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Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr

Titel: Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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auf einen Ellbogen und schaute Durwald und Evadne erwartungsvoll entgegen.
    »Nun, Lord Favian, wie ich dich weiternennen muß. Mit Freude stelle ich fest, daß Ihr Eure Rolle hervorragend spielt. Allerdings sind die Haare etwas unordentlich und auch zu lang ... aber, es ist eigentlich unwichtig, da niemand Euch mit dem lebenden Favian vergleichen kann.« Der Adlige im Lederkilt blieb vor dem Bett stehen und betrachtete die Unordnung mit spöttischem Lächeln. »Ich hoffe, Ihr habt Euch von den Freuden der Nacht voll und ganz erholt. Wir haben nämlich ein Problem, für das wir jeden Funken Verstand brauchen.«
    »Der Waschzuber wird gerade gefüllt«, fügte Evadne hinzu. »Wir erwarten dich möglichst bald frisch gewaschen und angezogen.«
    »Was ist denn der Anlaß?« Conan strich sich die rabenschwarze Mähne aus der Stirn. »Spricht eine junge hübsche Braut die heiligen Eide und kann das Stelldichein mit dem Schloßherrn nicht mehr abwarten?«
    Evadnes Züge verhärteten sich bei dieser Bemerkung; doch Durwald lächelte nur. »Es sind gerade Kuriere von den Truppen der Barone in der Nachbarschaft eingeritten. Die Lords sind auf einer Strafexpedition gegen die Anhänger des Schlangenkults und erwarten, daß wir uns ihnen anschließen.«
    »Gegen die Schlangenkultleute, sagst du? Das ist doch ein fauler Trick!« Conan sprang aus dem Bett und holte das Langschwert unter der Decke hervor. »Es ist wahrscheinlicher, daß die Kriegsherren gegen uns marschieren, jetzt, da wir schwach sind, so wie du es vorhergesagt hast. Machen wir alles in der Stadt für eine Belagerung fertig oder stellen wir uns ihnen auf dem Feld?«
    »Ruhig, mein Junge, nicht so hitzig!« Durwald schüttelte nachsichtig den Kopf. »Mit Sicherheit haben die Barone vom Herrscherwechsel gehört und wollen unsere Stärke erproben. Gleichzeitig wollen sie ausspionieren, ob Dinander seine Ländereien noch halten kann. Trotzdem wette ich, daß diese Strafexpedition ernstgemeint ist.«
    Der Marschall setzte sich auf eine Ecke des breiten Schreibtisches, verschränkte die Arme auf der Brust und fuhr fort: »Die Kulte im Westen sind eine unerträgliche Plage für sie. Die Fanatiker sind nach Süden in das Territorium von Ottislav eingefallen. Er wandte sich zuerst an seinen Freund Sigmarck um Hilfe. Jetzt kommen die beiden hierher. Das ist eine Gelegenheit für uns, ihnen zu zeigen, daß wir keinerlei Bindungen zum Schlangenkult haben und daß wir unsere Provinz fest in der Hand haben und sie jederzeit verteidigen werden.«
    Inzwischen hatte Rudo einen Waschzuber und frische Sachen für Conan herbeigeschafft. Der Cimmerier tauchte den ganzen Kopf hinein und schüttelte sich dann wie ein junger Hund. »Vielleicht sollten wir uns mit den Kultkerlen zusammentun, wenn diese Barone so habgierig sind, wie du sagst.«
    »Mit den Schlangenanbetern gemeinsame Sache machen? Con... Lord Favian, das wäre politisch absurd!« Evadnes Augen funkelten empört.
    »Und du bist eine feine Rebellin! Kaum an der Macht, schon greifst du zu den Waffen gegen deine Mitrebellen und willst sie vernichten.« Conan spritzte reichlich Wasser auf den nackten Oberkörper und trocknete sich dann ab. »Wenn diese Nachbarn dich gegen dein eigenes Volk aufbringen können, haben sie ihren Kampf schon halb gewonnen.«
    »Nein, Mylord, diese Schlangenanbeter sind alles andere als angenehme Zeitgenossen.« Durwald betonte den falschen Titel übertrieben. »Man kann sie meiner Meinung nach kaum als Menschen bezeichnen. Du hast doch das Exemplar gesehen, das wir in Junker Ulfs Schloß verhörten.«
    »Ja, es ist tatsächlich so«, bekräftigte Evadne. »Als wir nach Osten ritten, um Baldomer zu überfallen, kamen wir durch ein Tal, das sie verwüstet hatten. Es ist keine Religionsgemeinschaft, sondern eine Pest, welche sich immer mehr ausbreitet, bis man ihr mit Waffengewalt Einhalt bietet.« Evadne schlug die Augen nieder. Conan war nicht sicher, ob aus Gefühlsregung oder weil er jetzt seine untere Körperpartie wusch.
    »Also, wenn ihr beide endlich mal einer Meinung seid, muß es richtig sein.« Der Cimmerier trocknete sich ab. »Und was muß ich tun, um diese Barone bei Laune zu halten? Wissen sie von früher, wie ich aussehe?«
    Durwald schüttelte den Kopf. »Die diplomatischen Beziehungen waren kühl. Ich nehme an, daß weder sie noch einer ihrer Leute Favian seit zwölf Jahren gesehen hat. Du kannst ruhig in ihrer Gegenwart den Helm abnehmen.« Der Marschall beruhigte den Cimmerier.

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