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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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mochten diese Menschen oder Dämonen sein. Die schwache Brise brachte keine Laute, abgesehen vom Armen der Kamele. Er roch auch nur die Tiere, auf denen Achilea und er ritten, da in dieser Gegend nicht einmal ein stacheliger Kaktus oder ein kümmerlicher Busch wuchs, dessen Geruch sich in der trockenen Luft hätte verbreiten können.
    »Nach drei schrecklichen Tagen waren wir vor Durst fast wahnsinnig geworden«, fuhr Amram fort. »Deshalb töteten wir ein Kamel und tranken sein Blut. Dann machten wir mit dem Holz seines Sattels ein Feuer und rösteten das Fleisch. Das gab uns ein wenig Kraft. Doch danach beäugten uns seine Artgenossen sehr mißtrauisch.«
    Amram lächelte. »Bald fingen sogar die Kamele an zu stolpern und zu schwanken, nur Firagi ritt weiter, als könnten ihm Hitze, Durst und die unendlich vielen Meilen nichts anhaben. Er war besessen wie ein Fanatiker. Ich hätte ihn mit Freude getötet, aber dann wären wir alle gestorben. Ich schluckte den Wunsch, ihn zu töten, hinunter und schleppte mich weiter.«
    Amram machte eine kurze Pause. »Dann brach ein Mann nach dem anderen zusammen, ebenso die Kamele. Wir Überlebenden holten uns aus dem Blut und Fleisch der Kamele ein wenig Kraft. Doch laßt euch sagen, meine Freunde, Blut vermag vielleicht das Leben erhalten, aber es stillt den Durst nicht, da es so salzig ist wie das Wasser des Meeres.
    Am Ende waren nur noch Firagi und ich übrig, und alle Kamele waren tot. Es kam die Stunde, in der mir bewußt war, daß ich nicht weitergehen konnte. Ich stapfte hinter Firagi her und beschloß, ihn zu töten, ehe ich meinen Geist aufgab, um mich und meine Gefährten zu rächen. Auch wenn sie zum Abschaum im Karawanenhandel gehörten, waren sie doch meine Kameraden in der Wüste gewesen. Ich wählte eine geeignete Stelle auf Firagis Rücken und schwang meinen Dolch.« An dieser Stelle zog Amram zur Verdeutlichung einen Dolch aus der Bauchschärpe. Die Klinge war wie der Hauer eines Ebers geschwungen.
    »Hättest du das früher getan, hätte es dir mehr genützt«, meinte Conan.
    »Sei still, Cimmerier!« fuhr Achilea ihn an. Die Geschichte hatte sie offensichtlich in ihren Bann geschlagen.
    »Doch ehe meine Klinge seinen Rücken berührte, stieß Firagi einen Schrei aus«, fuhr Amram fort. »Er stand auf dem Kamm einer Düne, vor Schwäche schwankte er hin und her. Ich konnte nicht sehen, was ihn so aufgewühlt hatte. Ich steckte den Dolch wieder ein und ging weiter, um einen Blick zu wagen. Ich beschloß, ihn an der nächsten Düne zu töten. Ich hoffte, er hätte ein Wasserloch entdeckt. Die winzigste, schlammige Oase hätte mich mehr entzückt als die prächtigste Stadt voller Schätze.«
    Wieder legte er eine dramatische Pause ein.
    »Nun, rede weiter!« befahl Achilea.
    »Es war keine Quelle, sondern tatsächlich eine Stadt.«
    »Dann ist es also wahr?« stieß Conan hervor. Es widerstrebte ihm, dem Wort dieses heruntergekommenen Karawanenmeisters zu trauen.
    »Ja, es ist wahr. Es war eine Stadt. Ob es dort auch Schätze gibt, vermag ich nicht zu bestätigen, wie ich euch gleich erklären werde. Es war auch kein Trümmerhaufen wie so manche uralte Stadt in der Wüste, mit eingestürzten Türmen und Statuen, die bis zum Hals in Sand begraben sind. Nein, diese Stadt war bis zum letzten Dachziegel unversehrt. Ganz wie Khorshemish, meine Geburtsstadt, oder Luxur in Stygien, wo ich Sklave war.
    Seht diese Stadt mit meinen Augen, edle Herrschaften: Hinter mächtigen Mauern erheben sich Türme hundert Schritte hoch in den Himmel. Manche sind aus Alabaster und so weiß wie Salz, andere aus purpurnem, grünem oder rotem Marmor, versehen mit Bronzekuppeln. Darüber erhebt sich ein Aufsatz, der in eine goldene Kugel oder einen Stern oder einen Halbmond ausläuft. Alles glänzt im Sonnenlicht. Diese Türme sind so schlank, daß die gewaltigen Wüstenstürme, die in jeder Generation einmal oder zweimal kommen, sie hätten umstürzen müssen. Diese Stürme sind so gewaltig, daß sie jedes Gebäude aus Lehm oder gebrannten Ziegeln zerstören. Nur die niedrigen Häuser aus gewachsenem Stein können sie überstehen. Aber die Sandkörner des Wüstensturms haben nicht einmal die polierte Oberfläche des feinen Marmors verkratzt. Ist das nicht ein großes Wunder?«
    »Wenn es stimmt, ist es in der Tat ein großes Wunder«, meinte Conan.
    »Sprich weiter!« forderte Achilea ungeduldig.
    »Unter den Türmen sah ich die Umrisse der Paläste, die ebenfalls von Kuppeln gekrönt

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