Conan-Saga 41 - Conan der Unbezähmbare
spiegelglatte Fläche, so daß sie hinfielen und hilflos umherrutschten.
»J-jetzt h-haben w-wir ihre Aufm-merks-samk-keit!«
»Ja, allerdings.«
Nach mehreren Stunden Diskussion kamen sie zu folgender Schlußfolgerung: Ja, die Zyklopen würden den Würmern helfen, Zauberer und Hexe zu entmachten. Wie lautete nun der genaue Schlachtplan? Und wie sollte er ausgeführt werden?
Wikkell richtete sich zu voller Größe auf und sagte: »Deek und ich haben alles geplant. Als erstes müßt ihr einen Kriegsrat wählen und die Führer bestimmen. Die Würmer tun das gleiche. Danach werden wir beide den Führern beider Völker unseren Plan in allen Einzelheiten darlegen. Das erspart lästige Wiederholungen. Selbstverständlich werden Deek und ich das Oberkommando über unsere jeweiligen Truppen übernehmen.«
Danach marschierte Wikkell davon. Deek folgte ihm. Das Gezänk der Zyklopen um wichtige Posten verfolgte die beiden noch durch den langen Tunnel.
Als sie in sicherer Entfernung waren, wo niemand sie belauschen konnte, suchte sich Deek einen zum Sprechen geeigneten Felsen. »W-was f-für ein P-plan? B-bis jetzt h-habe ich n-noch n-nichts von einem P-plan geh-hört.«
»Na, irgend etwas mußte ich doch sagen! Offen gestanden, habe ich bis jetzt unsere Aussicht auf Erfolg eher gering eingeschätzt. Ich habe nie wirklich geglaubt, daß wir es schaffen würden, unsere Leute für eine Revolution gegen Zauberer und Hexe zu begeistern.«
»J-ja, aber j-jetzt h-haben w-wir es g-ges-schafft. W-was f-fangen w-wir jetzt an?«
»Wir müssen einen Schlachtplan entwerfen. Hast du irgendwelche Ideen?«
»L-langs-sam bed-daure ich, d-daß ich je aus d-dem Ei g-ges-schlüpft b-bin!« schabte Deek. Wenn es einem Wurm möglich war, beim Schaben auf einem Felsen Traurigkeit in die Stimme zu bringen, dann jetzt.
»Kopf hoch, Deek, alter Kumpel! Wir sind nicht schlimmer dran als zuvor. Wer weiß? Vielleicht gewinnen wir sogar.«
»Ich w-würde m-mein N-nest n-nicht d-darauf v-verw-wetten!«
Die Hexe trat zu dem großen Bett in der Mitte des Raums, kletterte hinauf und legte sich auf den Rücken. Dann lächelte sie den Cimmerier an. »Komm her, mein wunderschöner Barbar! Ich möchte deine Wärme neben mir spüren.«
Conan war zwar noch jung, hatte aber schon mit vielen Frauen geschlafen, doch niemals hatte ihn eine so zu sich gerufen. Sein Mund war trocken, als er zum Bett ging.
Da ertönte wieder die Stimme in seinem Kopf: Komm und genieß die totale Wonne, du Riese! Gib mir deine Stärke! Es wird dein größtes Vergnügen sein, aber auch dein letztes.
Verwirrt blieb der Cimmerier stehen. Sein letztes?
»Warum läßt du mich warten? Bin ich nicht begehrenswert?«
Ergieß deine Manneskraft in mich und damit auch deine Lebenskraft. Schnell, ich dürste danach!
Conan ging weiter auf die Frau zu. Sie war keineswegs weniger schön oder verführerisch als soeben, aber ein Warnsignal klingelte in ihm. Diese Worte in seinem Kopf waren ihre Gedanken und die Wahrheit – und nicht das, was sie laut sprach. Ihm wurde bewußt, daß es sein Todesurteil bedeutete, wenn er sich mit diesem Geschöpf ganz der Lust hingab. Schließlich war Chuntha eine Hexe. Aber was tun? Sie begehrte ihn, und wenn er ihr diesen Wunsch verwehrte, wußte niemand, was sie als nächstes unternehmen würde. Schon jede normale Frau war gefährlich, wenn man ihr einen Korb gab. Was würde dann erst eine Hexe ersinnen?
Was hatte sie gesagt? Sie wollte seine Manneskraft? Seinen Samen? Nun, wenn er es irgendwie schaffte, ihr diesen Wunsch zu versagen, hatte er vielleicht eine Überlebenschance.
Aber wie er das schaffen sollte, war eine ganz andere Frage. Aber für wenige Augenblicke der Lust mit dem Tod zu bezahlen, war ein schlechter Handel. Crom würde kaum einen Mann willkommen heißen, welcher sich so hatte übertölpeln lassen. Man konnte diesen Tod wirklich nicht mit dem auf dem Schlachtfeld vergleichen, wo ein Krieger mit dem Schwert in der Hand starb.
Conan rief sich in der Erinnerung zurück, wie es war, durch Frost und Schnee zu gehen oder durch einen eiskalten Gebirgsbach zu waten.
Diese Gedanken halfen ihm nur wenig.
»Du bist eigentlich recht hübsch«, sagte Rey zu Elashi.
Die Tochter der Wüste stand neben Tull und Lalo. Der Zauberer hatte ihnen die Waffen abgenommen, und sie befanden sich jetzt in seinen Privatgemächern. Zwei Zyklopen hielten vor der Tür Wache.
»Seit vielen Jahren habe ich kein Bedürfnis nach Frauen«, fuhr Rey fort.
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