Conan-Saga 46 - Conan der Beschützer
Haushofmeister melden würde, sehen konnte und sich fragen würde, warum er lächelte.
E LF
»Conan ist uns im Weg. Das darf nicht sein!«
Akimos schaute seinen Zauberer an. Ihm war bewußt, daß sich auf seinem Gesicht Staunen und Ermüdung mischten. Es war schließlich kein Vergnügen zu erfahren, was aus seinen Bemühungen geworden war, Lady Livia zu entführen. Noch weniger Spaß machte es, einen weiteren Ausbruch von Lord Skiron zu ertragen.
»Warum?« fragte Akimos. Er gab sich Mühe, aber seine Stimme verriet seine Ungeduld. »Hast du herausgefunden, daß er wirklich ein Zauberer ist, vielleicht ein Rivale?«
Sollte das auf wunderbare Weise tatsächlich stimmen, wollte Akimos den Cimmerier unbedingt für sich gewinnen, und wenn ihn das tausend Drachmen und die Hälfte aller Freudenmädchen in Messantia kosten würde. Skiron brauchte einen Rivalen, damit er ehrlich blieb – oder zumindest nicht unehrlicher, als die Götter ihn gemacht hatten.
»Conan hat nicht einmal so viel Magie, um einen Topf Suppe zu wärmen«, erklärte Skiron verächtlich. »Aber – ich kann nicht die ganze Wahrheit offenbaren, denn es ist alles streng geheim ...«
»Geheim oder nicht, kannst du dich nicht wenigstens verständlich ausdrücken? Ich habe keine Lust, mir ständig deine Rätsel anzuhören. Meine Geduld ist allmählich am Ende. Ich warne dich.«
»Nein, der große Meister der Intrige, Lord Akimos, hat so wenig Geduld!«
Akimos wich zurück, um nicht in Versuchung geführt zu werden, dem Zauberer mit der flachen Hand ins Gesicht zu schlagen. Er hakte die Daumen in den Gürtel und brummte etwas Undeutliches vor sich hin.
»Ich habe genug von deinen Befürchtungen wegen Conan gehört. Mehr weißt du nicht?«
»Na schön. In Conan ist eine gewisse Dunkelheit. Eine Dunkelheit und ein Schicksal. Wenn wir so einen Menschen in der Nähe unserer Angelegenheiten haben – könnte es sein, daß unsere sämtlichen Reserven nicht ausreichen, um ihm standzuhalten.«
Akimos nickte. Mehr aus Höflichkeit als aus Zustimmung. Skiron schien tatsächlich Angst zu haben. Aber der Kaufmannsprinz vermutete, daß er mehr Angst vor dem Schwert des Cimmeriers hatte als vor irgendeinem dunklen Schicksal.
Akimos sprach das natürlich nicht laut aus, denn Skiron würde den Vorwurf der Feigheit nicht ruhig hinnehmen. Vielleicht war der Vorwurf auch nicht berechtigt. Conan war in der Tat ein furchteinflößender Krieger. Es war gefährlich, einen solchen Gegner frei herumlaufen zu lassen.
Außerdem war es teuer. Akimos hatte noch nicht zusammengezählt, was es ihn gekostet hatte, die Verwandten der getöteten Männer zum Schweigen zu bringen und die Gefangenen aus dem Holzfällerlager freizukaufen. Wenn die Angelegenheit sich nicht bald zuspitzte, würden das mehr Drachmen werden, als er ausgeben wollte.
»Ich werde nachdenken, wie wir Conan aus dem Weg räumen können. Aber es ist möglich, daß er uns besser dient, wenn er bleibt, wo er ist. Doch selbst dann werde ich dafür sorgen, daß er deine Arbeit nicht behindert. Klingt das vernünftig?«
Skiron nickte, allerdings widerwillig. Dann ging er wortlos weg. Akimos übersah die Unhöflichkeit und trank noch einen Schluck Wein. Er überlegte, welche Möglichkeiten er hatte.
Auf den Spion konnte man sich verlassen. Es dürfte also nicht lange dauern, bis Lady Livia und Conan durch ihr Benehmen für einen Skandal sorgen würden. Wenn jedoch Conan im Gefängnis der Wächter saß, würde das nicht so schnell passieren – wenn überhaupt.
Aber war es wichtig, daß Conan tatsächlich mit Livia schlief? Eine entsprechende Geschichte – in der ganzen Stadt verbreitet – würde auch schnell einen Skandal bringen. Wenn dem Mädchen dann die Gelegenheit geboten wurde, durch eine passende Heirat ihren guten Ruf wiederherzustellen – mit dem Sohn der Frau, die Akimos selbst zu heiraten beabsichtigte –, würde es bestimmt diese Gelegenheit zu nutzen, oder?
Livia mußte – es sei denn, sie war eine Närrin oder leichtsinnig. Dann wäre diese Angelegenheit erledigt. Blieb nur noch Conan. Aber das dürfte kein großes Problem sein. Den Wächtern im Gefängnis mußte man nur etwas Geld geben, dann schauten sie in die andere Richtung. Danach würde ein vergifteter Dolch in der Nacht Conans Treiben ein Ende bereiten.
Akimos schenkte sich noch mehr Wein ein. Er hatte in der Tat seine Begabung als Intrigant nicht verloren, wenn er so weit vorausdenken konnte. Natürlich brauchte er Lady
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