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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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verlor der Himmel an Grelle, auch die Hitze ließ nach. Conan schob die Kapuze seines Burnusses zurück und blickte umher. Es stank nach versengtem Stoff. Heng Shih war von seinem Kamel ebenfalls aus dem Sattel geschleudert worden. Jetzt kroch er auf allen vieren, ehe er sich mühsam erhob und zu seiner Herrin humpelte. Der Khiter zückte das Krummschwert, als könne er damit Zelandra vor der unnatürlichen Hitze schützen. Neesa hatte sich im Sattel gehalten und letztendlich ihr Kamel beruhigt. Die übrigen Tiere liefen in Panik umher.
    Über der von der Hitze belagerten Schar wölbte sich eine azurblaue Kuppel, die Lady Zelandra mit ihren nach oben gereckten Armen zu stützen schien. Sie atmete schnell und keuchend. Außerhalb dieser Kuppel war die Luft wie ein vernichtendes Feuer. Der unheilverkündende Kegel aus grauem Gestein waberte und war zu sehen und im nächsten Augenblick verschwunden.
    »Was im Namen aller Götter geschieht hier?« schrie Neesa. Sie schwang die langen Beine über den Sattel, glitt zu Boden und eilte an Conans Seite. Der Cimmerier drückte schnell den in Brand geratenen Saum ihres Burnusses aus.
    »Irgendein zauberischer Wachposten«, meinte er mit finsterer Miene. »Er will uns wie Insekten unter einem Glas verbrennen. Nur gut, daß Zelandra so schnell ihre Kräfte eingesetzt hat, sonst wären wir jetzt nur noch rauchende Knochenhäufchen.«
    »Ist es eine Waffe Ethram-Fals?« fragte die Schreiberin.
    »Nein«, widersprach die Zauberin mit rauher Stimme. »Das hier ist uralt – und sehr, sehr hungrig.« Ihre Hände zitterten. Ein heißer Windstoß traf die kleine Schar. »Ich vermag es nicht viel länger einzudämmen. Unsere einzige Hoffnung liegt darin, daß es vor mir müde wird.«
    »Was ist es?« Neesas Stimme bebte. »Was hat es mit uns vor?« Zelandra antwortete nicht. Sie hatte die Augen fest geschlossen und verharrte gleich einer Statue in tiefster Konzentration. Heng Shih kniete neben ihr und legte schützend eine Hand auf ihre schmale Schulter.
    »Was es ist, kann ich dir nicht sagen«, meinte der Cimmerier. »Aber ich bin ganz sicher, daß es uns töten will. Schau!« Neesa blickte in Richtung des ausgestreckten Arms Conans. Ein grauenvoller Anblick bot sich ihr. Etwas mehr als zwanzig Schritte entfernt lag in dem zu Glas geschmolzenen Wüstenboden ein Haufen schwarzer Knochen. Deutlich ragten die Rippen eines Kamels hervor. Weitaus beklemmender jedoch war die Ansammlung kleiner runder Hügel, die aussahen wie verkohlte Menschenschädel.
    »Das verfluchte Ding lockt Reisende durch das Trugbild der Oase herbei und verbrennt sie, wenn sie herankommen, um zu trinken.«
    »Aber warum?« stieß Neesa hervor. In ihrer Stimme schwang Entsetzen, beinahe schon Panik mit. »Warum will es uns grundlos töten?«
    »Es hat Hunger«, erklärte Lady Zelandra, ohne die Augen zu öffnen. Ihr Gesicht war angespannt, als litte sie schreckliche Schmerzen, die immer unerträglicher wurden. »Es will uns verbrennen und sich dann an unseren freigesetzten Seelen laben. Mein Widerstand hat es neugierig gemacht. Schaut zu dem Stein. Ich glaube, es ist herausgekommen, um uns zu besichtigen.«
    Conan blickte auf und schauderte, als wäre ihm soeben eine Spinne über den Rücken gekrochen. Der Raum zwischen Zelandras Schutzglocke und dem grauen Steinkegel hatte sich etwas geklärt. Jetzt schwebte etwas über dem dunklen Kegel in der Luft. Es war ein schimmernder Turm, der das Licht reflektierte. Conan hatte den Eindruck, als hätte sich das trügerische Wasser der Fata Morgana zu einer dicken lebenden Spirale verdichtet. Dieser Dämon schwankte wie ein Wirbelwind auf der Stelle. Der Cimmerier hatte das ungute Gefühl, beobachtet zu werden.
    Dann wurde die Luft außerhalb der Kuppel wieder zu weißem Feuer und drückte gegen Zelandras magische Barriere. Die Zauberin stöhnte leise.
    »O Ishtar, es ist so stark! Es ist irgendein Schutzdämon aus uralter Zeit, der jetzt aus seinem Brunnen befreit wurde, aber an seinem Wachposten ausharren muß. Ich spüre seinen Verstand. Er kennt nur Hunger und Haß. Oh!« Plötzlich schwoll der Körper des Dämons, und die blaue Kuppel wurde blasser und schwächer. Ein Hitzestoß traf die Gefährten. Doch Zelandra gelang es, ihn kraft ihrer Magie zu vertreiben. »Verdammt! Der Dämon will uns mit Haut und Haaren haben. Heng Shih, gib mir etwas Lotus.«
    Gehorsam löste der Khiter die Silberschatulle von Zelandras Gürtel. Er öffnete sie und nahm mit der Muschel vorsichtig

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