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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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sich mit einer Mischung aus Ruß und Talg ein. Diese Salbe hatte er vor ihrem Aufbruch in die Wüste gekauft. Die Wüstensöhne schwärzten sich damit die Haut unter den Augen, um die grelle Sonne zu mildern.
    Im Mondlicht sahen die beiden wie zum Leben erwachte Teile der Wüste aus. Sie hatten Stoffetzen um die Waffen gewickelt, damit diese nicht klirrten. Gleichzeitig veränderten sie damit ihre Umrisse. Der Mond war beinahe voll und stand auf halbem Weg zum Zenit, als die beiden aufbrachen. Anfangs liefen sie locker dahin. Dieses Tempo wollten sie beibehalten, bis sie sich ihrem Ziel genähert hätten.
    Sie hätten sich leicht nach den eigenen Spuren richten können, doch der Cimmerier wollte nicht, daß die Verfolger seine und Achileas Fußabdrücke am nächsten Tag sehen konnten. Deshalb liefen die beiden zuerst eine halbe Meile nach Osten und vertrauten darauf, daß die Verfolger keine Späher aussenden würden, welche diese Spuren entdeckten.
    Conans Sinne waren angespannt. Auch nicht die geringste Bewegung oder der leiseste Laut entging ihm. Und beides gab es, denn selbst die tiefste Wüste lebt. Die sengende Sonne jagte jegliches Leben während des Tages in Verstecke, doch nachts kamen Insekten, Eidechsen und kleine Säugetiere heraus, um zwischen Sand und Steinen nach Nahrung zu suchen. Schlangen und Raubtiere zeigten sich ebenfalls, um zu jagen. Der Cimmerier sah aus dem Augenwinkel eine Eidechse, die mit dem Schwanz schlug und einen Käfer verfolgte, dann wand sich eine Schlange seitlich eine Düne hinauf. Einmal huschte auch ein kleiner Fuchs mit riesigen Ohren vorbei, um eine Wüstenmaus zu jagen. Es gab sogar ab und zu Fledermäuse und Eulen, die auf dem Boden nisteten. Auf lautlosen Schwingen bewegten sie sich durch die Nacht.
    Sie waren noch keine Stunde vom Lager entfernt, als sie Feuerschein sahen. Sofort blieben sie stehen, um sich zu beraten.
    »Wenn sie Feuerholz mitgebracht haben, müssen sie viele Packtiere mitführen«, meinte Achilea.
    »Das bedeutet, daß sie die Expedition ernst nehmen«, sagte Conan. »Aber ich muß zugeben, es ist schon ungewöhnlich, so weit in die Wüste Feuerholz mitzunehmen. Gewöhnlich will jeder diesen Teil so schnell wie möglich durchqueren. Da leistet man sich nicht den Luxus eines Feuers. Zu kochen gibt es wenig, und warme Kleidung genügt als Schutz gegen die kalten Nächte. Laß uns diese Karawane näher betrachten.«
    Als nur noch eine Düne zwischen ihnen und der Karawane lag, hielten sie wieder inne.
    »Ich rieche keinen Rauch«, meinte Conan.
    »Es weht kein Wind«, sagte Achilea.
    »In einer Nacht wie der heutigen müßte der Rauch wie ein Schleier über dem Feuer liegen. Wir müßten ihn riechen.«
    »Reden nützt nichts. Wagen wir einen Blick.«
    Sie krochen auf dem Bauch zum Kamm der Düne hinauf. Langsam hoben sie die Köpfe und spähten über die Sandbarriere. Eigentlich sah alles ganz normal aus: ungefähr zwanzig Männer. Die Hälfte saß um ein Lagerfeuer, vier standen hundert Schritt in jeder Richtung Wache, der Rest kümmerte sich um etwa vierzig Kamele, holte Vorräte aus den Satteltaschen oder war mit anderen Dingen beschäftigt. Trotzdem störte etwas bei diesem Bild. Plötzlich sah der Cimmerier, was es war.
    »Das Feuer!« flüsterte er so leise, daß eine langbeinige Wüstenmaus, zehn Schritt entfernt, ihn nicht hören konnte. Achilea antwortete nicht. Doch sah er an ihren großen Augen, daß ihr dasselbe aufgefallen war wie ihm.
    Die Flammen flackerten wie bei jedem gewöhnlichen Feuer, doch stimmte ihre Farbe nicht. Es gab zwar die üblichen Töne aus Rot, Gelb und Orange, doch darunter schimmerte tiefes Purpur – und es stieg kein Rauch auf. Es knisterte auch kein Holz. Die Flammen kamen aus einem Haufen glänzender Steine. Offensichtlich verströmten sie Wärme, denn über ihnen hing ein kleiner Kessel, wie ihn die Wüstenstämme verwendeten, um Kräutertee zu kochen. Fladenbrote lagen auf den flachen Steinen um die Feuerstelle.
    »Was bedeutet das?« fragte Achilea. Bei ihren Worten stieß eine Eule auf die Wüstenmaus herab. Die Eule flog völlig lautlos, aber die Maus quiekte schrill, ehe die Eule ihr den Hals brach. Mehrere Männer am Feuer wandten den Kopf und spähten in die Richtung des Quiekens. Conan und die Amazonenkönigin erstarrten. Dann flog die Eule mit ihrer Beute davon, und die Männer widmeten sich wieder dem Abendessen.
    »Siehst du den Kerl in den roten Stiefeln beim Feuer?« hauchte Conan.
    »Dein Freund aus

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