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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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Die Gruppe bewegte sich in gleichmäßiger Geschwindigkeit auf der staubigen Straße, die inmitten von üppigen Weiden lag, die sich zu den sanft ansteigenden Hügeln erstreckten. Die Sonne schien von einem wolkenlosen messingfarbenen Himmel. Nach Norden hin sah man eine Hügelkette, auf der eine Viehherde in einem Meer wogender Grashalme weidete.
    Conan der Cimmerier zerrte an dem neuen Hemd aus weißer Seide, um die Nähte aufzureißen, da der Kragen seinen Nacken einengte. Neu war auch die blaue Baumwollhose, die er in seine alten Stiefel gestopft hatte. Widerstrebend hatte Heng Shih den Barbaren aus eigenen Beständen eingekleidet. Beide Männer waren ungefähr gleich groß und gleich schwer, aber im Körperbau waren sie so verschieden, daß die Kleidungsstücke dort Conan einengten, wo sie hätten lose sein müssen, und dort zu weit waren, wo sie eng sein sollten. Ungeduldig nestelte der Cimmerier am Hemdkragen. Diesmal zerriß er quer über der Brust, so daß man das alte verrostete Kettenhemd darunter sah.
    Heng Shih zuckte bei dem Geräusch zusammen und stieß einen Seufzer aus, der sogar den Hufschlag der Pferde übertönte. Conan drehte sich im Sattel um und grinste den Khiter unverschämt freundlich an. Dann trieb er sein Pferd zu Neesa.
    Die Schreiberin blickte immer noch mit großen Augen um sich. Sie staunte, seit sie Akkharias Tore hinter sich gelassen hatten. Als Conan neben sie ritt, wandte sie die Augen von den Hügeln in der Ferne ab und senkte die Hand, mit der sie die Augen gegen die grelle Sonne beschirmt hatte. Sie lächelte den Barbaren scheu an. Er nickte ausdruckslos. Während der letzten beiden Tage war Neesa bemüht gewesen, mit ihm nur das Nötigste zu reden, und das vollkommen geschäftsmäßig. Jetzt war ihr Lächeln warm und freundlich, gepaart jedoch mit Mißtrauen. Conan fragte sich wiederum, wie lange er wohl leben müsse, um zu verstehen, wie Frauen dachten.
    Er zügelte das Pferd neben Lady Zelandra, die die kleine Karawane anführte. Die Zauberin schenkte ihm keine Beachtung. Ihre Augen waren auf den verschwommenen Punkt gerichtet, wo die Straße sich mit dem Horizont traf.
    Conan bemerkte einen unförmigen Lederbeutel an ihrem Gürtel, der bei jedem Schritt des Pferdes gegen ihre Hüfte schlug.
    »Milady«, sagte der Cimmerier, »das sieht unbequem aus. In meinen Satteltaschen ist Platz. Wenn Ihr wollt, kann ich den Beutel dort verstauen.«
    Zelandra schüttelte den Kopf. »Nein, Conan, das ist meine Schatulle mit dem Smaragd-Lotus. Ich muß sie zu allen Zeiten bei mir haben, falls das Verlangen zu stark wird.« Beim Sprechen wurde ihre Stimme weicher vor Scham. Sie blickte nach unten zwischen die Pferdehufe.
    »Crom!« murmelte der Cimmerier. »Ihr seid eine schlaue Frau und eine Zauberin. Wie kommt es, daß Ihr Sklavin dieses magischen Staubs seid?«
    Die freimütige Art des Barbaren schien Lady Zelandra nicht zu stören. Sie setzte sich aufrecht im Sattel zurecht. Der warme Wind wehte ihr mit Silberfäden durchzogenes schwarzes Haar wie eine Fahne nach hinten.
    »Mein ganzes Leben habe ich von meinem Erbe gelebt, Conan. Dadurch hatte ich die Freiheit, mich in meine Studien der Zauberei und der Heilkunst zu vertiefen. Jetzt ist das Erbe fast erschöpft. Von fast vierzig Dienern sind mir nur Heng Shih, Neesa und zwei Trunkenbolde als Wächter geblieben.«
    Da Conan die Unfähigkeit ihrer Wächter aus eigener Erfahrung kannte, nickte er nur. »Nachdem das Erbe weg ist, wolltet Ihr Zauberin am Hof König Sumuabis werden.«
    »Ja, das erschien mir ein geziemender Weg, meinen Lebensstil als Zauberin und Gelehrte weiterzuführen. Man hätte mir die Stellung sofort gegeben, wenn nicht der Keshanier Shakar ebenfalls dem König seine Dienste angeboten hätte. Welch absurder Gedanke, daß der König nicht in der Lage ist, zwischen diesem Scharlatan und mir zu wählen!«
    Der Cimmerier schaute nachdenklich drein. »Ich habe Gerüchte gehört, wonach König Sumuabi bald Akkharia in einen Krieg führt. Wenn dem so ist, sucht er nach einem Zauberer mit kriegerischen Fähigkeiten. Vielleicht wollte er aber auch, daß der Keshanier und Ihr Euch an die Kehlen geht, damit er den wahrhaft stärkeren Zauberer an seinen Hof beruft.«
    Zelandra betrachtete den Cimmerier und zog verblüfft eine Braue hoch. »Daran habe ich noch nicht gedacht. Wie barbarisch!« Sie errötete. »Tut mir leid, Conan. Ich wollte nicht ...«
    »Schon gut. Aber derartige Hinterlist klingt in meinen Ohren verdammt

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