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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Illyana abziehen.
    Einen Augenblick lang glaubte er, Erfolg zu haben. Doch dann raste ein smaragdgrünes Feuer über die Verwandelten hinweg. Zwei konnten sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen. Vor Schmerzen brüllend wälzten sie sich am Boden. Dann waren ihre Körper verschmort.
    Die Schreie trieben die anderen Verwandelten fort. Doch nicht weit. Als sie sahen, daß das Feuer die Feinde von ihnen fernhielt, faßten sie wieder Mut. Eremius konzentrierte seine Gedanken auf sie und trieb sie vorwärts.
    Sie hatten sich schon in Bewegung gesetzt, als Illyana am Eingang der Höhle erschien. Sofort verließen Eremius' Gedanken den Kampf. Er bewunderte Illyanas unverhüllte Schönheit.
    Im nächsten Augenblick wurde ihm klar, daß sein Untergang unwiderruflich besiegelt war. Ulyana hob die Hand. Das Feuer verschwand. Dann nahm sie Boras Arm und führte ihm die Hand, als er die Schleuder lud.
    Nur ein Stein flog durch die Luft, aber die Verwandelten schrien auf, als sähe jeder den Stein auf sich zukommen. Sie liefen ungeordnet auseinander. Der Cimmerier und Raihna stürzten sich auf die Fliehenden.
    Anfangs mußten sie noch kämpfen. Doch dann wurde den Verwandelten klar, daß sie nur gegen die kämpften, welche sich ihnen in den Weg stellten. Es war doch viel leichter, diesen anscheinend unbesiegbaren Menschen Platz zu machen. Ein Schritt nur, dann noch einer und dann viele – sehr schnell.
    Die meisten Verwandelten flohen wie Laub im Herbstwind. Nur wenige kämpften noch. Conan und Raihna stürmten wie Rachegötter den Berg hinab.
    Eremius riß den Reif vom Arm. Er wagte nicht, mit dem Zauber zu beginnen, der ihm eine letzte Überlebensmöglichkeit gab, solange er den Juwel am Körper trug. Klirrend fiel der Armreif zu Boden. Das Klirren dröhnte in seinen Ohren wie ein riesiger Gong.
    Der Zauberer schlug die Hände vor die Ohren und versuchte, die Gedanken ohne das schreckliche Klirren zu ordnen. Er mußte den letzten Zauber erproben.
    Hatte er Erfolg, würde er nichts mehr benötigen.
    Versagte er, hatte er seine letzte Möglichkeit vertan.
     
    Conan war noch nie so schnell gelaufen, zumindest nicht nach einem langen Kampf. Er hatte Angst, seine Beine würden nicht mehr mitmachen. Für einen Mann aus den Bergen Cimmeriens wäre ein Sturz schlimmer als der Tod gewesen – eine Schande!
    Jetzt sah er Eremius vor sich. Er hielt die Hände über die Ohren. Der Armreif mit dem Juwel lag vor seinen Füßen. Dem Cimmerier war gleichgültig, was der Zauberer hörte.
    Nur noch wenige Sprünge, dann konnte er den Armreif aufheben.
    Doch da erhob sich der Reif mit dem Juwel in die Luft. Es strahlte nicht so blendend wie zuvor. Es tat etwas viel Schlimmeres: Es sang!
    Der Gesang war traurig, weinerlich, ohne Worte; aber er war kraftvoll genug, um in Conan Phantasiebilder heraufzubeschwören. Er sah sich, wie er vor einem lodernden Kaminfeuer eine cimmerische Frau mit üppigem Busen hemmungslos liebte. Dann sah er Kinder in einem hübschen Haus vor demselben Feuer spielen. Es waren dunkelhaarige Knaben. Gleich darauf lehrte er diese Knaben, die ihm sehr ähnlich waren, wie man auf die Jagd ging und wie man ein Schwert führte – so wie er es von seinem Vater gelernt hatte. Danach sah er sich als grauhaarigen Mann im Kreise der Dorfbewohner Streitigkeiten schlichten.
    Der Juwel wollte ihm zeigen, was er alles hätte erreichen können, wenn er der Heimat nicht den Rücken zugewendet hätte. Jetzt brauchte er nur Eremius den Rücken zuzuwenden.
    Conans Schritte wurden langsamer. Cimmerien hatte er mit offenen Augen verlassen, jetzt aber waren seine Augen getrübt, weil er bedauerte, was er aufgegeben hatte. Ihm war klar, daß diese Trübung keine natürliche war; aber er fühlte genau, wie sie ihn übermannte.
    Doch dann spürte er eine andere Kraft, die sich in sein Bewußtsein drängte. Illyanas Juwel sang laut ein Triumphlied. Wieder sah er verführerische Bilder vor sich: Er ritt an der Spitze einer Armee durch eine Stadt mit goldenen Dächern, die unter dem blauen Himmel des Nordens glänzten. Er wurde von Blumen überschüttet. Der Jubel der Menschenmenge übertönte die Gespräche der Versammlung eines cimmerischen Dorfes.
    Conan vertrieb die Bilder beider Juwelen, als schlüge er vor ihnen eine Tür zu. Ganz gleich, was beide ihm vorgaukelten, sie dachten, er sei käuflich. Darin irrten sich beide – und ihre Meister.
    Conan brauchte keinen Antrieb, um den Herrn über die Verwandelten zu beseitigen. Was mit

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