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Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare

Titel: Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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oben gezogen. Die riesigen Schwingen peitschten die Luft. Der Staub von Jahrtausenden wirbelte in der Höhle auf.
    »Lauft weg!« rief Conan den Freunden zu.
    Als Antwort warf Lalo mit dem Stein. Leider zielte er schlecht und traf nur den Schenkel des Cimmeriers.
    »Weg!« schrie Conan.
    Jetzt war er schon so hoch in der Luft, daß die Freunde ihn unmöglich erreichen konnten. Da liefen die drei zurück in den engen Tunnel. Das Dämonenwesen schleppte Conan durch die Lüfte.
    Unter ihm schrie der Harskeel plötzlich auf. Seine tiefe Stimme ging in das Kreischen einer Frau über. »Neiiiin!«
    Das Monster flog mit Conan nach links. Der Cimmerier wehrte sich nicht. Ein Sturz aus dieser Höhe auf den Felsboden würde sein Leben kaum verlängern. Besser war es abzuwarten, wohin ihn das Monster entführte. Er hatte keine Lust, als blutiger Brei zu enden.
     
    Als der Harskeel erkannte, daß die Blutstropfen, welche von oben fielen, von Conan stammten, war seine Wut wie weggeblasen. Gut, es waren nur wenige Tropfen; aber eigentlich müßten sie reichen. Das Schwert des Hünen steckte noch im Kopf einer Fledermaus, welche keine drei Schritte von ihm entfernt lag.
    Der Harskeel eilte zum Schwert. Da landete Roter direkt vor ihm auf dem Boden.
    »Mach Platz!« befahl der Harskeel.
    »Wir haben jetzt lange genug für dich geschuftet«, erklärte Roter und flatterte aufgebracht mit den Flügeln. »Gib uns jetzt unseren Blutzauber, aber ein bißchen plötzlich!«
    »Ja, ja, einen Augenblick nur. Ich muß erst das Schwert holen und ...«
    »Jetzt!«
    Das war zuviel! Er ließ sich von einer blöden Fledermaus nicht aufhalten, wenn das Ziel zum Greifen nahe war! Der Harskeel vollführte einen flachen Bogen mit der Klinge. Er legte seine gesamte Kraft in die Schulter und den Oberarm. Ein Blutstrom schoß aus dem Kopf von Roter, als er wie ein Ball durch die Luft flog und zweimal auf dem Höhlenboden aufprallte.
    Die sechs nicht verwundeten Fledermäuse, welche noch übrig waren, tauschten rasche Blicke aus. Dann schauten sie den Harskeel an.
    »Hat es noch jemand besonders eilig?«
    Nein, keine der Fledermäuse schien es eilig zu haben.
    Der Harskeel trat zu Conans Schwert und riß es aus dem Kopf der toten Fledermaus. Die Worte des Lösungszaubers hatten sich in den vielen Jahren der Suche wie mit Feuer in seinen Kopf eingebrannt, so daß er keine Mühe hatte, sich daran zu erinnern. Der Harskeel kratzte vorsichtig einige Blutstropfen des Cimmeriers vom Boden und strich sie auf die Schwertspitze. Dann richtete er die Spitze gegen sich und ritzte mit zitternden Händen eine dünne Furche von der Stirn bis zur Schamgegend.
    Jetzt stieß er die letzten Worte des Zaubers aus.
    Die Luft um den Harskeel leuchtete auf. Er spürte, wie ungeahnte Freude in ihm aufstieg. Ja, es wirkte! Schon jetzt fühlte er – nein, sie beide –, wie er wieder zu zwei getrennten Hälften wurde. Der männliche Teil konzentrierte sich bei den Zauberworten auf rechts, der weibliche auf links, als die Furche, gezogen mit dem Schwert und dem Blut eines wahrhaft tapferen Mannes, langsam zwei Menschen formte, wo vorher nur einer gewesen war.
    Staunend sahen die Fledermäuse dieser Verwandlung zu. Jetzt lachte der Harskeel. Das Lachen kam aus zwei Kehlen und zwei Mündern. Erfolg! Er hatte Hunderte wahllos abgeschlachtet, beraubt, belogen und nun, nach so vielen Jahren, hatte er sein – nein, hatten sie ihr – Ziel erreicht! Die Liebenden würden wieder zu zwei Wesen werden, wie sie es einst gewesen waren.
    Der Körper des Harskeel dehnte sich, als bestünde er aus weichem Lehm. Gleich darauf standen sich ein Mann und eine Frau gegenüber. Beide lächelten strahlend.
    »Was ist denn das?« ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen.
    Die beiden drehten sich um. Der Mann hielt Conans Schwert, die Frau die schmale Klinge, welche dem Harskeel gehört hatte.
    Vor ihnen stand der mächtige Zauberer Katamay Rey.
    »Wer seid ihr?« fragte Rey barsch.
    »Das geht dich gar nichts an«, antwortete die Frau schnippisch.
    »Hüte deine Zunge«, sagte der Mann neben ihr.
    »Nach so vielen Jahren? Nein!«
    »Mit deinen unüberlegten Worten hast du damals das Unglück verursacht«, warnte der Mann.
    »Wie bitte? Du warst es doch, der ...«
    »Schweigt!« rief der Zauberer. »Ich habe für euer Gezänk keine Zeit.«
    »Wenn wir schnell sind, können wir ihn töten«, flüsterte die Frau.
    »Du bist verrückt!« flüsterte der Mann zurück.
    »Jetzt!« schrie die Frau und

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