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Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus

Titel: Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John C. Hocking
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darauf gestellt und befestigte gerade den großen Lederbeutel unter dem staubigen Kaftan. Der Cimmerier deutete auf den dunklen Ausgang auf der gegenüberliegenden Seite.
    »Wir haben hier lange genug herumgetrödelt.« Durch den Ausgang gelangten sie wieder in einen dunklen und verlassenen Korridor. Conan hielt die Lichtkugel unter dem Kaftan, so daß nur ein dünner Lichtstrahl ihnen den Weg erhellte. Sie bogen nach rechts ab, tiefer hinein in das steinerne Herz des Palasts. Die Stille hier war so drückend, daß sie schwer auf den beiden lastete.
    Vor ihnen endete der Korridor an einem hohen Torbogen, wie sie ihn bisher noch nicht gesehen hatten. Conan blieb stehen und holte aus dem Gürtel die Gesichtsmaske aus Neesas Seidenbluse hervor. Er wickelte sie um die Lichtkugel und stellte sie an die Wand. Durch das feine Gewebe drang ein sanfter gelblicher Schein. Heng Shih sah ihm mit unverhohlener Ungeduld zu. Der Barbar schien das zu spüren.
    »Komm«, sagte Conan. »Dieser Raum ist anders.« Der Cimmerier trat durch den offen Bogen. Dahinter herrschte tiefe Finsternis. Im Schein der Kugel sahen sie, daß dieser Raum kreisrund war und keinen richtigen Boden besaß. Ein ringförmiger Balkon aus glanzlosem schwarzen Metall lief an der Mauer entlang und umschloß einen offenen Schacht, dessen Tiefe nicht zu erkennen war.
    Heng Shih betrat hinter Conan den seltsamen Raum. Lautlos stellte er sich rechts neben den Cimmerier. Beide Männer standen am Geländer und spähten angestrengt in die Tiefe. Sie versuchten etwas zu erkennen. Conan legte die Hand auf das niedrige Geländer und sprach mit rauher Flüsterstimme.
    »Zu dem Ausgang auf der anderen Seite können wir von jeder Seite gelangen. Aber was ist das für ein Geruch?«
    Heng Shih verzog mißmutig das Gesicht. Er vermochte kaum die dunklen Umrisse auf der gegenüberliegenden Wand zu erkennen. Es ergab einen Sinn, daß sie von beiden Seiten dorthin gelangen konnten, da der Balkon rundherumführte. Aber er konnte den Ausgang nicht deutlich sehen. Die Augen des Cimmeriers waren unwahrscheinlich scharf. Auch Heng Shih fiel der Geruch auf.
    Der schmale Balkon umschloß einen völlig finsteren Schacht. Aus ihm stieg ein Geruch auf, der entfernt an altes Parfüm erinnerte. Nach mehreren tiefen Atemzügen kam es Heng Shih so vor, als vertusche die Süßlichkeit den Geruch von Verwesung. Seine Hände schmerzten, so gern hätte er Conan mit der Zeichensprache Fragen gestellt. Doch wußte er, daß der Cimmerier ihn nicht verstünde.
    Conan stand starr am Balkon und konzentrierte alle Sinne auf die Dunkelheit unter ihm. Die Haare an den Unterarmen kräuselten sich. Irgend etwas in diesem Raum stimmte nicht. Verzweifelt blickte Heng Shih ihn an. Er bemerkte die animalische Anspannung des Gefährten, vermochte aber nicht darüber zu sprechen. Der Khiter legte die Hand auf den Schwertgriff.
    Conan riß sein Schwert aus der Scheide. Es zischte durch die Luft.
    »Soldaten. Mehr als vier kommen zur anderen Tür.«
    Heng Shih schaute ihn verblüfft an und zückte ebenfalls sein Krummschwert. Doch starrte er vergebens in den dunklen Raum. Auch er hatte sämtliche Sinne geschärft. Dann tauchte im gegenüberliegenden Türbogen ein flackernder gelblicher Lichtschein auf. Darauf ergab sich, daß der runde Raum einen Durchmesser von ungefähr zwanzig Fuß hatte. Stiefelschritte drangen an seine Ohren. Er löste die Streitkeule von der Schärpe und blickte Conan an. Der Cimmerier legte den Kopf schief und grinste den Gefährten wölfisch an.
    »Einen besseren Zeitpunkt als jetzt gibt es nicht, um die Aussichten zu unseren Gunsten zu verbessern. Hier können wir sie einzeln erledigen. Bist du bereit?«
    Der Khiter nickte und trat auf den rechten Teil des Balkons, Conan nahm den linken. Langsam marschierten die beiden Männer mit gezückten Waffen vorwärts. Dann wurde es hell im gegenüberliegenden Bogen. Bewaffnete erschienen.
    »Sie sind da drinnen!«
    Zwölf bewaffnete Stygier betraten den Balkon. Sie trugen Lichtkugeln in den Händen. Gewohnheitsmäßig reagierten die Söldner wie alle Soldaten, die schon lange gemeinsam kämpfen. Sie teilten sich in zwei Gruppen.
    Conan fluchte leise vor sich hin. Das waren zu viele Feinde, und sie waren zu gut. Aufgrund des schmalen Balkons mußten die Stygier im Gänsemarsch vorrücken. Der letzte Mann in jeder Schlange hielt eine Leuchtkugel hoch, damit die Kameraden etwas sehen konnten.
    »He, Eindringlinge!« rief der Lichtträger auf Heng Shihs

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