Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare
und die Männer des Harskeels waren so schlimm zugerichtet, daß es die heimischen Aasfresser nicht gewesen sein konnten. Ich bin ohne jede Belästigung dahinmarschiert ... bis sich vor meinen Füßen die Erde auftat und ich in den großen See hinunterfiel. Ich war schon sicher, daß ich diese Welt verlassen und in die nächste marschieren müsse. Doch stellt euch meine Überraschung vor, als ich euch drei da unten auf dem Ponton stehen sah.«
»Das kann ich dir nachfühlen«, sagte Conan.
»Na, wie dem auch sei, was hat dein winziges Gehirn ausgebrütet? Welchen Weg müssen wir nehmen, um hier herauszukommen?«
Fluch oder nicht Fluch! Wenn Lalo so weiterredete, bezweifelte Conan, daß er sich noch länger beherrschen könnte. Doch jetzt lächelte er nachsichtig. »Anfangs hatten wir nur nach einem Weg nach oben gesucht.«
»Anfangs?« wiederholten Elashi und Tull wie aus einem Munde.
»Ja, nach dem letzten Abenteuer haben sich unsere Pläne etwas verändert.«
»Ach ja?« fragten Tull und Elashi.
Conan fuhr fort. »Allerdings. Jetzt haben wir vor, noch einige der Reichtümer einzusacken, welche die Hexe oder der Zauberer – oder beide – in den Höhlen angehäuft haben. Schließlich rauben sie seit Jahrhunderten die Reisenden aus.«
»Das stimmt«, meinte Elashi. »Aber, Conan, du kannst doch nicht einfach in die Festung eines Zauberers oder einer Hexe hineinspazieren und die Schätze stehlen.«
»Und warum nicht? Zauberer und Hexe sind beide hier draußen und suchen nach uns, stimmt's? Denkt an das komische Wurmfloß, das wir gesehen haben. Und nun überlegt mal: An welchem Ort suchen die beiden am wenigsten nach uns?«
»Er hat den Verstand verloren«, sagte Elashi zu Tull.
Lalo lachte. »Vielleicht; aber der Plan ist hervorragend, auch wenn er von ihm stammt. Wenn der Bauer auf dem Feld ist, sind die Hühner reif für den Fuchs.«
»Offenbar hast du ebenfalls den Verstand verloren«, rief Elashi wütend.
Lalo nickte. »Zweifellos nach diesen vielen Jahren, in denen ich immer lächeln mußte. Wie ihr vielleicht vermutet, habe ich wenig für Zauberer übrig. Daher würde es mir ein diebisches Vergnügen bereiten, mich an einem von ihnen schadlos zu halten. Mit genügend Geld kann man jeden ungestraft beleidigen. Ein reicher Mann kann sich Kumpel kaufen, welche bei ausreichendem Entgelt alles über sich ergehen lassen. Vielleicht finde ich dann auch einen Zauberer, der den Fluch von mir nimmt. Mit großem Reichtum kommt großer Respekt. Ich helfe dir gern, du schwachköpfiger Barbar.«
Conan lächelte. »Ich freue mich, Lalo, wenn du mitmachst.«
Elashi und Tull schauten sich nur an.
»Vielleicht ist Conans Plan gar nicht so übel«, meinte Tull.
»Ach was!« widersprach Elashi. »Der Kerl hat doch nur halb soviel Verstand wie eine Wanze.«
»Ich bin für bessere Vorschläge durchaus dankbar«, sagte Conan.
Unwillkürlich mußte Elashi lächeln. Sie schüttelte den Kopf. »Na schön. Mit fällt nichts Besseres ein – jedenfalls im Augenblick nicht.«
»Dann tun wir es«, erklärte der Cimmerier. »Ich glaube, daß ich uns zurück zu Tulls Versteck führen kann. Findest du von dort zu den Gemächern der Hexe oder des Zauberers, Tull?«
»Ja.«
»Dann nichts wie los!«
Conan hatte ein gutes Gefühl hinsichtlich seines Plans. Er meinte, daß Zauberer und Hexe ihnen für das Leid und die Mühsale, welche sie verursacht hatten, etwas schuldig waren. Was gab es Besseres als einen Vergeltungsschlag, bei dem auch finanziell noch etwas heraussprang? Wie Lalo gesagt hatte: Mit Geld ertrug sich jedes Leid leichter. Sehr viel leichter ...
Obwohl Deek und Wikkell inzwischen Freunde geworden waren, hielten sie es für das beste, so schnell wie möglich zu ihren eigenen Leuten zurückzukehren. Jetzt, da Hexe und Zauberer nicht in ihren Gemächern weilten, war der Zeitpunkt ideal, um die Artgenossen in ihre Pläne einzuweihen, die bösen Menschen zu beseitigen.
Während Chuntha und Katamay Rey auf der Suche nach den drei Menschen weiter auf das Sonnenlose Meer hinausfuhren, steuerten Deek und Wikkell die Heimat an.
Als die beiden müde und erschöpft waren, legten sie eine Pause ein und aßen Pilze.
»Leicht wird es nicht werden, darüber bist du dir klar, oder?«
»J-ja, uns-sere B-brüder w-werden Angst h-haben.«
Wikkell nickte und stopfte sich einen braunen Pilz mit schleimiger Kappe in den Mund. »Und mit Recht. Der Zauberer und die Hexe sind sehr mächtig. Vielleicht werden viele von uns
Weitere Kostenlose Bücher