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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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da, die armseligen Überbleibsel des einst mächtigsten Magiers. Dann glaubte Ethram-Fal einen Wimpernschlag lang ein Rauchfähnchen, einem Fangarm gleich, aus dem Leichnam Cetriss' zum schwarzen Antlitz seines Gottes aufsteigen zu sehen. Er blinzelte. Doch da war nichts.
    Der Stygier wandte sich angewidert von dem Leichnam ab. Die Soldaten waren verunsichert und betrachteten ihn mit einer Mischung aus Staunen und Angst. Das gefiel dem Zauberer ungemein.
    »Ath!« rief er. Sofort lief der Hauptmann vom Osteingang zu ihm.
    »Äußerst beeindruckend, Milord«, sagte Ath, als er vor seinem Herrn stand. Der Zauberer nahm den blauen Samtsack mit den Coca-Blättern vom Gürtel und warf ihn Ath zu. Dieser fing ihn mit einer Hand auf.
    »Hervorragende Arbeit, Ath. Verteil das unter den Männern. Jeder soll ein Blatt bekommen. Den Rest kannst du behalten.« Der hochgewachsene Hauptmann nickte dankbar. Dann hob Ethram-Fal die Hände über den Kopf und sprach zu den anderen Söldnern.
    »Ich bin mit eurer Pflichterfüllung sehr zufrieden. Hauptmann Ath hat eine Belohnung für jeden von euch. Dennoch möchte ich die Wachposten zu größerer Aufmerksamkeit ermahnen, da ich vermute, daß wir es bald mit anderen, mehr menschlichen Feinden zu tun haben werden. Ich habe Grund zu der Annahme, daß eine Zauberin unseren Palast angreifen möchte. Fangt sie lebendig, und ich werde äußerst zufrieden mit euch sein.«
    Die Soldaten schlugen mit den blanken Schwertern gegen die Schilde und jubelten aus Treue und aus Vorfreude auf die Coca-Blätter. Sobald Ethram-Fal den Tempel verließ, scharten sie sich schnell um Ath, um die Belohnung abzuholen. Der Hauptmann grinste und verteilte die Blätter so schnell wie möglich.
    Der Zauberer war schon beim Nordausgang, als nochmals lauter Jubel ertönte. Er drehte sich um, da verdoppelten sich die Rufe der Söldner. Gnädig winkte er seinen Söldnern zu und sonnte sich in ihrem lauten Beifall. Diese Männer gehörten ihm. Der Smaragd-Lotus gehörte ihm. Und jetzt gehörte ihm auch die Hülle Cetriss'. Wie sollte ihn noch irgend etwas aufhalten?
    Da lief ein Soldat herein. Er schwenkte die Arme und bat um Gehör. Ethram-Fal runzelte die Stirn.
    »Seid still! Hört mich an!« Der Söldner ließ die Arme sinken, als Stille eingetreten war. Alle Augen hingen an ihm.
    »Wo hast du gesteckt, Phandoros?« fragte ihn einer seiner Kameraden.
    »Hauptmann Ath schickte mich auf Wache, als das Biest gestellt war«, verteidigte sich der Mann. »Jetzt melde ich dem Herrn, daß ich im Südwesten eine Rauchfahne gesehen habe. In den Schluchten gibt es Eindringlinge.«

E INUNDDREISSIG
     
     
    Als Heng Shih an der Mulde auftauchte, war der Cimmerier bereits oben am Rand. Der Khiter lief los. Trotz seines Gewichts war er überraschend schnell. Keuchend traf er bei den Zelten ein, als Conan Erde über ein kleines Feuer schob. Zelandra stand daneben. Sie hielt die Teekanne an sich gepreßt und musterte den Cimmerier mit finsterer Miene. Neesa hockte vor einem Zelt und wischte sich müde und beschämt über die Stirn.
    Conan stampfte die Erde über dem Feuer mit dem Stiefelabsatz fest.
    »Ich nehme an, du bist jetzt zufrieden.« Zelandras Stimme klang so fremdartig, daß Heng Shih und Neesa sie verblüfft anschauten. Sie klang so heiser, als wäre ihre Kehle eine Feile.
    »Ihr habt unseren Aufenthaltsort für eine Tasse Tee preisgegeben«, erklärte Conan ruhig.
    »Ich brauche meine Kraft«, sagte Zelandra laut. »Und ich brauche den Tee. Er hilft mir zu schlafen.« Sie schwenkte mit der rechten Hand die Teekanne, um ihren Worten noch größere Bedeutung zu verleihen. Den linken Arm hielt sie an den Leib gepreßt.
    Conan blickte zum dunklen Abendhimmel hinauf. Die Luft war eigenartig still. Abgesehen von den Wolkenbänken im Westen glitzerten Sterne.
    »Wir sollten das Lager woanders aufschlagen«, sagte er zu Heng Shih. »Die beiden Wachposten schienen nicht besonders gut aufzupassen, aber sie müssen den Rauch gesehen haben, als sie sich umdrehten.«
    »Wachposten?« Zelandra blickte vom Cimmerier zu Heng Shih und wieder zurück. »Ihr habt Ethram-Fals Versteck gefunden?«
    »Ja, Milady. Keine zwei Meilen entfernt. Wenn sie Euren Rauch entdeckt haben, könnte eine bewaffnete Schar jederzeit hier auftauchen.«
    »Heng Shih, ist es ein Palast?« Die Stimme der Zauberin bebte vor verzweifelter Anstrengung. Ihr Leibwächter teilte ihr etwas mittels der Zeichensprache mit. Seine Bewegungen waren präzise, sein Gesicht

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