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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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meinen Fingern und schlossen sich leiser als eine gewöhnliche Haustür. Ich rief Firagi, aber er hörte mich nicht – oder wollte mich wahrscheinlich nicht hören.
    Den ganzen Tag versuchte ich, in die Stadt einzudringen. Ich umrundete die gesamte Mauer. Dabei fand ich kleinere, schmucklose Tore, doch alle waren fest verschlossen. Die Mauer war zu glatt, um sie zu erklimmen. Ich hatte auch kein Seil oder Haken.« Wieder seufzte Amram tief.
    »Schließlich wanderte ich fort. Ich wußte, ich konnte nicht hinein. Wasser hatte ich im Überfluß, doch sollte ich verhungern? Ich rechnete damit, in der Wüste zu sterben, doch dann hatte ich das unaussprechliche Glück, auf euch, edle Herrschaften, zu treffen.«
    »Du kamst aus Süden«, sagte Conan. »Warum bist du von der Stadt aus nach Norden marschiert?«
    »Ich wußte, daß ich verloren wäre, wenn ich denselben Weg zurückginge. Ich wußte auch, daß die Wüste im Norden etwas weniger menschenfeindlich ist und es dort eine winzige Hoffnung gäbe, lebendig davonzukommen. Deshalb lenkte ich meine Schritte in diese Richtung.«
    »Du scheinst ein Mann zu sein, der eine Gelegenheit nützt, wenn er sie sieht«, meinte Achilea. »Kannst du uns ein paar dieser Opale zeigen?«
    Amram grinste. »Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich meine Taschen mit Opalen vollgestopft. Aber sie waren erst in einer Höhe von fünf oder sechs Schritten an den Türen angebracht. Die Erbauer dieser wunderbaren Stadt waren nicht so töricht, die kostbaren Steine unten einzusetzen, wo jeder sie erreichen kann.«
    »Du hast einen langen Marsch und aufregende Abenteuer hinter dir«, sagte Conan. »Aber du klingst nicht wie ein durstiger Mann. Du hast uns nicht um Wasser gebeten.«
    Amram griff in sein Gewand und holte einen kleinen, fast flachen Wasserschlauch hervor. Als er ihn schüttelte, hörte man leises Gluckern. »Ich habe die aufgeschlitzten Schläuche zusammennähen lassen und mitgenommen«, erklärte er. »Wir würden sie brauchen, um zu überleben, falls wir doch irgendwann Wasser fänden. Ich füllte sie vor den Toren Janagars und schleppte so viele mit, wie ich tragen konnte. Als ich euch traf, hatte ich nur noch diesen kleinen Schlauch. Deshalb sang ich das traurige Lied. Ich dachte, ich müßte in ein oder zwei Tagen sterben.«
    »Dann liegt diese Stadt nicht weit von hier?« fragte Achilea.
    »Wenn man auf einem Kamel reitet – nur drei Tage. Und da wir gerade von diesen nützlichen Tieren sprechen – habt ihr vielleicht ein Kamel, das ich reiten könnte? Ich bin schon viel zu lange zu Fuß unterwegs.«
    »Wir gehören zu einer kleinen Karawane«, erklärte der Cimmerier. »Wir sind zwar nicht die Besitzer, doch bin ich sicher, daß diese dir erlauben werden, eines der Packtiere zu reiten, wenn deine Geschichte ihnen gefällt. Doch das liegt bei dir.«
    »Sicher haben sie Mitleid mit einem armen Wanderer, der Hab und Gut verloren hat und in der weiten Wüste umherirrt.«
    »Die beiden sind eigenartige Menschen«, meinte Conan. »Folge unserer Spur, dann triffst du unsere Karawane. Geh zu den beiden, die auf den großen weißen Kamelen reiten, und erzähl ihnen, was du uns erzählt hast. Vielleicht sind sie nicht allzu glücklich, wenn sie von diesem Firagi hören, doch bezweifle ich, daß sie es dir ankreiden.«
    Amram verneigte sich tief. »Mögen die Götter der Wüste über euch wachen und jegliches Leid von euch fernhalten.« Damit machte er kehrt und marschierte davon.
    Nachdem der Mann verschwunden war, sagte Conan: »Kein Gott in dieser Gegend schert sich einen Dreck um einen Menschen oder seine Werke.«
    »Was hältst du von Amram und seiner Geschichte, Conan?« fragte Achilea.
    »Ich finde es höchst seltsam, daß wir ausgerechnet ihn in dieser endlosen Wüste in der Dunkelheit treffen.«
    »Ja, allerdings. Ist es dir auch aufgefallen, daß er nicht gefragt hat, warum wir hier sind oder was wir suchen? Selbstverständlich scheint er halb von Sinnen zu sein. Das könnte eine Erklärung sein.«
    »Könnte es«, pflichtete der Cimmerier ihr bei. »Und ich glaube, diese Begegnung ist nicht das letzte seltsame Ereignis auf dieser wahnwitzigen Suche.«
     

S IEBEN
     
     
    Die Zwillinge waren geradezu überschwenglich begeistert von Amrams Geschichte gewesen. Jetzt ritt der seltsame kleine Mann auf einem Kamel an der Spitze und führte sie zu seiner legendären Stadt. Dicht hinter ihm ritten die anderen: Achilea und ihr Gefolge, Conan, Kye-Dee und die Hyrkanier. Diese schwankten

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