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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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gesamten Stolz ein, um mit Conan Schritt zu halten, doch er mußte bald feststellen, daß er es im Klettern nicht mit dem Cimmerier aufnehmen konnte.
    Jetzt wartete der Khiter auf dem schmalen Felsabsatz auf das Seil. Er blinzelte durch den Sehschlitz in der Seidenbluse. Seine Lungen rangen nach Luft. Die Beine waren vor Erschöpfung weich. Um Kraft zu gewinnen, dachte er an Zelandra. Dann blickte er nach oben. Wo blieb das Seil? Conan war schon seit geraumer Zeit im Sandsturm verschwunden. Heng Shih war nahezu blind, doch dann stieß er mit der Hand gegen etwas. Das Seil. Die Sicht war so schlecht geworden, daß es neben ihm herabgefallen war, ohne daß er es bemerkt hatte. Der Khiter ergriff das Seil, biß die Zähne zusammen und begann den Aufstieg.
    Dicht vor der Höhe tauchte die hünenhafte Gestalt des Cimmeriers vor ihm auf und zeichnete sich vor dem gelblichen Himmel ab. Heng Shih zog sich über die Kante und war froh, daß der Stein danach einigermaßen flach war. Conan beugte sich zu ihm.
    »Ist alles in Ordnung?« schrie er ihm ins Ohr.
    Der Khiter nickte und widerstand dem Impuls, den Verband um seine Mitte zu überprüfen. Aufgrund der Anstrengung pochte die Wunde ziemlich stark. Er war jedoch sicher, daß sie sich nicht geöffnet hatte.
    Die beiden Männer standen zwischen zwei natürlichen Säulen aus schiefem, verwittertem Gestein, die wie Knochenfinger eines dort beerdigten Riesen zum Himmel aufragten. Heng Shih lehnte an einer Säule und blickte niedergeschlagen nach vorn, um eine Vorstellung über den nächsten Abschnitt zu gewinnen. Er war zuversichtlich, daß die Schlucht, durch die sie zum Palast des Cetriss gegangen waren, irgendwo rechts von ihnen lag und der Palast vor ihnen stand. Allerdings hätte er nicht einmal eine Vermutung geäußert, wie weit sie noch marschieren mußten.
    »Schau!« Conans Stimme wurde vom Sturmgebraus fast übertönt. »Der Palast!« Der Barbar streckte die Hand nach oben. Heng Shih blinzelte durch den Sandsturm.
    Eine dunkle Masse, riesig und rechteckig, zeichnete sich in dem gespenstischen gelblichen Dämmerlicht ab. Sie schien weniger als eine Meile entfernt zu sein, doch machte der vom Sturm aufgewirbelte Sand jede Schätzung der Entfernung unmöglich.
    »Wir steigen hier hinunter, dann über das Felsband oben auf den Palast hinauf. Wir haben es beinahe geschafft.« Conan wickelte das Seil wieder um die kräftigen Arme, während Heng Shih skeptisch nach vorn spähte, um die Konturen zu erkennen, von denen der Cimmerier gesprochen hatte. Doch dann bewegte sich Conan schon und schritt zum Rand der Schlucht. Der Khiter folgte ihm vorsichtig über den trügerischen Fels, wobei er stets die Augen auf den breiten Rücken des Freundes geheftet hatte.
    Hinter einem Felsbrocken ging Conan in die Hocke und blickte nach unten. Heng Shih trat hinter ihn. Dann stockte ihm der Atem.
    »Da unten ist der Hof, den wir von der Schlucht aus gesehen haben!« schrie Conan. »Mit etwas Glück führt das schmale Felsband an der Steilwand entlang zu einem Punkt, von dem aus wir das Palastdach erreichen können.«
    Der Raum über dem offenen Hof war ein Mahlstrom aus Sturm und Sand, so daß man nur wenige Schritte weit schauen konnte. Ein Blick nach unten reichte, um starkes Schwindelgefühl auszulösen. Der Boden hätte dreißig aber auch dreihundert Fuß weit unten liegen können. Heng Shih sah kaum das schmale Felsband, das wie ein natürlicher Pfad um den Hof herumführte und im Sturm endete. Die Breite war unterschiedlich, doch schien sie auszureichen, damit ein Mann darauf gehen konnte. Doch dann verknotete sich Heng Shihs Magen. Er und sein Gefährte mußten vom Rand der Schlucht zu dem Felsband über den Abgrund springen. Jetzt kam ihm das Felsband viel schmaler vor.
    Der Cimmerier ging in die Knie und sprang in die leere Luft. Wie eine Katze landete er auf dem Felsband. Dann ging er, mit dem Gesicht zur Wand, anscheinend mühelos weiter, bis er im Sandsturm verschwand.
    Heng Shih blickte nicht nach unten. Eigentlich war es kein großer Sprung, versuchte er sich einzureden. Ein Einbeiniger konnte ihn schaffen, wenn das Gelände eben war. Er holte tief Luft und sprang. Er erreichte das Felsband, war aber so weit gesprungen, daß er gegen den Fels prallte. Verzweifelt suchte er nach Halt. Wie durch ein Wunder fand er einen Vorsprung.
    Sein Herzschlag dröhnte ihm so laut in den Ohren, daß es sogar den Sturm übertönte. Er gönnte sich jedoch keine Erholungspause, nahm sich auch

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