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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Trotzdem werde ich mit Sicherheit morgen früh in meinen Stiefeln nachsehen, ob keine Giftschlangen drin sind.«
    Conan stand neben der Tür. Der Appetit auf die Quitten war ihm längst vergangen. Er legte sie auf einen angekohlten Tisch. Dann trat er zu Favian. Der Cimmerier war erstaunt, wie groß die Wut war, welche er in sich spürte. Die Adern an den Schläfen pochten sichtbar. Er wußte nicht, was als nächstes kommen würde. Quälende Erinnerungen an die Zeit im Verlies in Dinander wurden wach, als er sah, welche Gemeinheiten in diesem rauchigen Raum begangen wurden.
    Er schaute zu dem Gefangenen hinüber. Doch diesem war nicht mehr zu helfen. Die letzten Lebensgeister hatten den ausgemergelten Leibeigenen verlassen. Die leeren Augen waren nach oben gerollt. Conan kam sich irgendwie schmutzig vor. Er hatte ein flaues Gefühl im Magen und trat hinaus auf den sonnigen Wehrgang.
     
    Am nächsten Morgen verließ eine Doppelreihe Reiter Schloß Edram. Sie folgten nicht dem Urlaub flußaufwärts, da dieser zu viele ausladende Biegungen beschrieb, sondern preschten geradeaus über Wiesen und Weiden. Dann machten sie aber doch nach einer Stunde einen Umweg zu einem Wäldchen. Dort hielten sie an. Die Soldaten sammelten trockene Äste und Zweige. Daraus fertigten sie Reisigfackeln, die sie hinter den Sätteln festbanden.
    Da Conan die vornehme Rüstung trug, war er von diesen Arbeiten ebenso ausgenommen wie die anderen Offiziere. Er ritt mit Durwald und Lord Favian ziemlich an der Spitze der Kolonne. Um den Erben der Einharson-Dynastie zu schützen, hatten ihn die beiden Nichtaristokraten zwischen sich genommen. Da Favian sie nur mißmutig anschaute, kam es zu keiner Unterhaltung zwischen den drei Männern.
    Der junge Lord kehrte jedoch häufig den Kommandanten heraus, indem er der Abteilung befahl, schneller zu reiten, oder einen Soldaten heftig beschimpfte, weil dieser nicht in Reih und Glied geblieben war. Die zwanzig Kavalleristen Baldomers hatten viel mehr Disziplin als Ulfs Männer. Diese kamen Conan ziemlich schlaff und überheblich vor, besonders der Kerl mit dem Wieselgesicht, welcher neben Durwald ritt und angeblich den Weg zum Schlupfwinkel der Rebellen kannte.
    Als die Sonne am dunstigen Himmel auf den Mittagspunkt hinwanderte, machten die saftigen Weiden unter den Hufen der Rosse fruchtbaren Getreidefeldern Platz. Weiter vorn zeigte eine geschwungene Baumlinie an, daß sie sich wieder dem Fluß näherten. Ein Reiter aus Baldomers Abteilung, eigentlich ein Bauer, äußerte sein Mißfallen darüber, daß sie eine so breite Schneise in das kurz vor der Ernte stehende Weizenfeld trampelten. Die anderen lachten spöttisch über diese Bedenken.
    Favian gebot ihnen sofort energisch Schweigen. Allerdings nützte dies auch nichts; denn kurz darauf sagte der mit dem Wieselgesicht etwas zu Durwald, worauf dieser dem jungen Lord die Nachricht weitergab. Favian nickte und ließ die ganze Abteilung anhalten. Auf sein Zeichen hin brachten Ulfs Männer den Feuertopf und steckten die Reisigbündel in Brand. Dann zückte der junge Lord sein Schwert und gab den Befehl zur Attacke.
    Keiner sah das Angriffsziel. Doch der Führer schrie den Offizieren an der Spitze zu, daß sie unmittelbar davor seien. Conan ließ sein Pferd mit den anderen dahinstürmen. Er hatte große Mühe, nicht aus dem unbequemen Sattel geschleudert zu werden.
    In dem kniehohen Getreide und auf dem weichen Ackerboden hörte man den Hufschlag kaum. Es gab auch keine Hindernisse, welche die Attacke verlangsamten. Die fruchtbaren Äcker waren nicht durch Hecken oder Mauern, sondern nur durch niedrige Erdwälle getrennt, welche die Pferde mühelos im Sprung überwanden.
    Plötzlich sahen sie einige Bauern, welche auf den Äckern arbeiteten. Beim Anblick der Reiterschar ließen sie die Hacken fallen und flohen in wilder Panik. Völlig überrascht hörte der Cimmerier, wie alle Soldaten die Schwerter aus den Scheiden rissen und in wildes Kriegsgeheul ausbrachen. Im nächsten Augenblick hatten sie bereits die ersten Bauern niedergeritten und erschlagen. Trotz der Schmerzensschreie der Opfer ritten sie mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.
    Diese Hyborier kennen wirklich keine Gnade, dachte Conan. Sie töteten einander noch schneller als Fremde. Ein seltsames Volk. Er war froh, daß ihm bisher noch kein unglücklicher Bauer unter die Hufe geraten war.
    Trotzdem war er mitten im Kampfgetümmel und mußte die Augen offenhalten. Da auch er, wie alle anderen,

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