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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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bin bereit, mir andere Vorschläge anzuhören«, murrte Conan, verärgert über Hoks Antwort.
    »Warum verwandeln wir uns nicht in Vögel und fliegen weg? Oder in Eichhörnchen? Das ist genauso erfolgversprechend wie dein Plan.«
    »Für einen so kleinen Jungen hast du eine reichlich scharfe Zunge, Hok!«
    »Für einen so großen Mann scheint dein Verstand erstaunlich klein ...«
    »Ssscht! Da kommt jemand.«
    Hok verstummte. Beide lauschten auf die Schritte, die näher kamen.
    Es war die Königin, und sie war allein.
    »Ich bin gekommen, um dich in meine Gemächer einzuladen, mein schöner starker Conan.«
    »Die Einladung nehme ich mit Freuden an«, sagte Conan. »Wenn Ihr jetzt die Tür öffnet ...«
    »Oh, du kannst dich darauf verlassen: Ich werde sie für dich ganz weit öffnen.« Die Königin lächelte.
    Conan mußte sein Lächeln nicht vortäuschen. Das gelang ja auf Anhieb!
    Die Königin der Pili hob die rechte Hand und ballte eine Faust. »Aber zuvor brauche ich eine Garantie, daß du auch willig bist.« Sie warf dem Cimmerier Staub ins Gesicht.
    Ehe Conan so recht wußte, wie ihm geschah, hatte er den Staub bereits eingeatmet. Er mußte niesen; aber es war zu spät. Der Staub der Königin raubte ihm das Bewußtsein. Sein letzter Gedanke war noch: Vielleicht ist die Flucht doch schwieriger, als ich dachte.
     
    Als der Cimmerier diesmal erwachte, lag er auf seidenen Kissen neben der Königin der Pili. Wie sie war er völlig nackt. Er fühlte sich ziemlich erschöpft.
    Die Königin lächelte ihn an. »Ah, endlich erwacht mein starker Held.«
    Conan starrte sie verständnislos an. Seine Gedanken waren wirr. Sie hatte ihn mit ihrem Zauberstaub betäubt. Danach hatte sie ihn offenbar in ihr Schlafgemach geschafft.
    »Du warst phantastisch«, sagte Thayla und strich ihm mit den Fingerspitzen über die Schulter. »Keiner war je besser.«
    »Ich habe doch nichts getan«, stieß der Cimmerier hervor.
    »Du bist zu bescheiden. Du mußt dich doch erinnern!«
    »Ich weiß nur, daß Ihr mir Staub ins Gesicht geworfen habt.«
    »Und danach nichts mehr? Also, wenn du dich so benimmst, wenn du schläfst, bin ich wirklich gespannt, was du in wachem Zustand leistest.«
    Conan schüttelte den Kopf, um wieder klar zu denken. Wovon redete die Königin?
    Thayla rollte sich zu ihm und zeigte ihm genau, was sie gemeint hatte.
     
    Kleg rief die Verwünschungen von zehntausend Göttern auf die Echsenmänner herab; aber er blieb nicht lange genug, um mit eigenen Augen zu sehen, ob diese Flüche sich erfüllten. Anfangs hatte er noch überlegt, sich irgendwo zu verstecken. Mit Sicherheit war es schwieriger, einen einzelnen Selkie aufzuspüren als ein Dutzend; aber er hatte keine Ahnung, wie gut die Pili im Spurenlesen waren. Daher wollte er das Risiko lieber nicht eingehen. Nein, Geschwindigkeit war sein bester Verbündeter. Ein Selkie konnte bestimmt so schnell vorwärtskommen wie eine Abteilung Echsen, besonders wenn diese nur auf Beute aus waren, er aber um sein Leben rannte.
    Kleg bahnte sich den Weg durch dichten Wald, als sich der Tag dem Abend zuneigte. Seinen Atem mußte er bei der körperlichen Anstrengung schonen; aber seine Gedanken waren unentwegt damit beschäftigt, neue Verwünschungen auf seine Verfolger herabzurufen.
     
    Conan erhob sich vom Bett der Königin. Er war ziemlich müde. Rasch zog er sich an. Die Wirkung der Droge war längst verflogen; aber die Königin war jetzt erst eingeschlafen.
    Er fand sein Schwert unter einem Kissen, das irgendwann durch den Raum geflogen war. Wahrscheinlich waren vor der Tür Wachen postiert; aber sie hatten offenbar strikten Befehl, nur auf ausdrückliche Aufforderung einzutreten. Wäre nur Lärm das Signal gewesen, hätten sie schon ein dutzendmal hereinstürmen müssen.
    Conan grinste. Er konnte nicht behaupten, daß der Besuch bei der Echsenfrau unangenehm gewesen war. Es fiel ihm ausgesprochen schwer, in ihr keine Menschenfrau zu sehen, vor allem wenn er daran dachte, wie sie sich benommen hatte.
    Der Cimmerier steckte den Kopf durch den Eingang des Schlafgemachs. Ja, da standen zwei Wächter. Einer links und einer rechts von der Tür. Leise sagte Conan: »He, hört mal her! Die Königin läßt euch etwas ausrichten.«
    Die beiden Wachen schauten sich an, dann den Cimmerier.
    Conan winkte ihnen, näher zu kommen. Er grinste wie ein Verschwörer.
    Die beiden Wachposten grinsten zurück. Offensichtlich hielten sie sich für Männer, die sich mit Weibergeschichten auskannten.

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