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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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das Samenkorn bemerkt? Es war ja graubraun, unauffällig und sah wie ein sehr großer Obstkern aus.
    Wenn es aber hell wurde, mochte jemand den Samen entdecken und womöglich mitnehmen.
    Kleg ging schneller, hielt sich aber so gut wie möglich im Schatten der Häuser und wählte enge Gassen. Bald würde die schützende Dunkelheit dem Tageslicht weichen. Einige Pili waren mit Sicherheit dem todbringenden Rachen des Monsters entkommen. Allerdings durften sie sich auch nicht offen im Dorf zeigen. Ein einziger Pili fiel nicht auf. Aber bei einer Gruppe Echsenmännern mit Speeren würden die Wachen sogleich herbeieilen. Das wußten die Pili auch.
    Der Erste Selkie überquerte eine Seitenstraße. Schnell ging er an einem alten Mann vorbei, der Futter in einen Schweinekoben schüttete. Der Alte starrte Kleg an; aber der Erste sagte nichts, ging auch nicht langsamer.
    Was war mit dem Monster? Kleg hatte es bei dem nächtlichen Gang durchs Dorf nicht gesehen, bezweifelte jedoch, daß die Pili oder sonst jemand es getötet hatten.
    Oje, alles war so schrecklich kompliziert geworden! Er mußte den Talisman finden – und zwar schnell!
     
    Seihman schaute auf, als der Selkie vorbeiging. Dann schüttelte der Alte den Kopf. In letzter Zeit ereigneten sich seltsame Dinge im Dorf. Da war dieser Dämon in der Herberge, dann ein Selkie auf der Straße, noch vor dem ersten Hahnenschrei. Außerdem hatte er einen dieser Echsenmänner herumschleichen sehen. Das alles zusammen ergab ein schlechtes Omen. Er mußte vorsichtig sein und nirgendwo auffallen, sonst würde er in das Unglück hineingezogen, das sich seiner Meinung nach zusammenbraute.
    Der Schweinehirt leerte den letzten Eimer in den Trog und stellte ihn neben dem Zaun ab. Es war Zeit, etwas zum Frühstück zu trinken. Der Ziegenhirt mußte auch jeden Augenblick auftauchen. Vielleicht konnte er ihn dazu bewegen, ihm Wein zu spendieren, wenn er ihm von dem Monster erzählte.
    Ach ja, er sollte den Kern, den er gefunden hatte, zum alten Talow bringen und ihn für einen oder zwei Kupferlinge verkaufen.
    Seihman faßte in die Tunika, um den Samen herauszuholen.
    Hoppla! Nicht da! Hmmm. Offenbar hatte er ihn irgendwo verloren. Nun ja, da konnte man nichts machen! Wahrscheinlich war der Kern sowieso nichts wert.
     

F ÜNFZEHN
     
     
    Kleg konnte sich an keinen schlimmeren Tag in seinem Leben erinnern. Als Er der Schöpfer ihn mit dem Küchenmädchen erwischt hatte, war das auch kein Zuckerschlecken gewesen. Auch damals, als er aus Ungeschicklichkeit einen tausend Jahre alten Wandteppich eingerissen hatte, war ihm das übel bekommen. Aber das war alles nichts im Vergleich zu jetzt.
    Er war zurück Zum Hölzernen Fisch gegangen. Die Herberge war zerstört; aber zum Glück war das Ungeheuer verschwunden, leider auch der Talisman. Kleg suchte die Straße genau ab. Wenn er das Samenkorn hier verloren hatte – und eine andere Möglichkeit fiel ihm nicht ein –, mußte ihn jemand oder etwas aufgehoben und mitgenommen haben.
    Die Sonne stand bereits hoch am Himmel. Der Selkie konnte nicht lange weitersuchen. Er hatte Angst, die Pili würden ihn entdecken. Kurz zuvor hatte er zwei Echsenmänner hinter einem Schuppen entdeckt. Zum Glück hatten sie ihn nicht bemerkt.
    Jetzt lehnte der Erste an der Rückwand des Hölzernen Fischs, wo ihm ein Busch Deckung bot. Was sollte er tun? Ohne den Talisman zum Schöpfer zurückzukehren, bedeutete einen schmerzvollen, schrecklichen Tod. Daran bestand kein Zweifel. Aber nicht zurückzugehen war auch nicht viel besser. Kleg wußte, daß er niemals der Rache seines Herrn und Meisters entkommen könnte, ganz gleich, wie schnell oder wie weit er lief. Er konnte das Unausweichliche nur eine Zeitlang verzögern; aber so sicher, wie die Sonne jeden Tag unterging, so sicher war auch sein Untergang. Der Tod als Strafe für das Versagen würde schlimm werden; aber die Strafe für Weglaufen würde dreimal so schlimm werden, wenn so etwas überhaupt möglich war. Er der Schöpfer hatte die Selkies aus dem Schlamm auf dem Grund des Sees erschaffen und sie stärker und schneller als die Menschen gemacht, die den Großteil der Erde beherrschten. Jemand, der mit einer Handbewegung einen Fisch in einen Selkie verwandeln konnte, würde seine Geschöpfe überall aufspüren und so leicht zerquetschen wie ein Kind ein lästiges Insekt.
    Nein, keine dieser Aussichten war erfreulich!
    Der einzige Weg der Rettung führte über den Talisman. Aber wie? Kleg konnte nicht im Dorf

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