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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Augen auskratzen. »Wachen! Kommt und ergreift diesen Verräter und Mörder!«
    Conan stieß sie wieder weg. Diesmal fiel sie aufs Bett. Schluchzend blieb sie einige Minuten lang liegen. Es kümmerte sie nicht, daß ihr Nachtgewand hochgeschoben war. Plötzlich sprang sie auf und stürzte zur Truhe. Hektisch suchte sie nach einer Waffe. Jetzt hörte man auch aus anderen Teilen des Schlosses Lärm. Allerdings glaubte Conan nicht, daß dies die Antwort auf Calissas Schreie war.
    »Hör mir zu, Calissa!« sprach Conan beschwichtigend auf sie ein. »Favian ist an seinen eigenen Lastern zugrunde gegangen. Ich habe damit nichts zu tun.« Jetzt klang seine Stimme verbittert. »Aber du ... du wirst mir zu gefährlich, als daß ich dich weiter beschützen kann. Schieb den Riegel hinter mir zu! Leb wohl!« Mit schnellen Schritten verließ er das Zimmer. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, hörte er, wie Flaschen klirrend daran zerbrachen. Außer sich vor Wut schleuderte Calissa alles dagegen, was ihr in die Hände fiel. Dabei stieß sie die schrecklichsten Verwünschungen gegen ihn aus.
    Als er sich wieder durch den stockdunklen Gang tastete – diesmal in die andere Richtung –, kämpften widersprüchliche Gefühle in seiner Brust. Calissas Verhalten schmerzte ihn. Sie war ebenso wahnsinnig wie der Rest ihrer Familie. Das war traurig. Aber anderseits schlug sein Herz auch höher. Er war jetzt kein Spielzeug der Einharsons mehr. Er war frei von ihnen – endlich! Er war seines Versprechens ledig, auf den jungen Lord aufzupassen! Jetzt konnte er fortgehen! Er mußte es nur schaffen, dieser Schlangengrube lebendig zu entrinnen.
    Der Cimmerier dachte an die Rebellen. Gegen Männer wie den Baron hatten sie seine ungeteilte Sympathie. Und diese Evadne ... Also das war einfach ein Prachtweib! Trotzdem spürte er nicht das Verlangen, ihre blutbefleckten Hände zu küssen. Für seinen Geschmack waren die ganzen nemedischen Weiber zu hinterhältig. Für ihn war es das beste, so schnell wie möglich Dinander und dieses Land zu verlassen.
    Aber sollte er zu diesem Zweck nicht versuchen, den Sold zu kassieren, welcher ihm noch zustand? Solange im Schloß alles drunter und drüber ging, konnte er vielleicht noch einen hübschen Bonus als Abfindung einstecken. Er erinnerte sich an die Geldkassette, die er in Baldomers Zimmer gesehen hatte. Vielleicht half ihm die Ähnlichkeit mit Favian bei dem Diebstahl, wenn er schnell handelte? Andererseits war es vielleicht klüger, sich im Schutz der Dunkelheit davonzumachen und möglicherweise einen noch größeren Trennungsschmerz zu vermeiden.
    Jetzt kam er zur Tür am Ende des Korridors. Mühelos drückte er den Riegel auf, öffnete sie und steckte den Kopf ins Zimmer. Auf der gegenüberliegenden Seite blähte sich ein Vorhang, welcher offenbar das Schlafzimmer abteilte. Dahinter kam eine durch Öllampen erleuchtete Wendeltreppe. Das wußte er.
    Langsam schlich er bis zur Treppe und lauschte. Nichts zu sehen und nichts zu hören! Selbst Calissas wütende Schreie waren verstummt. Er stieg einige Stufen hinunter. Jetzt hörte er am Fuß der Treppe Geschrei. Jemand hämmerte mit Waffen gegen eine Tür. Schnell machte er kehrt und lief wieder ins Schlafzimmer hinauf. Dann rief er sich den Lageplan des Schlosses vor Augen und eilte weiter zu einer Tür auf der anderen Seite.
    Diese Tür führte auf einen großen Korridor. Aber er hatte noch keine zwei Schritte hinein getan, als ihm zwei Männer um die Biegung entgegengerannt kamen. Offensichtlich wurden sie verfolgt. Der erste war Svoretta, der Herr aller Spione. Er trug einen weiten schwarzen Umhang und hatte einen breitrandigen weichen Hut aufgesetzt, um das Gesicht zu verbergen. Ihm folgte Eubold, der Waffenmeister, auf den Fersen. Er steckte vom Hals bis zur Körpermitte in der Rüstung und keuchte atemlos.
    »Ach, Barbar, bin ich froh, dich zu sehen!« rief ihm Svoretta zu. »Dein Schützling ist tot, hat man mir jedenfalls gemeldet. Aber keine Angst, wir haben für dich dennoch noch Verwendung.« Er blieb keuchend stehen und warf einen furchtsamen Blick zurück. Dann schaute er den Cimmerier mißtrauisch an. »Es sei denn, du hast beschlossen, mit den Verrätern gemeinsame Sache zu machen ...«
    »Nein, mit Verrätern will ich nichts zu schaffen haben!« erwiderte Conan eisig und zückte den Säbel. »Daher auch nicht mit dir!«
    Der kräftige Hieb hätte den Herrn aller Spione auf der Stelle töten müssen, doch der dicke Mann

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