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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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hingen von den Wänden. Die Ketten endeten in Halsringen.
    Die Frau mit der Maske nahm aus einem kleinen Regal neben dem Eingang eine armlange Gerte und schlüpfte mit der Hand in die Schlinge am Ende. Mit dieser Peitsche deutete sie auf die drei Frauen, den Zwerg und Kye-Dee. »Legt diese Sklaven in Fesseln. Fünf Krieger bewachen sie. Diese beiden« – sie zeigte auf Conan und Achilea – »bringt in mein Empfangszimmer.«
    Die Frauen weinten, als sie von ihrer Königin getrennt wurden, aber sie konnten nichts dagegen tun. Gnadenlos legte man ihnen die Eisenringe um die Hälse.
    »Bleibt ruhig hier«, sagte Achilea zu ihnen, als hätte sie so entschieden. »Wir werden alle bald wieder frei sein.« Die Gerte traf sie über die Schultern. Sie zuckte nicht mit der Wimper, obwohl der Schlag auf ihrer ohnehin schmerzenden Haut sehr weh getan hatte.
    Mit Speerspitzen vorangetrieben, stiegen der Cimmerier und die Amazonenkönigin noch eine Treppe hinab. Sie gelangten in einen kleineren Raum, der auf die gleiche Art wie die Halle oben erleuchtet wurde. Zahlreiche Seidenkissen dienten der Bequemlichkeit. Auf niedrigen Tischen standen wunderschöne Glasgefäße. Vier Sklavinnen, junge, schöne Frauen, weiß wie Albinos, hielten sich bereit. Ihr weißes Haar war kurzgeschnitten. Sie hielten die Augen gesenkt und die gefesselten Hände gefaltet.
    Die Wachen paßten Conan und Achilea Halsringe an und legten sie in Ketten, die an Bronzeringe geschmiedet waren, die unter den Seidenkissen in den Boden eingelassen waren. Die Ketten waren so kurz, daß sie nicht aufrecht stehen konnten. Daher waren sie gezwungen, auf den Kissen zu sitzen, während die Sklavinnen sich um ihre Herrin kümmerten. Die Krieger zogen sich aus dem Raum zurück. Nur der Anführer blieb.
    Die Sklavinnen nahmen ihrer Herrin die Rüstung ab und legten ihr ein kurzes Gewand aus silbrigem Stoff an. Es störte sie nicht im geringsten, sich nackt zu zeigen. Sie wandte sich nur ab, als man ihr die Maske mit dem Federbusch abnahm und sie durch eine Silbermaske ersetzte. Conan fragte sich, wo man in dieser unglaublichen unterirdischen Stadt, inmitten der Wüste, so prächtige Federn gefunden haben mochte. Und woher stammten diese dicken Balken?
    Die Frau drehte sich um. Die Maske ließ nur ihr Kinn und den Mund mit den vollen Lippen erkennen. Die Iris in ihren Augen war so hell, daß man sie von dem weißen Augapfel kaum unterscheiden konnte. Ihre Pupillen waren winzig und schienen rot, nicht schwarz zu sein. Das Haar fiel jetzt offen in sanften Wellen über ihre Schultern. Eine Sklavin reichte ihr ein Kristallglas. Sie nippte und betrachtete ihre Gefangenen.
    »Nur selten kommen außergewöhnliche Fremdlinge in die Verbotene Stadt«, sagte sie und trat einen Schritt näher. In der linken Hand hielt sie das Kristallglas, in der rechten die Peitsche. »Für gewöhnlich schleppen sich nur Männer der Wüste hierher, die in der sengenden Sonne fast verhungert und verdurstet sind.« Mit der Peitsche beschrieb sie komplizierte Muster in die Luft. Der Mann mit der Maske tat es ihr gleich. Offenbar bedeutete die Erwähnung der tödlichen Sonne einen Fluch.
    »In letzter Zeit sind sehr seltsame Leute hergekommen. Könnte das der Beginn eines vor langer Zeit prophezeiten Schicksals sein?« Sie legte die Peitsche unter Achileas Kinn und zwang die Königin der Amazonen, den Kopf zu heben. »Ich habe mir nie träumen lassen, daß es eine Frau wie dich gibt. Ein großes, kräftiges Tier, nicht ohne gewisse Schönheit.« Plötzlich blickte sie den Mann mit der Maske an. »Bist du nicht auch meiner Meinung, Abbadas?«
    »Meiner Meinung nach ist sie häßlich«, antwortete der Mann, doch Conan hörte, daß er log. Am liebsten hätte er sich die Lippen hinter der Maske geleckt. »Mit Sicherheit sind dies keine menschlichen Wesen, sondern irgendwelche Wüstenaffen, die sich zu weit von ihrem heimischen Höhlen entfernt haben.«
    »Das glaube ich nicht.« Die Frau lachte. »Versuch nicht, mich zu täuschen. Du begehrst sie – das nehme ich dir nicht übel. Ein solch reifer, kräftiger Körper ist bei weitem besser als alles, was wir blasse Wesen zu bieten haben.« Sie wandte sich an den Cimmerier. »Und dieser Barbar hat wahrscheinlich auch einiges zu bieten.« Dann blickte sie wieder den Mann an. »Aber faß sie vorläufig nicht an! Sie gehören mir, und ich kann mit ihnen tun und lassen, was ich will.«
    Der Mann verbeugte sich mit schlecht verhohlener Wut. »Nie würde ich deine

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