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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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fliehen mußte. Wo und wann er danach wieder etwas zwischen die Zähne bekäme, wußte allein Crom. Als er satt war, winkte er einem jungen Diener.
    »Was wünschst du, Herr?« fragte der Junge und betrachtete neidvoll die hünenhafte Gestalt und die schimmernde Rüstung des Cimmeriers. Conan erklärte ihm, wie er zu dem Haus gelangte, wo Casperus sich aufhielt.
    »Richte dem fetten Mann oder seinem Diener mit den beiden Schwertern folgendes aus: ›Conan aus Cimmerien hat, was du willst. Wenn du um die Mittagszeit auf dem Platz vor dem Theater bist, führt er dich hin. Wenn du nicht pünktlich kommst, ist unser Abkommen null und nichtig.‹ So, Junge, wiederhole alles.« Der Junge wiederholte alles zweimal. »Gut«, lobte ihn Conan und warf ihm eine Münze zu. »Nun lauf.«
    Anschließend unterhielt sich Conan eine Zeitlang mit den Männern der Karawane. Er war neugierig zu hören, wie es in anderen Teilen Aquiloniens zuging, wo sich die Barone gegen den König auflehnten.
    Dann ging er in sein Zimmer. Alles war noch so, wie er es verlassen hatte. Schnell packte er seine Habe zusammen. Als er ins Nebenzimmer schaute, sah er keinerlei Hinweis mehr, daß Brita dort gewohnt hatte.
    »Ich wüßte gern, wie das Weib seine Augenfarbe verändert hat«, sagte er leise vor sich hin.
    Er trug die Satteltaschen in den Stall, sattelte sein Pferd und schnallte die Taschen und seinen zusammengerollten Umhang fest.
    »Reitest du aus, Herr?« fragte der Stallbursche.
    »Nicht jetzt, aber bald«, antwortete der Cimmerier. »Ich möchte, daß mein Pferd gesattelt hier beim Eingang angebunden steht. Kannst du dafür sorgen?« Er gab dem Burschen eine Münze.
    »Selbstverständlich, Herr. Du bist heute nicht der einzige, der jederzeit aufbruchbereit sein will. Begleitet die Dame dich?«
    »Nein. Hast du mein Pferd schon gefüttert und getränkt?«
    »Ja, heute früh.«
    »Gut, gib ihm noch etwas.« Auf der Flucht brauchte man ein sattes Pferd.
    Dann blickte er zur Sonne hinauf. Es war beinahe Mittag. Er betrat die Straße. Sie war fast menschenleer, aber viele Augen beobachteten ihn durch die Schlitze der Fensterläden. Er schritt zum Platz. Die Bewohner auf den Dächern und Balkonen sahen stumm auf den Cimmerier herab. Conan war zuversichtlich. Nur gelegentlich klirrte sein schweres Armband gegen den Schwertgriff. Er ging langsam, da er nicht zu früh auf dem Platz erscheinen wollte.
    Am Theater angekommen, betrat er nicht gleich den Platz, sondern stellte sich in den Schatten einer Säule, um sich einen Überblick zu verschaffen. Unten am Hauptquartier des Statthalters hatten sich die Banden in mehr oder minder großen Gruppen aufgestellt. Die Kämpfe hatten noch nicht begonnen. Die Männer schwenkten die Waffen und schrien.
    Ermaks Söldner standen in Reih und Glied vor Bombas' Hauptquartier. Der Statthalter hatte sie offenbar bestochen, ihm zu helfen. Dann erspähte er Casperus und Gilmay, als die beiden mit mürrischen Gesichtern aus einer Gasse auf den Platz kamen. Aber der Fettwanst strahlte solch eine Raffgier aus, daß Conan sie über die Entfernung hinweg spürte. Sie blieben vor dem Theater stehen und blickten umher, allerdings nicht zu den Säulen hinauf, wo der Cimmerier stand.
    Immer mehr Menschen drängten sich auf den Dächern der Häuser um den Platz. Keiner konnte der Aussicht auf ein derartiges Schauspiel widerstehen. Ihr werdet eure Neugier auf Blutvergießen bereuen, falls die Häuser in Flammen aufgehen, dachte Conan. Dann näherten sich noch zwei Gestalten dem Theater: eine schwarzhaarige Frau und ein kleiner Mann in violetter Kleidung. Conan roch beinahe den Fliederduft. Da sah Gilmay die beiden.
    »Ihr!« schrie er. »Was wollt ihr denn?«
    »Wir sind hier mit dem Cimmerier verabredet«, erklärte Altaira und verzog die scharlachroten Lippen zu einem verächtlichen Lächeln. »Ihr doch auch, wenn ich mich nicht irre.«
    »Ja«, sagte Casperus lächelnd. »Da wären wir wieder alle beisammen – mit Ausnahme des armen Asdras, der – wie ich gehört habe – den Leiden dieses flüchtigen Lebens entkommen ist, um die Freuden im nächsten Leben zu genießen.«
    »Dort wird er bald Gesellschaft haben«, erklärte Conan und schritt die Stufen hinab. Alle blickten ihn an.
    »Was bist du doch für ein gerissener Bursche«, sagte Casperus. »Du erwartest jetzt, daß wir uns gegenseitig überbieten, um das Götterbild zu bekommen, stimmt's?«
    »Nein«, widersprach Conan. »Ich bin hier, um euch zu ihm zu führen, wie

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