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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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öffneten und schlossen sich krampfhaft im Sand.
    »Tod!« zischte Gulbanda. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber so kalt und durchdringend wie ein arktischer Windstoß. »Tod.«
    Conan richtete sich auf. Der Wind hatte aufgefrischt und war doch eigenartig warm. Der Cimmerier blickte hinab auf den zerbrochenen Gulbanda aus Shem.
    »Tod«, seufzte der eigentlich tote Mann.
    »Gewiß«, sagte Conan, hob das Krummschwert und schlug Gulbanda den Kopf ab. Der Körper zuckte jedoch weiter, wenn auch langsamer als zuvor. Gulbandas Kopf rollte hinter den Felsbrocken. Der Cimmerier wandte sich ab, steckte das Schwert in die Scheide und trat zur steilen Felswand. Behende kletterte er hinauf.
    Hinter ihm blinzelte Gulbandas Kopf im Schatten des Felsbrockens hinauf zu den kalten Sternen. Lautlos bewegten sich die Lippen, als er den Tod erflehte, der nicht kommen wollte.

Z WEIUNDDREISSIG
     
     
    Conan zog sich über den Rand der Klippe und blieb liegen. So beobachtete er den langen Abhang, der vor ihm lag. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß dort niemand lauerte, blickte er zum Himmel und fragte sich, wie lange er wohl bewußtlos am Fuß der Klippen gelegen hatte. Die Wolken aus dem Westen hatten bereits den halben Nachthimmel verdunkelt, so daß man die Sterne nur stellenweise funkeln sah. Ein unnatürlich warmer Wind blies durch die Cañons. Er wurde zunehmend stärker, während er durch die Schluchten pfiff.
    Der Cimmerier kniete neben dem liegenden Heng Shih nieder. Der Khiter lag mit dem Gesicht nach unten und war teilweise mit Sand bedeckt. Conan schüttelte den Freund kräftig. Heng Shih rührte sich ein wenig und setzte sich auf. Mit wilden Augen blickte er in Panik um sich.
    »Bei Ymir!« meinte der Cimmerier. »Und du hast behauptet, ich hätte einen harten Schädel.«
    Der Khiter fuhr sich über die Seite seines kahlen Kopfes. Über dem linken Ohr und an der Schläfe bildete sich bereits eine Beule. Langsam stand er auf und schüttelte den Schmutz von der Kleidung. Dann schaute er Conan an.
    »Das war ein alter Freund Shakars des Keshaniers, der eine alte Rechnung begleichen wollte«, beantwortete Conan die unausgesprochene Frage.
    Heng Shih runzelte die Stirn und legte die Hand ans Schwert.
    »Du brauchst dir seinetwegen keine Sorgen mehr zu machen. Er ist erledigt. Laß uns zum Lager gehen. Ich befürchte das Schlimmste.« Ohne ein weiteres Wort marschierte er den Hang hinauf. Obwohl ihm noch schwindlig war, bemühte sich Heng Shih, mit ihm Schritt zu halten. Jetzt war der Wind so stark geworden, daß er ihnen bei jedem Schritt Sand in die Augen trieb und sie mit unsichtbaren Händen zurück in die Schlucht schleudern wollte.
    Das Lager war verlassen.
    Heng Shih taumelte auf den Lagerplatz und starrte mit grimmigem Entsetzen umher. Tiefste Verzweiflung prägte jede seiner Bewegungen. Die drei Zelte waren leer, eins war zusammengefallen. Verloren flatterte es im starken Wind. Der Cimmerier entdeckte keinerlei Kampfspuren. Dann deutete er zum Rand. Zwei helle Gestalten lagen dort in der Dunkelheit. Heng Shih lief sofort hinüber. Er atmete erleichtert auf, als er sah, daß es nicht die Leichen Lady Zelandras und Neesas waren.
    Zwei tote stygische Söldner lagen keine zehn Schritte auseinander. Das Gesicht des einen war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Rauch stieg aus den schwarzen Augenhöhlen auf und wurde vom Wind fortgetragen. Der zweite Soldat hielt mit beiden Händen den Griff des Dolchs, der aus seiner Kehle ragte.
    Heng Shih starrte auf die beiden toten Männer hinab. Conan kniete neben dem eingestürzten Zelt und untersuchte ein Stück Stoff mit dunklen Flecken. Er stand auf und hielt es dem Khiter entgegen. Der Wind zerrte am Stoff, aber Heng Shih sah sofort, daß es ein blutbefleckter Rest von Zelandras Turban war.
    Er riß dem Cimmerier den Fetzen aus der Hand. Sein Gesicht war eine steinerne Maske geworden. Das Blut war noch nicht geronnen und färbte seine Finger. Er ließ den Turbanfetzen fallen. Der Wind wehte den Stoff in die Nacht und den aufkommenden Sturm hinein.
    Heng Shih zog das Krummschwert aus der Scheide und ging zu der der engen Schlucht hinab, die zum Palast des Cetriss führte.
    »Halt!« Conans Stimme übertönte den Wind wie Stahlgeklirr. »Sei kein Narr!«
    Heng Shih blieb stehen und drehte sich langsam um. Conan vermochte die abgrundtiefe Trauer in seinen Augen kaum zu ertragen. Der Khiter legte die rechte Hand auf die breite Brust und streckte sie in die Richtung,

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