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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Zardas?«
    »Ja. Der Mann neben ihm, der mit dem Turban, scheint das Kommando zu führen.«
    Achilea betrachtete den Mann. Seine Kleidung war purpurrot wie die eines Königs. Nur ein sehr selbstbewußter, prahlerischer Mann ritt mit diesem Haufen übel aussehender Strolche durch die Wüste. »Ja, so sieht's aus«, meinte sie.
    »Wir müssen uns näher heranpirschen, wenn wir sie belauschen wollen. Wir schlagen einen Bogen nach Norden und kriechen aus dieser Richtung zurück.«
    »Das kostet zuviel Zeit«, protestierte sie. »Wir können um das Ende dieser Düne kriechen, dann durch die Rinne im Sand bis zu dem Fels, der dort drüben herausragt – ohne daß sie uns sehen.«
    »Könnten wir«, stimmte Conan zu. »Aber morgen sehen sie unsere Spuren. Sie sind von Norden auf unsere Fährte gestoßen, und es ist unwahrscheinlich, daß sie in der Frühe nach ihren eigenen Fährten sehen. Selbst wenn jemand zurückgeht, haben sich unsere Abdrücke so mit ihren und unseren vom Vortag vermischt, daß nur ein piktischer Meister im Fährtenlesen sie entdecken könnte.«
    »Ja, dein Plan ist klug. Wenn wir schon vorsichtig sein müssen, dann auch jetzt.«
    Sie krochen die Düne wieder hinab und pirschten sich gebückt nach Norden – die Hand am Schwertknauf.
    »Was hältst du von dem merkwürdigen Feuer?« fragte Achilea, als sie nach Westen bogen.
    »Zauberei«, stieß er mürrisch hervor. »Wir haben einen Zauberer auf unserer Fährte.«
    »Für eine Wüstendurchquerung ist dieser Zauber aber recht gut. Feuer ohne Holz. Wenn er auch noch Wasser herbeizaubern kann, haben sie keine Probleme.«
    »Es gibt keinen guten Zauber«, erklärte Conan fest.
    »Begegnungen mit dem Übernatürlichen bereiten dir Sorgen, nicht wahr?« meinte Achilea und lächelte. »Wenn man Magie gegen mich einsetzt, habe ich etwas dagegen, nicht jedoch, wenn ich durch sie Vorteile habe.«
    »Wenn man Magie benutzt, ist der Preis, den man dafür bezahlen muß, immer größer als der Vorteil.«
    »Wie du meinst.« Sie zuckte mit den Schultern. Das Spiel ihrer Schultermuskeln war im Mondlicht wunderschön anzusehen. »Ich zerbreche mir darüber nicht den Kopf. Ah, wir sind am Ziel.«
    Sie waren zu den vielen Abdrücken gekommen, die ihre eigenen Kamele und die der Verfolger hinterlassen hatten. Jetzt marschierten sie darauf zurück. Als sie die angebundenen Kamele sahen, blieben sie stehen. Zwischen den sich ständig bewegenden Kamelbeinen sahen sie den Feuerschein. Etwa die Hälfte der Tiere kniete und hatte die häßlichen Beine untergeschlagen.
    »Am besten schleichen wir uns durch die Kamele näher«, meinte Conan. »Es gibt keine andere Deckung.«
    »Werden sie uns nicht durch ihre Unruhe verraten?« Achilea fühlte sich unter diesen Wüstenschiffen immer noch nicht wohl. Wären es Pferde gewesen, hätte sie keine Bedenken gehabt, durch die Herde zu schleichen.
    »Inzwischen riechen wir auch wie Kamele«, versicherte ihr der Cimmerier. »Außerdem machen Kamele die ganze Nacht über Geräusche. Wenn wir vorsichtig sind, regen sie sich nicht auf. Der Wachposten auf dieser Seite patrouilliert ungefähr hundert Schritte hin und her. Ich arbeite mich näher, und wenn er kehrtmacht, krieche ich weiter. Du bist bei seiner nächsten Kehrtwendung an der Reihe.«
    »Und wenn man uns entdeckt?«
    »Es sind zu viele, als daß wir gegen sie kämpfen könnten. Lauf in irgendeine Richtung die Wüste. Wir treffen uns dann in unserem Lager wieder.«
    »Verstanden. Los!«
    Lautlos wie eine Raubkatze in hohem Gras schlich der Cimmerier zum Wächter. Beim Näherkommen sah er, daß der Mann nicht in der Wüste geboren war. Er trug lange Hosen und eine wattierte Jacke, keine Wüstengewänder. In den Armen hielt er eine Armbrust. Diese Waffe war in der Wüste fast unbekannt. Beim Gehen summte er vor sich hin. Immer wieder ließ er die Blicke über das Feuer hinweg in die Wüste schweifen. Das enthüllte auch, daß er in dieser Gegend ein Fremder war. Er benahm sich wie ein Wachposten auf der Mauer einer Festung. Ein Wüstensohn wäre viel weniger gegangen, sondern hätte mehr gelauscht. In der Wüste waren die Ohren weit wichtiger als die Augen.
    Auch der gleichmäßige Takt war ein Zeichen seiner Unerfahrenheit in der Wüste. Auf einer Festungsmauer spielte das keine Rolle, doch bei einem Wachgang in offenem Gelände war es ein Geschenk für jeden Feind, der sich einschleichen wollte, da dieser sich genau ausrechnen konnte, wann der Posten wohin marschierte. Conan

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