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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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war alles grotesk. »Ich wundere mich nur, daß dein Vater den edlen Samen in deinen Lenden so beschützt. Seine Nachkommen dürften doch über halb Nemedien verstreut sein.«
    Favian hob den Kopf und antwortete Conan nicht. Schritte näherten sich der Tür. Eine Rüstung klirrte. »Genug mit dem Geschwätz, Barbar! Ich höre, daß man mir die Braut bringt, damit ich mich um sie kümmere. Allerdings habe ich den Eindruck, daß sie ziemlich stolz und hochmütig ist. Aber das gibt sich schnell, wenn ich ihr mit der Gerte zeige, wer der Herr ist.« Er packte den Cimmerier am Arm. »Komm hier entlang. Eine Begegnung auf dem Korridor könnte Verwirrung stiften. Hier, dieser Gang führt zur Hintertreppe.« Schnell hatte der junge Lord den Gobelin beiseite geschoben und die Tür aufgerissen, welche Conan ja vertraut war. Ehe der Cimmerier recht wußte, wie ihm geschah, hatte Favian ihn bereits hindurchgeschoben und die Tür wieder verriegelt.
    Die Wirkung des Weines war doch nicht ganz verflogen, mußte Conan feststellen, als er leicht benebelt und verwirrt in dem stockdunklen engen Gang stand.
    Zum Glück kannte er die Örtlichkeit ja vom letzten Besuch. Er benutzte den Säbel wie einen Blindenstock und tastete sich weiter zu den rückwärtigen Gemächern des Schlosses.
    Dann bemerkte er einen winzigen Lichtstreifen unter einer Tür. Das war Calissas Tür! Als er davorstand, sah er, daß der Riegel nicht vorgelegt und das Schloß nicht ganz zugeschnappt war. Vorsichtig schob er die Säbelklinge in den Spalt und drückte den Eisenstift nach oben. Danach ließ sich die Tür leicht aufstoßen.
    Der Lichtschein kam von einem Kandelaber mit drei Kerzen, der auf einer Truhe am anderen Ende des Zimmers stand. Die Flammen wurden von einem Silberspiegel eingefangen und verstärkt, welcher dahinter an der Wand hing. Davor stand Calissa und wusch sich in einer goldenen Waschschüssel. Das hauchdünne Nachtgewand hatte sie von den Schultern gestreift. Es hing ihr lose um die Hüften. Das Haar ergoß sich in dunkelroten Kaskaden über den weißen Rücken.
    Beim leisen Knarren der Tür drehte sie sich um und blickte den Besucher an. Auf ihrem Gesicht stand weniger Angst als freudige Überraschung. Sie rührte auch keinen Finger, um ihre Reize zu verhüllen. »Favian, lieber Bruder! Wie schön! Wir hatten noch gar keine Gelegenheit, uns zu unterhalten ...« Dann bemerkte sie ihren Fehler und errötete. Schnell griff sie zu einem bestickten Leinentuch und deckte es über den Busen, auf dem die Tropfen des Waschwassers funkelten.
    »Dein Bruder vergnügt sich mit einer anderen Schönen heute nacht, Calissa.« Conan steckte den Säbel ein und schloß die Tür hinter sich, wobei er aufpaßte, daß das Schloß richtig einschnappte. »Er hat mich hinausgeworfen, obwohl ich die ganze Nacht Wache halten sollte.«
    Die schöne Lady schwieg. Dann steckte sie die Arme in das Nachtgewand, ohne dabei das Handtuch loszulassen. Ihre neue Schamhaftigkeit wurde durch den Spiegel in ihrem Rücken vereitelt.
    »Warum verbirgst du soviel Schönheit, Calissa?« Conan kam auf dem gewebten Teppich auf sie zu. »Ich habe doch schon alles gesehen, und aus viel größerer Nähe.«
    »Halt, bleib stehen!« Calissa griff hinter sich und holte eine Schere hervor. Diese richtete sie wie einen Dolch gegen den Cimmerier. Dabei funkelte sie ihn drohend an. »Selbst wenn ich dir einmal gewisse Freiheiten gestattet habe, bist du immer noch ein Diener in diesem Schloß und hast mir gar nichts zu sagen!«
    »Ja, schon gut, wie du meinst.« Conan blieb stehen und sah sie stumm an. Calissa strich sich eine rote Locke aus der Stirn. »Aber anscheinend ist es Sitte in diesem Haus, daß die hohen Herrschaften mit dem niederen Volk engen Verkehr pflegen«, sagte Conan spöttisch.
    »Es reicht, Barbar!« Calissa fuchtelte mit der Schere vor ihm herum. »Wenn mein Bruder mit jeder Schlampe der Stadt ins Bett gehen will, kann ich nichts dagegen tun, oder? Frauen zählen hier nicht. Ich kann doch nichts dafür, daß er einen so schlechten Geschmack hat.«
    »Aber Mädchen, du bist ja eifersüchtig! Ich wußte nicht, daß ...« Conan sprach nicht weiter. Eigentlich wollte er Calissa tröstend in die Arme nehmen, aber er blieb stehen. »Es ist wirklich nicht leicht für dich, zu einer so verrückten Familie zu gehören. Das verstehe ich.«
    »Verrückt? Sprich nicht von Geisteskrankheit, sonst bricht der Wahnsinn noch an Orten aus, wo du sie am wenigsten erwartest. Erinnere dich: Auch

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