyana ebensoviel oder noch mehr, wie du Khadjar verdankst. Es gibt ein bossonisches Sprichwort: ›Wenn du meinen Heustock nicht anzündest, wird mein Vieh auch nicht deine Quelle verschmutzen.‹ Wollen wir uns daran halten? Waffenstillstand?«
    Conan ritt dicht neben sie und legte ihr den Arm um die Schulter.
    »Abgemacht. Waffenstillstand.«
     
    Das grauenvolle Blöken in der Schlucht war verstummt. Auch das letzte Rind war tot. Jetzt hörte Meister Eremius nur noch Schmatzen und Knacken, als die Verwandelten die Tiere zerrissen. Ab und zu kam es zu Knurren und Quieken, wenn sie sich um einen besonderen Leckerbissen stritten.
    Eremius befürchtete nicht, daß es zu blutigen Kämpfen kam. Die Verwandelten waren zwar keine disziplinierte Armee; aber die Anführer sorgten auf ihre Art für Ruhe. Manchmal vermutete er, daß das Verschwinden des einen oder anderen mit dieser Art, für Ordnung zu sorgen, in Verbindung stand; aber das war kein großer Verlust.
    Heute würde es nicht dazu kommen. Die Verwandelten feierten eine wahre Freßorgie. Außerdem wußten sie, daß später ein noch größeres Fest mit Menschenfleisch bevorstand, wobei sie sich auch noch am Entsetzen der Opfer weiden konnten.
    Hauptmann Nasro eilte zu Eremius' Klause und fiel vor dem Meister auf die Knie.
    »Meister, der Fluß in der Schlucht ist durch das Blut und den Kot so verschmutzt, daß man nicht mehr davon trinken kann.«
    »Das macht den Verwandelten doch nichts aus, oder hast du das vergessen?«
    »Ich weiß, Meister«, stammelte Nasro. Auf der Stirn bildeten sich Schweißtropfen. »Aber ... aber bedenke, daß unsere Männer – die Nichtverwandelten – sauberes Wasser brauchen.«
    »Dann sollen sie flußaufwärts gehen und dort trinken!« fuhr Eremius ihn unwirsch an. Die Kraft seiner Wut riß den Stab vom Boden. Er sauste auf den Kopf des Hauptmanns zu. Als der Mann entsetzt zurückwich, nahm Eremius die Kraft so weit zurück, daß der Stab nur leicht die Wange berührte.
    »Benutze deinen Verstand, Mann! Würde ich dich und deine Männer verdursten lassen? Ich habe euch genug Verstand gelassen, etwas zum Essen und Wasser zu finden! Und jetzt laß mich in Ruhe!«
    Nasro zuckte zusammen, verneigte sich nochmals tief und zog sich zurück.
    Eremius setzte sich, legte den Stab über die Knie und hing seinen Gedanken nach. Es war schade, daß Nasro nicht samt all seinen Männern im Kampf mit den Dörflern ebenfalls vernichtet würde. Aber die Dorfbewohner konnten niemals so viel Widerstand leisten.
    Außerdem brauchte er Nasro und das Heer der Willenlosen noch eine Zeitlang. Erst wenn beide Juwelen in seinem Besitz waren, konnte er sich das Vergnügen gönnen, alle zu beseitigen.
    Das würde ein Freudentag sein! Fast so schön wie der Tag, an dem er es schaffen würde, daß die Verwandelten sich durch Zeugung vermehren konnten. Mit der Kraft nur eines Juwels waren sie unfruchtbar und auf die Befehle des Meisters angewiesen. Doch das würde sich ändern, wenn Eremius erst beide Juwelen besaß! Dann würde er einen Tribut an Frauen einziehen, die dann als Verwandelte mehr dieser Gattung gebären würden.
    Man sagte, daß die Kinder derer, welche durch beide Juwelen verwandelt worden waren, schon in einem einzigen Jahr erwachsen seien. Das würde Eremius mit Sicherheit so schnell wie möglich erproben. Wenn es stimmte, hatte er ein weiteres Geschenk für Verbündete, welchem diese nicht widerstehen konnten.
    Mit Illyanas Hilfe oder zumindest mit ihrem Juwel hätte

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