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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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Angst!« Der Cimmerier griff zum Schwert. »Sollten die Schufte versuchen, mich zu betrügen, werde ich beide mit einem Stich durchbohren!«
    Evadne ging auf seine Prahlerei nicht ein. Ernst fuhr sie fort: »Aber viel mehr Sorge bereitet mir die Lage in Dinander. Ich habe Angst, daß die wacklige Allianz zwischen meinen Leuten und dem Adel nicht hält.« Jetzt wurde der Wagen schneller, so daß sie sich festhalten mußte. »Durwald beherrscht immer noch den Großteil seiner früheren Eisernen Wächter und könnte sich des Schlosses bemächtigen und selbst zum Baron machen, wenn er wollte. Ich hoffe inständig, daß meine Gefährten stark genug sind, um seinen Ehrgeiz zu zügeln, damit er nicht unsere gesamten Reformen zunichte macht.«
    »Aber, Evadne, warum bist du dann nicht in Dinander geblieben, sondern mit mir geritten?« Conan musterte sie von der Seite. Der Wind ließ ihre langen blonden Haare wie ein Banner flattern. »Der Marschall war doch mehr als bereit, mit mir zu kommen, um mich zu beaufsichtigen. Doch du hast ihm abgeraten.«
    Die schöne Frau in der schimmernden Rüstung wandte dem jungen Barbaren die tiefblauen Augen zu. »Glaubst du wirklich, daß ich euch beide mit diesen hinterlistigen Baronen alleinlasse? Das wäre ein zu großes Risiko gewesen. Nicht nur die Sicherheit unserer Stadt, sondern auch unsere Truppen, unser falscher Erbe, alles stand auf dem Spiel.« Dann blickte sie wieder auf die Straße. »Vor allem du – schließlich verkörperst du die Herrschaft.«
    Nach kurzem Schweigen fuhr sie fort: »Außerdem könnte ich dir die gleiche Frage stellen, Conan. Warum hast du darauf bestanden, mitzureiten? Ich weiß, daß Cimmerier den Kampf mehr als Rosinenkuchen lieben; aber ... ich spüre, daß dich noch etwas anderes dazu getrieben hat. Vielleicht persönlicher Ehrgeiz?«
    Wenn Conan etwas zu gleichgültig mit den Schultern zuckte, bemerkte es Evadne offenbar nicht. »Ach was, Weib! Noch ein Tag Nichtstun in diesem wurmzerfressenen alten Kasten hätte mir den Verstand geraubt, und ich wäre so verrückt wie die arme Calissa geworden! Lieber sehe ich hier draußen dem Tod ins Auge und gehe in den Sümpfen Varakiels unter.«
    »Verstehe.« Evadne betrachtete ihn jetzt doch mißtrauisch. »Vielleicht hat dir dein rauher barbarischer Verstand gesagt, daß dir deine primitiven Grunzlaute auf dem Schlachtfeld mehr Respekt und Gehorsam einbringen als in Dinander.« Dann schweifte ihr Blick wieder in die Ferne.
    »Weißt du, Conan«, fuhr sie nach kurzer Zeit fort, »du nimmst es zu leicht, Baron zu sein. Du bist zwar kühn und machst dich in deiner Rüstung auch gut an der Spitze des Heers; aber es fehlt dir die Erfahrung als Befehlshaber. Am besten verhältst du dich still und richtest dich nach meinen Ratschlägen. Zum Beispiel da vorn, wo die Bäume bis zum Weg reichen.« Sie zeigte auf einen Hügel, wo sich die Straße zum Wald hinaufschlängelte.
    »Ja, Evadne, ich weiß. Nachdem ich einmal an einem ähnlichen Ort mit den Rebellen Hetzjagd gespielt habe, steht mir der Sinn nicht nach einer Wiederholung.«
    Der Cimmerier stieß einen schrillen Pfiff aus und zog die Zügel straff, um den Streitwagen anzuhalten. Die Offiziere gaben das Signal nach hinten weiter. Als alle standen, wartete Conan nicht auf seine Ratgeber, sondern richtete selbst das Wort an den Offizier neben ihm. »Schick zwei Späher an beiden Seiten der Straße durch die Wälder und zwei in der Mitte!« befahl er mit seinem barbarischen Akzent. »Sie sollen sofort Alarm schlagen, wenn sie eine Spur vom Feind entdecken.«
    Während der Offizier die Reiter losschickte, schüttelte Evadne den Kopf. »Das war voreilig! Dein fremder Akzent wird die Gerüchte, daß du nicht der echte Favian bist, verstärken und die Moral der Truppe noch mehr untergraben.«
    Conan zuckte mit den Schultern. »Besser, wenn sie jetzt herausfinden, daß diese Gerüchte wahr sind, als mitten in der Schlacht.«
    Während sie warteten, daß die Späher ein gutes Stück Vorsprung gewannen, hörten sie Hufschlag. Sigmarck und Ottislav galoppierten mit jeweils zwei Bewaffneten im Rücken, herbei.
    »Nun, Baron Favian, was soll diese neuerliche Verzögerung?« rief Sigmarck hochmütig vom Sattel herab. Zum erstenmal war er in Augenhöhe mit dem Cimmerier. »Haben wir nicht schon zuviel Zeit beim Überqueren des Flusses vertan?«
    Evadne antwortete schneller als Conan. »Wir könnten leicht die Zeit vertun, die wir noch zu leben haben, wenn wir im Wald in einen

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