Conan-Saga 52 - Conan und der Smaragd-Lotus
Seite. »Legte eure Waffen nieder, dann verschonen wir euch.«
Conans Antwort war der Angriff auf den ersten Stygier. Mit barbarischem Kriegsschrei stürmte der Cimmerier vorwärts und überwand die Strecke zwischen ihm und dem Feind mit atemberaubender Schnelligkeit. Der Söldner war von dieser unerwarteten Taktik überrumpelt. Er wich zurück und prallte auf den Kameraden hinter ihm. Conan schlug mit aller Kraft zu. Sein Schwert fegte die zur Abwehr erhobene Klinge des Stygiers beiseite und spaltete dem Mann durch den Metallhelm hindurch den Schädel. Der Mann fiel dem Kameraden tot vor die Füße. Der zweite Söldner stolperte über den Leichnam und mußte sich am Geländer festhalten. Conan trat einen Schritt vor. Sein gewaltiger Rückhandhieb drang mühelos durch die Deckung des Gegners, dann durch den Harnisch tief in die Brust. Eine Blutfontäne schoß hervor. Conan schleuderte den aufgespießten Gegner in hohem Bogen über das Geländer in die Tiefe.
»Kommt nur her, Hunde!« schrie der Cimmerier. Der Kampfwahnsinn eines Berserkers tobte durch Conans Adern und trieb ihn mit derartiger Wut voran, daß die zahlenmäßig weit überlegenen Feinde unwillkürlich erschrocken zurückwichen.
Jenseits des Abgrunds kämpfte Heng Shih mit der Streitkeule. Als der Stygier vor ihm den Schlag parierte, schlug der Khiter mit dem Krummschwert zu. Sein Schlag war so gewaltig, daß er dem Gegner den Kopf abtrennte. Dieser flog nach oben, während der Rumpf wie ein Weinschlauch zusammensank und sich ein Sturzbach roten Blutes über den Balkon ergoß. Der nächste Gegner wollte sich auf Heng Shih stürzen, doch wehrte der Khiter seinen Schwerthieb mit der Keule ab und schlitzte ihm mit dem Schwert den Bauch auf.
Conan nahm von alledem nichts wahr, denn sein nächster Gegner war ein Könner. Er fluchte ständig im Namen Sets und Bubastis, während er mit dem Cimmerier über dem Leichnam erbittert die Klingen kreuzte. Der Barbar rutschte auf einer Blutpfütze aus. Sofort rückte der Stygier vor und führte einen Stoß, der durch Conans Kettenhemd drang und ihm seitlich die Rippen ritzte. Conan stöhnte vor Schmerz auf, nützte aber sogleich den Triumph des Feindes aus und rammte ihm die Schwertspitze direkt über dem Brustharnisch durch die Kehle. Die Klinge durchtrennte die Halswirbel, blieb aber stecken. Der unglückliche Stygier fiel mit einem gurgelnden Schrei nach hinten übers niedrige Geländer, riß dabei jedoch dem Cimmerier die Klinge aus der Hand und nahm sie mit sich in die Tiefe.
Sofort zückte Conan den Dolch, als sein Schwert in der Finsternis verschwand. Der vierte Söldner stieß einen heiseren Jubelschrei aus, als er den hünenhaften Barbaren ohne Schwert sah. Der Schrei erstarb ihm auf den Lippen, als der Cimmerier auf ihn einstürmte und ihm den Dolch so kräftig in den Leib rammte, daß er ihn nach hinten gegen seine Kameraden schleuderte, so daß auch diese den Halt verloren und gefährlich nahe an das niedrige Geländer rollten. Blitzschnell zog Conan den Dolch aus den Eingeweiden des vierten Gegners. Da führte der fünfte Söldner einen gewaltigen Hieb auf den Kopf des gebückten Cimmeriers. Der Lederhelm rettete Conan das Leben, vermochte ihn aber nicht vor einer tiefen Platzwunde zu schützen. Feurige Funken tanzten in der Finsternis vor Conans Augen. Vom Schlag halb betäubt, stieß der Barbar zu und versetzte dem Gegner einen mächtigen Fausthieb ins Gesicht. Mit gebrochenem Unterkiefer stürzte dieser übers Geländer.
Der einzig verbliebene Gegner machte kehrt und wollte fliehen. Doch da warf der Cimmerier sich mit einem gewaltigen Satz vor, packte ihn beim Knöchel und zerriß ihm die Sandale. Der Mann schrie vor Entsetzen und befreite sich durch eine schnelle Drehung aus dem Griff des Barbaren. Doch dabei prallte er mit dem Bauch gegen das niedrige Geländer und verlor das Gleichgewicht. Sein Todesschrei hallte laut wider, als er in den dunklen Schacht stürzte. Von unten drang gedämpftes Knirschen und Knistern herauf, als wäre der Mann in einem dürren Gebüsch gelandet.
Conan ergriff mit der blutigen Faust ein herumliegendes Schwert. Mit der anderen Hand stützte er sich aufs Geländer. Der Atem zischte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Schweiß überströmte den Körper. Er blickte über den Schacht, um zu sehen, wie es Heng Shih erging.
Der Khiter stand breitbeinig da und hielt das Krummschwert mit beiden Händen vor den Bauch. Die Schwertspitze steckte in der Brust des
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