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Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht

Titel: Conan-Saga 43 - Conan der Landsknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Perry
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Soll es nur kommen! Aber dann hat es mein Gesicht gesehen und ist abgehauen!«
    »Ja, ich liefe auch weg, wenn ich dich zum erstenmal gesehen hätte und wenn ich nüchtern gewesen wäre.« Der Ziegenhirte lachte schallend über seine witzige Bemerkung.
    »Nein, ich habe es in Grund und Boden gestarrt! So war's! Da stand 'n Haufen Leute vorm Fisch; aber alle sind weggerannt – wie die Fliegen vorm Karpfen. Bloß ich bin geblieben. Ich zeig's dir, wenn er wieder auftaucht, dieser Dämon!«
    Wieder lachte der Ziegenhirt, bis er nur noch krächzen konnte.
    Kleg war so tief in seinem Kummer versunken, daß er anfangs gar nicht genau zugehört hatte. Doch plötzlich wußte er, worüber die beiden gesprochen hatten. Da stand der Ziegenhirt auf und meinte, daß er mal die Blase entleeren müsse. Dann ging er schwankend durch den Raum.
    Kleg dachte nach. Wenn dieser Alte tatsächlich auf der Straße gewesen war, als das Monster aus der Herberge gebrochen war, hatte er vielleicht den Talisman gesehen!
    Der Selkie schüttelte den Kopf. Es war zwar nur eine schwache Hoffnung; aber ein Hoffnungsschimmer war besser als gar keine Hoffnung.
    Er stand auf und ging zum alten Schweinehirten.
    Als dieser den riesigen Selkie sah, wurde er trotz seines benebelten Zustands blaß vor Angst.
    »Ja?«
    »Ich habe einen Teil deiner Geschichte gehört«, sagte Kleg und setzte sich. »Ein tapferer Mann wie du verdient wirklich Lob. Was trinkst du da?«
    »Na, Treberwein, was sonst?«
    Kleg winkte einer alten Schlampe in schmutzigen Fetzen, welche die Gäste bediente. »He du! Eine Flasche vom besten für meinen Freund hier!«
    Das Gesicht des Schweinehirten erhellte sich vor Freude. »Aber das ist sehr freundlich von Euch, Mylord! Und das, wo Ihr doch ein Selkie seid! Nichts für ungut, ich habe immer Achtung vor Eurer Rasse gehabt, versteht Ihr?«
    Kleg nickte. »Erzähl mir von deinem Abenteuer, über das ich schon soviel gehört habe.«
    »Ach was? Die Leute reden darüber? Ha, da sieht man, wie wenig dieser verblödete Ziegenhirt weiß! Ja, Mylord, es war ein schrecklicher Anblick! Und es geschah erst gestern abend!«
    Dann erzählte der Alte mit Begeisterung noch einmal die wilde Geschichte, die Kleg zum Teil mitgehört hatte. Er machte eine Pause, als die Schlampe den Wein brachte, von dem er sich den Becher randvoll einschenkte und den er sogleich zur Hälfte leerte. »Ja, da stand ich also ganz allein dem Dämonen gegenüber, mit nichts anderem bewaffnet als meinem Mut ...«
    Plötzlich wurde es totenstill in der Schenke. Keiner sprach mehr. Kleg blickte auf. Warum schwiegen alle?
    Zwischen den blakenden Tranlampen stand ein Pili auf der Türschwelle.
    Der Schweinehirt hatte ihn nicht gesehen und auch die Stille in seinem benebelten Zustand nicht bemerkt. Er war immer noch ganz hingerissen von seiner mutigen Heldentat, als er weiterfuhr:
    »... da bin ich auf das Ungeheuer zugegangen. Ich wollte ihm die Augen ausstechen oder ...«
    Kleg war sicher, daß der Pili in dem rauchigen Raum nichts Genaues erkennen konnte. Aber sobald seine Augen sich an den spärlichen Lichtschein gewöhnt hatten, würde ihm der einzige Selkie auffallen.
    Unauffällig griff Kleg nach dem Dolch. Im Mann-gegen-Mann-Kampf konnte er gewinnen, zumal er den Vorteil der Überraschung hatte.
    Jetzt ging der Pili weiter in den Schankraum hinein. Niemand sprach. Nur der betrunkene Schweinehirt schwelgte weiter in seinem Ruhm. Da trat ein zweiter Pili ein, gleich darauf ein dritter.
    Oje. Jetzt sah die Sache anders aus.
    »Wir suchen nach einem Fischmann«, erklärte der Anführer lautstark.
    Mehr als die Hälfte der Gäste schaute sofort auf Kleg.
    Der Pili folgte ihren Blicken zu Klegs Tisch.
    »Ah! Endlich haben wir dich!«
    Doch was auch immer die Pili oder Kleg als nächstes sagen oder tun wollten, wurde durch das laute Bersten der östlichen Wand verhindert. Eine Tranlampe stürzte um. Ihr brennender Inhalt ergoß sich über Tische und Bänke. Die Männer schrien und stürzten in Panik zur Tür. Die Schenke erbebte, als würde ein Riese sie wütend schütteln. Dann steckte das Monster, von dem der betrunkene Schweinehirt soeben noch gesprochen hatte, den Kopf durch die zerbrochenen Bohlen, als wären diese tatsächlich nicht dicker als das Netz einer Gartenspinne gewesen.
    Der Schweinehirt, der in seiner farbenprächtigen Schilderung gerade dasselbe Ungeheuer durch die Dorfstraßen jagte, warf einen Blick auf das schnaubende Monster, das sich durch die Wand

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